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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hätten sie nicht aufhalten können ...«
    Laura fühlte sich an die Löwenkrieger erinnert, nur eben mit Hundekopf. Da mussten sie also wohl oder übel gute Miene zeigen.
    Arun nahm die Geschenke in Empfang und ließ sie sogleich an den Smutje weiterreichen, der mit zwei Gehilfen verschwand. Er selbst kredenzte ein paar kleine Genüsse, nichts allzu Aufregendes, und dazu ein wenig Wein.
    Laura sah, dass der Korsar seine Gäste keine Sekunde lang aus den dunklen Augen ließ, in denen ein merkwürdiges Glitzern lag. Auch die Mannschaft war wachsam.
    Die Unterhaltung drehte sich zunächst nur um Belanglosigkeiten. Die Gog/Magog erzählten von ihrem schönen Land, wie es kein besseres gäbe. Von der großen Kupfermauer wussten sie nichts, aber den Leuten an Bord war schon aufgefallen, dass die Mauer von innen nicht mehr sichtbar war. Auf die Frage hin, ob sie je ihr Land verließen, antworten sie: Nein, weshalb denn? Sie interessierten sich kein bisschen für die Vorgänge in Innistìr und rühmten ihre perfekt organisierte, geschlossene Gesellschaft. Auf die Frage, was nun Gog und Magog sei, erhielten die Gefährten die Antwort, das sei schwer zu trennen und man würde deshalb immer beide zusammen nennen.
    Finn zeigte sich ein wenig enttäuscht, dass Charles Dickens mit seiner Behauptung über die zwei Riesen offenbar doch einem Irrtum erlegen war. Auf seine Nachfrage hin wurde ihm beschieden, dass es in diesem Land noch nie Riesen gegeben habe.
    Laura wurde zusehends unbehaglicher zumute, als sie bemerkte, wie die Hundsköpfigen immer eifriger witterten und vor allem sie intensiv taxierten. Nidi kam aus dem Schlottern unter ihrer Jacke gar nicht mehr heraus, nicht einmal ein goldenes Härchen war von ihm zu erblicken. Milt und Finn wurden ebenfalls unruhig, und die Stimmung schwenkte nach und nach um.
    »Also dann«, sagte der Anführer der Besucher schließlich, »lass uns zum Geschäftlichen kommen.«
    »Ich bitte darum«, sagte Arun mit frostigem Lächeln. Seine rechte Hand ruhte dicht am Gürtel.
    »An dir sind wir nicht interessiert«, wurde ihm sogleich eröffnet. »Aber an diesen Menschen da und einigen deiner Mannschaft. Was verlangst du im Ganzen? Oder verkaufst du stückweise?«
    Laura rutschte das Herz hinunter, und ihr wurde eiskalt. Milt rückte näher zu ihr; sie spürte die Anspannung seiner Muskeln. Finns Miene war völlig erstarrt.
    »Ich verkaufe überhaupt nichts«, lehnte Arun mit fortgesetztem Frostlächeln ab. »Weder ganz noch stückweise.«
    »Wir zahlen einen guten Preis. Das Menschenweibchen da können wir bestimmt für die Zucht verwenden und die beiden Böcke neben ihr auch. Eine Auffrischung kommt uns sehr gelegen. Du brauchst dir also um ihr Wohlergehen keine Sorgen zu machen.«
    Na, da hätte er aber nicht sehr lange Freude an uns, dachte Laura. Milt und Finn können sich ja fortpflanzen, aber ich brauche dazu ein bisschen mehr als sechs Wochen und ein paar Zerquetschte, die mir noch bleiben.
    »Die anderen wären für die Mast vorgesehen, wenn du sie nicht stückweise abgibst. Sie werden es schön haben und einen schnellen, schmerzlosen Tod, das garantiere ich dir.«
    Der Steuermann stellte sich mit verschränkten Armen vor ihm auf. »Niemand rührt meine Mannschaft an. Und jetzt packt euch, ihr Flohherbergen.«
    Die Gog/Magog stellten die Ohren auf, und ihre Nasen runzelten sich leicht. Die rötlichen Pupillen in ihren Augen weiteten sich.
    Bevor der Anführer etwas sagen konnte, schnellte Arun hoch und sprang quer über den Tisch. Wie ein Tiger flog er durch die Luft, in der rechten Hand blitzte ein Dolch, und fiel über den völlig überraschten Anführer her. Mit einem einzigen, kurzen Handstreich schlitzte er ihm die Kehle auf. Die Gog/Magog stießen bellende Wutlaute aus und sprangen auf, griffen zu den Waffen.
    Laura war nicht einmal dazu gekommen, sich ob des Angriffs zu erschrecken, so schnell war alles gegangen. Der Anführer lag mit bereits gebrochenem Blick auf dem Deck in einer sich rasch ausbreitenden Blutlache.
    Arun war bereits wieder auf den Beinen und griff den nächsten Hundsköpfigen an - doch diesmal waren die Gog/Magog vorbereitet. Der Korsar prallte von einer unsichtbaren Mauer ab und wurde zurückgeschleudert.
    »Macht es uns doch nicht unnötig schwer«, sagte der neue Anführer der Gruppe; an den Toten verschwendete keiner von ihnen einen Blick. »Das drückt nur den Preis. Und es dauert ewig, bis diese Anspannung aus den Sehnen und Muskeln draußen ist und das

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