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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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während Birüc und ein weiterer Getreuer ihre Pferde am Zügel mitführten.
    Gleißende Wüste breitete sich aus; eine Wüste, die Laura und Zoe nur zu bekannt vorkam. Nicht weit entfernt lagen die Felsen, in denen sie sich vor den Angriffen des Fliegenden Holländers und Leonidas’ Löwenkriegern verschanzt hatten. So knapp war es noch nie gewesen, und Arun war mit seinem Schiff in sprichwörtlich letzter Sekunde eingetroffen.
    »Ich bin so froh, wenn ich eines Tages keine Wüste mehr sehen muss, nie wieder«, seufzte das Model. »Kein Shooting dort, das werde ich vertraglich ausschließen.« Sie und Laura umarmten sich, aber nur kurz.
    »Pass auf dich auf«, murmelte Laura.
    »Und du gib dir Mühe, nicht zu sehr Donalda, die Pechvogelin, zu sein.« Zoe ordnete ihre Haare. »Ich komme zurück, hörst du?« Sie wartete keine Antwort ab, sondern ging zur Reling.
    Laura wandte sich Laycham zu. »Du wirst auf sie aufpassen«, sagte sie mit ihrer strengsten Stimme. »Oder ich ...«
    »Es ist meine königliche Pflicht, auf die Gesandte zu achten und sie mit meinem Leben zu verteidigen«, unterbrach sie der Maskierte nüchtern.
    Laura fiel daraufhin dem Prinzen um den Hals. »Ich weiß, das gehört sich nicht, aber ... aber ...«
    »Das ist schon in Ordnung, Laura«, erwiderte der Elf und schloss seine Arme um sie. »Ich weiß, wie es gemeint ist. Ich habe viel von Zoe gelernt.«
    Laura spürte seine straffe Gestalt, seine sehnigen Muskeln. Wow!, dachte sie. Wow, wow! Sie wusste, dass sein Gesicht wie durch Lepra stark verunstaltet war, weswegen er die Maske trug. Aber sie begriff, dass Zoe in ihm ihren lang gesuchten reichen Märchenprinzen gefunden hatte. Und er, der schüchterne und ziemlich weltfremde Mann, hatte in ihr genau die Frau gefunden, die er brauchte: wunderschön, selbstständig, bodenständig und scharfzüngig.
    Sie wussten es nur beide noch nicht. Oder sie wollten es nicht wahrhaben.
    Laura liebte sie beide in diesem Moment. Sie, die Maskenträger, waren, die sie vorgaben zu sein. Ehrlich, geradeheraus, treu. Hoffentlich, dachte sie sehnsüchtig, hoffentlich finden sie zueinander. Ist doch egal, wie viel Zeit uns bleibt. Sie haben es verdient.
    Scheu löste sie sich von dem Prinzen, bereute ihre Impulsivität. Er war wahrhaftig edel und eines Thrones würdig, und in seine Welt gehörte sie nicht. »Ihr müsst Dar Anuin befreien! Es ist euer Reich. Der Prinz und die Gesandte mit dem Blauen Mal!«
    Der Korsar nahm diese Vorlage sofort an. »Hoch!«, rief Arun, und »Hoch!« rief die Mannschaft. Auch die Ewigen Todfeinde hoben den Arm und deklamierten dramatisch. Sogar Naburo schloss sich an.
    Elfen!, dachte Laura und schluckte die Rührung hinunter. Das verstehen sie, dafür haben sie einen Sinn.
    Und so sollte es sein. Denn vielleicht sah sie Zoe nie wieder. Nicht nur, dass sie selbst ein weiteres gefährliches Abenteuer vor sich hatte - Zoe und Laycham ritten in ein Kriegsgebiet. Ihre Chancen, den Kampf lebend zu überstehen, standen mehr als schlecht. Zwei Dutzend Krieger und zwei Maskenträger gegen eine magisch überaus versierte Priesterschaft mit einem mächtigen Anführer, der noch dazu Laychams Vater war. Diese Herrschaft zu brechen - dazu brauchten sie mehr als nur Mut und Glück.
    Finn schnäuzte sich. »Ach, ich liebe solche pathetischen und melodramatischen Momente ...«
    Nidi saß auf seiner Schulter und heulte. »Ich au-au-auch!«
    »Mensch, Laura, manchmal frage ich mich echt, wieso du meine Freundin bist!«, stieß Zoe mit erstickter Stimme hervor und machte, dass sie vom Schiff kam.
    Prinz Laycham lachte, was selten genug vorkam. Aber es schien, als ob Lauras Freundschaft ihn angespornt und ihm Zuversicht geschenkt hätte. Er schwang sich über die Reling und war mit einer fließenden Bewegung unten. Er nahm die Zügel in Empfang und stieg in den Sattel.
    »Auf, ihr Soldaten, befreien wir Dar Anuin!«
    »Dein Reich, mein Prinz!«, ergänzte Birüc und gab das Kommando.
    Bald darauf waren sie in einer Staubwolke verschwunden.

5
    Die Angst
    geht um
     
    D ie Stille herrschte weiterhin in Cuan Bé. Luca wusste nicht so recht, was er mit sich anfangen sollte. Sandra schloss sich schon wieder dem Rimmzahn an. die lernte es einfach nie. Dabei hatte er versucht, mit ihr zu reden.
    »Was erhoffst du dir denn von dem? Er kann nur Reden schwingen, aber die Arbeit machen andere.«
    »Sei nicht so altklug, Herr Naseweis«, belehrte sie ihn von oben herab. »Von diesen Dingen verstehst du

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