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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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nichts.«
    »Dann erklär’s mir doch, Frau Klugscheißerin! Glaubst du, das hier ist eine deiner Soaps?« Luca hätte sie am liebsten geschüttelt, aber dann hätte sie ihm ein paar gelangt, und dann wäre Papa wieder sauer geworden - und sie hätten alle miteinander gestritten. Das wollte er nicht mehr.
    Luca verstand überhaupt nicht, warum seine Familie sich so sehr veränderte. Natürlich vermisste er seine Mutter und hatte Angst um sie, aber sein Vater dachte an nichts anderes mehr. Für ihn schien nur noch seine Frau zu existieren.
    Sandra war der Ansicht, dass alle die falsche Einstellung hätten und etwas unternommen werden musste.
    Hallo? Was taten denn Laura und die anderen die ganze Zeit? Und was unternahm Rimmzahn? Kapierte niemand, dass der Kerl sich einfach nur wichtig machte, aber von nichts eine Ahnung hatte? Warum hörte ihm niemand zu? Seinem Vater war es egal. Die anderen wollten nichts davon wissen oder folgten ihm wie Sandra. Und Jack? Ach der. War ja sowieso kaum mehr da, immer nur mit den Iolair unterwegs. Cedric war ziemlich cool, aber der war halt ein Elf und sowieso gegen Rimmzahn eingestellt, nur hörte ihm keiner zu. Wenn der nichts bewirken konnte, was sollte dann ein dreizehnjähriger Teenager ausrichten?
    Wenn es nur so wäre wie im Film! In den »Star Trek«-Filmen gab es immer eine Lösung, und die jeweiligen Captains hörten jedem zu. Das Land hier war wie im Film oder vielmehr, weil es ja keine Technik gab, wie in »World of Warcraft«, wo die Lebewesen über Magie verfügten und einfach alles konnten. Doch sein Leben war sehr real. Er konnte keine haushohen Sprünge vollführen oder irgendjemanden verzaubern. Geschweige denn dass er ein toller Krieger war wie Jack. Er war immer noch ein Junge, den niemand für voll nahm. Dass er Wissenschaftsmagazine las, sorgte eher für schräge Blicke.
    Luca steckte die Hände in die Hosentaschen und stapfte mit eingezogenem Kopf zum kleinen See hinunter in der Hoffnung, seine Freunde dort vorzufinden. Irgendwie hatte Jack recht: Die Elfen waren viel aufgeschlossener und freundlicher. Zumindest seine Freunde.
    Und da waren sie auch schon wie meistens. Selbst unter ihresgleichen galten sie als Freaks, was Luca überhaupt nicht verstehen konnte - für ihn sahen die meisten Elfen bizarr aus. Es gab nur wenige wie Cedric oder Simon und die Elfenpolizisten, die mit Menschen zu verwechseln waren. Die anderen waren so skurril, dass kein Filmemacher auf die Idee gekommen wäre, solche Wesen zu erschaffen.
    Vielleicht hatte es ja einen anderen Hintergrund, weswegen die Jungs nicht sonderlich geachtet wurden. Luca hatte bisher aber nicht feststellen können, dass sich jemand über sie lustig machte.
    Peddyr war der Vogeljunge, mit muskulösen Greifvogelbeinen und menschlichem Oberkörper. Und dann war da Ciar, dessen Haut so schwarz wie Schiefer und hart wie Baumrinde war, sowie Duibhin, ein Junge mit dem Kopf einer Echse und dem Körper eines Bären. Am krassesten war Marcas, der krakenartig aussah und die meiste Zeit im Wasser verbrachte. Er war ein sehr geschickter Schwimmer und guter Taucher, aber an Land recht unbeholfen.
    Sie winkten ihm zu, und er beschleunigte seinen Schritt. Sie hatten ein paar Sachen zum Naschen dabei, die sie aus irgendeiner Vorratskammer geklaut hatten, und Luca griff gern zu. Das versüßte ihm wenigstens ein bisschen den versauerten Tag.
    »Und, wie geht’s dir?«, wollte Peddyr wissen. Er war meistens der Wortführer, so, wie er überhaupt der Anführer der kleinen Gruppe war.
    Luca zuckte die Achseln. »Weiß nicht. Gefällt mir alles nicht. Mich wundert’s, dass die Iolair uns nicht rausgeschmissen haben.«
    »Ach, sie meinen es gar nicht so.« Ciar winkte ab. »Ich hab jedenfalls nix mitbekommen, dass die euch nicht mehr hier haben wollen. Warum auch nicht? Gibt doch genug Platz.« Er machte eine ausholende Geste. »Der Vulkan ist riesig, da passen ein paar tausend rein.«
    »Wie viel Zeit bleibt dir eigentlich noch?«, wollte Marcas wissen, der sich mit den Krakenarmen am Uferrand aufstützte und träge die Krakenbeine im Wasser baumeln ließ. Alle vier. Das zweite Armpaar lag wie ein Kranz um seinen Kopf.
    »Musst du mich daran erinnern?«, murrte Luca und schnippte einen Stein ins Wasser. »Danke sehr!«
    Marcas wedelte besänftigend mit der Armspitze. »Es ist nur, weil ... Also, ich weiß nicht, wie das geht mit dem Sterben. Wenn einer umgebracht wird, klar, das begreife ich. Aber einfach so? Was macht man denn

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