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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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allein des Fluches wegen gar nicht möglich. Und seit der Rückkehr der Unsterblichkeit und ihrer Heilung fühlten sie sich ohnehin nicht mehr frustriert und müde, sondern energiegeladen und voller Tatendurst. Aruns Schiff ermöglichte das, denn es war neutraler Boden, und dass sie endlich, nach so langer Zeit, nicht mehr getrennt sein mussten - dieses Glück konnte man kaum in Worte fassen.
    »Gemeinsam kämpfen! Das ist ...«
    »... berauschend. Ja!«
    Es war möglich, weil sie lediglich ihr Leben verteidigten und keine Partei ergriffen. Es ging um keinen großen Kampf zwischen Herrschern, sondern nur um sie beide. Und dieses isolierte Land mochte sein Übriges dazu tun, dass der Fluch die Kupfermauer nicht überwinden konnte.
    Es gab also immer irgendwo, irgendwie Lücken, selbst in einem perfekt scheinenden Fluch, mit dem sie beide schon so lange leben mussten. Der deswegen allerdings sehr alt war und an Kraft verlor. Unsterblichkeit hin oder her, nichts hatte wirklich ewigen Bestand, schon gar nicht, wenn es Veränderungen gab. Und diese hatten sie seit dem Ende des Krieges reichlich erfahren. Es hatte auch sie verändert.
    Wobei der Fluch durchaus seine Vorteile hatte. Durch ihn waren sie zu großer Leidenschaft fähig, mehr als jeder andere Elf, und sie waren jetzt wieder so jung, wie sie aussahen. Hingabe, sogar Liebe, alles war ihnen möglich. Was sie nun nach Herzenslust ausleben konnten. Sie konnten das Leben mit einer Intensität erfahren, wie es keinem anderen Elfen möglich war. Niemand konnte wissen, für wie lange, doch sie würden jeden Augenblick davon nutzen.
    Die beiden standen Seite an Seite und führten das Schwert wie im Rausch, perfekt synchronisiert. Niemand konnte es mit ihnen aufnehmen, reihenweise starben die anstürmenden Gog/Magog. Die meisten merkten nicht einmal, dass sie schon tot waren, als sie fielen.
    »Ich liebe dich«, sagte Spyridon. »Oh du mein ewiger Feind, meine zweite Hälfte ...«
    Yevgenji lachte. »Und ich liebe dich, oh du mein sentimentaler Bruder! Aber jetzt lass uns diese mörderischen Biester in Stücke hauen!«

9
    Nur auf ein
    Schwätzchen
     
    L aura stiefelte nervös über das Deck. Sie war es nicht mehr gewohnt, stillhalten zu müssen, und die Warterei machte sie rasend. »Wie lange müssen wir ihnen Zeit geben?«
    »Das kommt ganz darauf an«, antwortete Arun.
    »Worauf?«
    »Wie lange sie brauchen.«
    Sie starrte ihn verwirrt an, und der Korsar lachte.
    »Es können ein paar Stunden sein oder ein paar Tage, Laura. Das können wir nicht so genau bestimmen.«
    »Und wenn sie in Schwierigkeiten geraten?«
    »Das werden sie mit größter Sicherheit. Wir werden ihnen zu Hilfe kommen, wenn es so weit ist.«
    »Und hoffentlich nicht zu spät!«, rief Nidi aus den Wanten. »Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie ihr derart leichtfertig ...«
    Da wurde er von einer Stimme unten unterbrochen. »He, ihr da oben!«
    »Ahoi da unten!«, gab Arun zurück und beugte sich über die Reling.
    Laura erblickte ungefähr ein Dutzend Menschenschimären, deren Köpfe denen schwarzer Windhunde ähnelten, und sie fühlte sich unwillkürlich an den Totengott Anubis erinnert. Sie verspürte einen leichten Stoß, und ihre Jacke beulte sich aus. Zitternd verbarg Nidi sich darunter.
    »Das sind sie«, flüsterte er. »Laura, sag Arun, dass er sie nicht an Bord lassen darf, bitte, bitte ...«
    Sie nahm seine Angst ernst. Nidi hatte sich in diesen Dingen noch nie geirrt. »Arun ...«
    Aber es war bereits zu spät.
    »Kommt auf ein Schwätzchen.« Das war die Einladung des Seemanns, und die unten ließen sich das nicht zweimal sagen.
    »Käpt’n, warum machst du das?«, fragte der Steuermann stirnrunzelnd.
    »Hast du gesehen, was die dabeihaben?« Arun rieb sich die Hände. »Frisches Fleisch von ihren Weidetieren und einige Fässer mit sicherlich gefährlich hochprozentigem Inhalt. Oder Bier!«
    »Na, wenn du meinst ...« Der Steuermann gab dem Ersten Maat einen leisen Befehl, und Laura sah, dass die gesamte Mannschaft in Alarmbereitschaft ging.
    Dann wurde in Windeseile das Bankett aufgebaut, und so staunten die Gog/Magog nicht schlecht, als sie an Bord kamen und sich vorstellten.
    »Was für ein grenzenloser Leichtsinn«, raunte Milt Laura zu und hielt sich dicht bei ihr. Auch Finn stand bei ihnen.
    Lauras Jacke flatterte, so sehr schlotterte Nidi. »Arun hatte gar keine Wahl«, wisperte er heraus. »Die wären in jedem Fall an Bord gekommen, schöne Gaben hin oder her ... und wir

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