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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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geht.«
    »He, wir sind auch noch da!« Cwym und Bathú kamen angehastet.
    »Ihr geht besser aus dem Weg«, sagte Naburo und wies sie mit einer Geste des Kopfes nach hinten.
    Yevgenji und Spyridon hatten ihr Schwert gezogen und stellten sich zusammen mit Naburo auf breiter Linie auf. Die Gog/Magog beobachteten sie mit lebhaft wackelnden Ohren und leicht schief gelegten Köpfen. So ganz schienen sie nicht zu begreifen, was gerade geschah. Widerstand und Furchtlosigkeit schienen sie nicht gewohnt zu sein, denn in diesem abgeschiedenen Land gab es wohl keine elfischen Krieger.
    Zögernd verharrten sie, wussten offenbar nicht so recht, was sie tun sollten. Kein Wunder, dass alles so idyllisch wirkte! Hier hatte es wohl schon lange keinen Kampf mehr gegeben, falls das überhaupt je der Fall gewesen war, seit der Presbyter Johannes sie hier eingesperrt hatte. Sie lebten seit wer weiß wie langer Zeit völlig isoliert ihren Traum.
    »Hol’s Stöckchen«, sagte Naburo und winkte leicht mit dem Schwert.
    Das war der Funke, der alles zündete.
    Aus den bisher so höflichen Hundsköpfigen wurde eine rasende Meute, die aufjaulend, knurrend und bellend nach vorn stürmte, die Waffen zog und angriff. In den rot gewordenen Augen loderte Mordlust, die Zähne waren gebleckt, die Ohren steil aufgerichtet. Das Körperhaar der Angreifer sträubte sich und ließ sie auf einmal größer erscheinen. Und ihre Bewegungen waren keinesfalls behäbig, sondern schnell und federnd.
    Nun wurden sie nach Naburos Ruf zu inu chikushõ - Bestien, wie er sie bezeichnete.
    »Yarray!«, schrien die Ewigen Todfeinde und stürzten sich begeistert in den Kampf.
    Der General hingegen stürmte vorwärts und brach wie eine Dampframme durch die herannahende Front. Seine beiden Schwerter, die er blitzschnell von seitlicher zu Kreuzführung und wieder zurück bewegte, wirbelten wie Sensen und mähten alles nieder, was in Reichweite war. Ihm allein fielen mindestens acht Gog/Magog zum Opfer, bis die Nachrückenden begriffen, was geschah, und hastig zur Seite wichen. Nur zwei versuchten noch, ihn anzugreifen, doch als sie gleich darauf kopflos zusammensackten, konzentrierten sich die anderen lieber auf den Rest der Gruppe und ließen diesen rasenden Sturm ziehen.

    Naburo war schneller durchgebrochen, als er angenommen hatte. Diese Hundlinge kämpften immer noch nicht mit voller Kraft, sie nahmen den Kampf mangels Erfahrung nicht so ernst, wie er war. Diese Lektion würde ihnen aber von den Ewigen Todfeinden in der nächsten Stunde erteilt werden. Irgendwann würde ihre Überraschung, auf einen echten Gegner getroffen zu sein, vergehen, und dann würde vermutlich die gesamte Stadt gegen Naburos Freunde antreten. Auch für die besten Kämpfer aller Welten, die die beiden nun einmal waren, würde es dann ziemlich eng werden. Er sollte also besser zusehen, dass er hier heraus- und zum Schiff kam.
    Eilig rannte Naburo Richtung Westen und hoffte, dass er irgendwann den Wald ausmachen konnte, um unnötige Umwege zu vermeiden. Nachdem er zum dritten Mal in einer Sackgasse gelandet war, sah er ein, dass er sich einen Überblick verschaffen musste, sonst verlor er noch mehr Zeit.
    Er kletterte an einer Fallleiter hoch und wagte sich auf eine schaukelnde Hängebrücke, die aus Stricken zusammengeknotet war und hoffentlich durch mehr als nur guten Willen hielt. Da sah er schon den Wald, in dem die Cyria Rani wartete, und seine Blicke folgten den Pfaden wie durch einen Irrgarten, verhedderten sich, mussten neu anfangen, und dann hatte er es endlich. Er prägte sich den Weg genau ein, der direkt unter ihm begann. Es bestand nur dann eine Chance, wenn er ihm exakt aus dem Gedächtnis folgte, ohne links oder rechts zu schauen, und das, so schnell ihn seine Beine trugen.
    Ein kurzer Blick nach hinten, und er sah seine Freunde mit einer Wucht kämpfen, wie er sie selten erlebt hatte. Der Gegner griff an und fiel, bergeweise türmten sich die Leichen bereits, und doch rückten immer wieder Gog/Magog nach. Aus allen Richtungen liefen sie zusammen, genau wie Naburo befürchtet hatte. Cwym und Bathú, oh Wunder, schlugen sich gar nicht einmal schlecht. Ihm blieb also noch ein bisschen Zeit. Aber sobald er beim Schiff war, würde Arun seine Winde schicken müssen, bis Verstärkung eingetroffen war.
    »He, du!« Ein Gog/Magog kam zähnefletschend auf ihn zu und ebenso einer von der anderen Seite. Der Weg war abgeschnitten. »Du bist einer von denen, oder? Wir werden dich fangen und

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