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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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See vorbei durch ein Wäldchen, und da lag gleich der kleine Hof des Bauern. Hühner gackerten im Gehege, im Gatter standen Tiere, die entfernt an Kühe erinnerten, alles sah sauber und ordentlich aus. Das Wohngebäude war ein wenig merkwürdig errichtet, als wäre einfach Lehm aufeinandergeschichtet worden, abgestützt mit Holzpfosten, die kreuz und quer herausstanden, und dazwischen ein paar Steinbrocken. Das Fenster war nicht mehr als ein Loch, vermutlich nachträglich eingefügt.
    Innen war alles weich ausgelegt mit Fellen und bedeutend gemütlicher, als man von außen angenommen hätte.
    »Lebst du allein, Nafto?«
    »Meine Frau hat derzeit in der Stadt zu tun. Wegen der Kinder. Ihr habt also Glück, freie Platzauswahl.« Nafto fletschte grinsend die Zähne.
    So groß war es hier drin gar nicht, dass allzu viel Platzwahl gewesen wäre, aber für eine Nacht würde es genügen. Die beiden Flüchtigen stellten keine Ansprüche.
    Ihr Gastgeber rührte in einem Kessel über der Feuerstelle. »Kesselfleisch«, sagte er. »Ich hoffe, ihr mögt das.«
    »Uns ist alles recht«, seufzte Gloria, und Ruairidh lief das Wasser im Munde zusammen. Es duftete sogar recht gut, würzig.
    Während das Essen garte, stellte Nafto einige Schüsseln auf den Tisch, gefüllt mit dickem Rahm, Käse und salzigem Sahnepudding. Und dazu Butterstangen aus Salzteig und süßes dunkles Bier.
    »Willst du uns mästen?«, fragte Gloria lächelnd. Wenn sie an Parvenne dachte, war dies hier wirklich das Paradies.
    »Da muss bis morgen ein bisschen was auf die Rippen«, meinte Nafto. »Greift zu! Ihr habt es nötig. Und ich blamiere mich sonst.«
    »Du bist ein guter Gastgeber«, sagte Ruairidh schnell und füllte seinen Teller.
    »Wohl bekomm’s!« Der Gog/Magog hob seinen Krug, und die beiden tranken.
    Es war gefährlich, auf nüchternen Magen ein derart starkes Bier zu sich zu nehmen, doch sie konnten nicht widerstehen. Der hohe Malzgehalt gab ihnen schnell Energie zurück. Und dann stürzten sie sich begeistert auf das Kesselfleisch, das Nafto ihnen reichte. Er sah ihnen erfreut dabei zu, wie sie alles in sich hineinschlangen.
    »Ihr seid also nicht immer so dünn. Gut.«
    »Um noch einmal auf die Mauer zu kommen ...«, begann Gloria, und Ruairidh stieß sie leicht an.
    Nafto sah sie irritiert an. »Wir haben keine Mauern«, antwortete er. »Wir erwarten keine Angriffe, warum auch? Alle unsere Siedlungen sind frei zugänglich, auch die Stadt.«
    »Ach ja, die Stadt!«, rief Ruairidh. »Wie heißt sie? Ist sie weit entfernt?«
    »Sie hat keinen Namen, und sie ist nicht weit entfernt. Aber ihr werdet ohnehin den Karren nehmen, also keine Sorge, dass es euch schwächen wird. Für euch wird gut gesorgt.«
    »Das können wir gar nicht annehmen«, wehrte Gloria ab.
    »Aber doch, aber doch!«, versicherte Nafto. »Es ist so Sitte bei uns. Ihr dürft nicht ablehnen!«
    Die beiden dankten lächelnd und baten dann höflich um Entschuldigung, dass es spät geworden sei und sie sehr müde seien nach all den Aufregungen und dem guten Essen.
    »Selbstverständlich! Wo bleiben meine Manieren? Bitte ruht euch aus. Habt keine Sorge, wenn ich jetzt außer Haus gehe, ihr habt nichts zu befürchten. Ich muss nur das Vieh versorgen, dann bin ich schnell zurück und werde euren Schlaf bewachen.«
    Der Hundsköpfige verließ die Behausung, und die beiden Elfen überlegten, was sie tun sollten. Gloria erklärte rundheraus, dass sie keinen Schritt mehr unternehmen könne. »Draußen im Freien zu übernachten ist nicht sicherer als hier drin. Wir haben keine Ahnung, welche Monster herumschleichen. Und er benimmt sich eigentlich wie ein Hund, fürsorglich und darauf bedacht, dass es uns an nichts mangelt. Er würde sogar mit dem Schwanz wedeln, wenn er einen hätte.«
    »Stöckchen werfe ich aber nicht«, murmelte Ruairidh. »Und ich will hoffen, dass er stubenrein ist und nicht etwa hier drin auch noch markiert.«
    Er gähnte und streckte sich neben Gloria aus. »Was ich nicht verstehe, ist, wieso er die Mauer nicht sehen kann.«
    »Wir haben sie doch auch nicht mehr gesehen, Rotschopf.«
    »Ja, weil wir schon so weit entfernt waren.«
    »Nein, waren wir nicht. Die Mauer ist von dieser Seite aus nicht zu erkennen.«
    »Doppelte Sicherung?« Ruairidh runzelte die Stirn. »Das ist nicht gut. Was mag hier nur los sein? Nafto erschien mir nicht sehr auf Achtsamkeit bedacht. Vor allem, wie finden wir wieder hinaus?«
    »Indem wir immer in einer Richtung fliegen, so lange,

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