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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Irgendwo im Westen liegt dieser Palast Morgenröte, oder?«
    »Ja, das habe ich auch gehört. Beim Olymp.«
    »Wenn wir diesen Dolch Alberich anbieten ...«
    Sie schaukelte zur Seite, dass er, nicht darauf gefasst, beinahe heruntergefallen wäre. »Warum sollten wir das tun?«
    »Er kann uns genug dafür bezahlen. Und diese Zwerge haben doch alle ein Faible für besondere Waffen. Da können sie nicht widerstehen. Ein bisschen Gold und irgendwo ein Asyl und dann, wenn die Grenzen wieder offen sind, eine freie Passage ...«
    »Was ist, wenn der Dolch bereits unsere Fahrkarte in die Freiheit darstellt? Das haben wir zumindest angenommen. Aus welchem Grund sonst sollte Laura ihn klauen?«
    »Wir können ihn nicht nutzen, Liebling.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Ich spüre es. Aber vielleicht kann Alberich ihn verwenden und uns die Freiheit schenken, dafür würde ich sogar auf das Gold verzichten.« Seine Hand zuckte zu seinem Nacken. Das Mal, das Cwym und Bathú ihm aufgedrückt hatten, brannte wie Feuer. Sie mussten irgendwo in der Nähe sein. »Irgendwann können wir unseren beiden Verfolgern nicht mehr entkommen.«
    »Ich weiß.« Gloria ließ sich vom Aufwind tragen und nutzte die Zeit, um nachzudenken. Ruairidh störte sie nicht dabei.
    »Er wird uns umbringen und sich den Dolch einfach so nehmen«, sagte sie schließlich.
    »Das müssen wir eben verhindern«, erwiderte er. »Uns ist bisher immer etwas eingefallen, wie wir durch alle Netze schlüpfen. Wir legen einen Bann darauf.«
    »Der muss aber schon sehr gut sein. Und lange genug wirken, dass wir noch aus dem Palast rauskommen, sobald er den Dolch hat.«
    »Das schaffen wir. Vor allem du.«
    »Wie immer«, fauchte sie.
    Seine Hand glitt an ihrem Arm entlang. Dann kraulte er ihr Rückenfell.
    »Ach, hör auf.«
    »Ich werde dich pflegen, sobald wir an einem sicheren Ort sind«, sagte er einschmeichelnd. »Und du wirst den nächsten Ritt genießen.«
    »Ich kann trotzdem nicht mehr weit fliegen, Rotschopf.«
    »Bis zum Ende der Wüste ... vielleicht?«
    Sie schaukelte, als sie die Flügel wieder einsetzen musste. »Ich hoffe es«, keuchte sie. »Ich glaube, ich sehe da schon den ersten Hauch Grün ...«
    Aber dann kam der Sturm.

    Er kam plötzlich und unerwartet. Gerade eben war der Himmel heiter, dann zog er sich zu, gewaltige Wolkentürme ballten sich auf, rasten aufeinander zu und krachten donnernd zusammen.
    »Nein!«, schrie Ruairidh. »Das ist einfach ungerecht!«
    Gloria mühte sich ab, gegen den brausenden Wind anzukommen, der ihr in Wellen entgegenschlug. Sie verlor deutlich an Höhe.
    »Geh weiter runter! Lande!«, rief Ruairidh. Er bekam Angst, dass sie von einem der Blitze getroffen würden, die nur so um sie her zuckten und fauchend in den Boden einschlugen, wobei sie Sandfontänen auslösten. An manchen Stellen wurde der Sand zu Glas zusammengebacken. Der Donner schallte in seinen Ohren, dass er halb taub wurde.
    »Ich schaffe das ...«, hörte er Glorias Stimme zwischen zwei Donnerschlägen.
    Sie war zäh, ohne Frage, und er konnte sie verstehen. So, wie die Blitze im Stakkato unten einschlugen, war es in jedem Fall besser, nicht zu landen und sich eine Deckung zu suchen. Es war ein Wunder, dass sie noch nicht getroffen worden waren. Andererseits schaukelten sie jetzt sehr gefährlich, und der Wind schlug ihnen wie mit Peitschenhieben entgegen. Ein Absturz war auch keine Option. Ängstlich klammerte der Rothaarige sich an der Biberelfe fest. Er wollte wiederholen, dass sie landen sollte, doch der Wind riss ihm die Worte aus dem Mund und schleuderte sie fort.
    Beim zweiten Versuch brüllte er in eine gerade entstehende Pause hinein: »Bitte geh runter, Gloria, wir brechen uns sonst das Genick!«
    »Ich kann nicht ...«, stöhnte sie. »Ich versuche es ja, aber ...«
    Jetzt wurde es wirklich ernst.
    Sie hatten schon einige äußerst haarige Situationen überstanden, doch diesmal schien es endgültig schiefzugehen. War es, weil er den Dolch gestohlen hatte?
    »Ich will auch nie wieder stehlen!«, wimmerte er, glaubte aber selbst nicht daran, nicht einmal in diesem Moment. Er hatte es schon einige Male versucht, zur Sühne für eine wunderbare Rettung. Aber er schaffte es nicht. Einmal Dieb, immer Dieb. Genauso, wie er nicht von Gloria loskam. Und umgekehrt sie von ihm.
    »Ich gebe Laura den Dolch zurück!«
    Das war ja noch viel blöder. Warum baute er sich nicht gleich ein Gefängnis, sperrte sich darin ein und warf den Schlüssel weg?
    »Ach,

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