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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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einig.
    Ruairidh und Gloria wurden auf den Karren verfrachtet, und Nafto winkte ihnen nach. »Gute Reise! Und guten Appetit!«
    »Ich habe da ein verdammt mieses Gefühl«, murmelte der Rothaarige, während er mit angezogenen Beinen, die Arme darum geschlungen, dasaß.
    »Und ich habe keine Kraft«, wisperte Gloria in ohnmächtiger Wut. »Aber einen Vorteil haben wir. Sie haben meine wahre Gestalt nicht rausgekriegt.«
    »Na dann, auf zur Stadt.« Ruairidh tastete nach Glorias Hand, und sie hielt sie fest.
    Inzwischen brach der Morgen an, und die ersten Vögel kreisten hoch über ihnen.

8
     
    Viele Gebote
     
    E s wird nicht einfach sein, unsere Freunde hier zu finden«, bemerkte Yevgenji, als sie die Stadt erreichten.
    »Das sind nicht meine ...«
    »Das ist nur so ein Ausdruck, Cwym. Kein Grund, die Humorlosigkeit hervorzukehren. Dass ihr keine Freunde habt, weiß jeder.«
    Naburo wandte sich mehrmals um. Die Cyria Rani war wie geplant bei dem Wald in etwa einer Fußstunde Entfernung niedergegangen und hatte Anker geworfen. Von hier aus war sie nicht mehr zu sehen.
    »Was befürchtest du?«, fragte Spyridon.
    »Nichts, das ist es ja«, antwortete der General aus dem japanischen Bóya. »Diese Friedlichkeit bin ich nicht mehr gewohnt.«
    »Mir ist da übrigens vorhin beim Anflug etwas anderes aufgefallen«, bemerkte Cwym. »Als wir die Mauer hinter uns gelassen hatten, war sie nicht mehr sichtbar.«
    »Ah.« Naburo runzelte die Stirn. »Das bedeutet, die hier wissen überhaupt nichts von der Mauer, weil sie sie nicht wahrnehmen können. Gleichzeitig wirkt eine Abwehr, dass sie nicht auf die Idee kommen, sich zu nähern.«
    »Und wie finden wir wieder hinaus?«
    Naburo wies auf ein weit entferntes weißes Schimmern. »Immer in geeigneter Höhe dem Olymp nach, dann verlassen wir dieses gastliche Land auf direktem Wege wieder. Das ist nicht schwierig.«
    Nun, da sie sich zu Fuß näherten, wirkte die Stadt bedeutend größer und vor allem höher. Die jeweiligen Stockwerke wurden über Fallleitern erreicht, und über die Gassen, durch die gerade zwei schmale Karren passten, waren kreuz und quer einfache Hängebrücken aus Seil gespannt. Das alles wirkte nahezu unüberschaubar. Die Hässlichkeit war weiterhin nicht zu überbieten.
    Bevölkert wurde die Stadt von hundsköpfigen Menschen, die der Darstellung des ägyptischen Anubis ziemlich ähnlich sahen, nur weitaus behaarter waren und nicht so elegant. Dennoch waren sie kräftig und muskulös und durchaus von ansehnlicher Gestalt. Die Frauen unterschieden sich kaum von den Männern, bis auf die leichten Wölbungen ihrer Brüste, die sie mit Metallschalen verdeckten; und sie waren etwas schmaler in der Gestalt. Viele der Hundsköpfigen trugen Halsgeschmeide und eine Menge Ringe in den Ohren sowie breite Armreifen und Spangen unterhalb der Knie.
    Die Stadtbewohner betrachteten die kriegerisch aufgemachten Reisenden mit neugierigen Blicken, sprachen sie aber nicht an und zeigten keinerlei Argwohn. Überhaupt ging es hier sehr friedlich zu. Niemand pöbelte oder regte sich über einen anderen auf, der ihn zufällig rempelte. Es gab keine Bettler, und es schienen keine Taschendiebe umherzuziehen. Trotz der fürchterlich gestalteten Behausungen waren die Gassen sauber, weil ständig jemand mit Schaufel und Besen unterwegs war und sämtlichen Unrat auf Karren lud. Schmutzwasser wurde nicht einfach aus dem Fenster entsorgt, sondern in Eimern zu abgedeckten Gruben getragen, die sich an fast jeder Kreuzung fanden. Gesondert weggebracht wurden die Essensreste; sie wurden auf spezielle Karren geladen, die ständig die Gassen hinauf- und hinunterfuhren.
    Naburo beobachtete ihre Bewegungen, verlor sie jedoch bald aus den Augen.
    Niemand schien sich nur auf einem Spaziergang zu befinden, jeder strebte zu einem bestimmten Ziel und hatte etwas zu erledigen.
    Am meisten fiel den Reisenden auf, dass weder Tiere noch Kinder unterwegs waren. Normalerweise gab es in Städten immer frei laufende Hühner und Katzen, weil sie Schmarotzer beseitigten, doch selbst Ratten und Mäuse waren nicht zu finden.
    Und wo waren die Kinder?
    Yevgenji fand die Erklärung schließlich, als er einem quietschenden Laut nachging. In einem von außen aus vielen Einzelteilen bestehenden Gebäude, das innen durch Mauerdurchbrüche verbunden war, sausten die kleinen Hundsköpfigen verspielt wie Welpen herum. Ein großer Kindergarten; womöglich wuchsen sie zur Gänze so auf und nicht in Elternfamilien. Merkwürdig

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