MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
hingezogen. Außerdem lief die Zeit ab. In Kürze zog sie nach Black Elder um und feierte ihren dreißigsten Geburtstag. In der Kleinstadt war das Leben keinesfalls ausschweifend und hemmungslos.
Ihr Körper schien zu glühen, als sie ihre Einwilligung aussprach: »Ja, Herr.«
»Das freut mich, meine kleine Sub. Ich wäre sehr traurig gewesen, hättest du mich abgewiesen.« Mit seinem Daumen zog er ihre Unterlippe nach. »Ich werde dir viel abverlangen und dich auf eine Achterbahn der Gefühle schicken, aber das ist genau das, was du möchtest und brauchst – Herausforderungen und eine Lust, die kaum Tabus kennt.«
Anstatt zu antworten, küsste sie seine Fingerspitze. Es geschah wie von selbst. Kate war fast ebenso überrascht über diese impulsive Geste wie Ronan. Verlegen senkte sie ihren Blick.
»Wir werden uns näher kommen als so manch anderes Paar im Club«, sagte er, und Kate wusste nicht, ob er wirklich nur die sexuelle Annäherung damit meinte.
Bereitwillig ließ sie sich von ihm zu der Tür mit dem Leopardenfell führen. Er hielt es beiseite, sodass sie vor ihm hindurchgehen konnte. Erstaunt hob sie ihre Augenbrauen, denn sie stand mit einem Mal im Freien auf einem umzäunten Gelände. Fünf Schiffscontainer reihten sich rechts und links aneinander. Schmutzig weiße Klimaanlagen hafteten wie Parasiten an den Außenwänden. Der regennasse Betonboden glitzerte im Schein der Lampe, die über dem Ausgang hing.
Ein Mann in einer weißen Latex-Livree kam zu ihnen und hielt seinen ebenso hellen Regenschirm über sie. Seine zu einer Hochsteckfrisur drapierten Haare leuchteten platinblond, seine langen Fingernägel hatte er weiß lackiert, und er trug hell gefärbte Kontaktlinsen. Sein Schritt wies eine derart große Wölbung auf, dass sich Kate fragte, ob er seine Hose ausgestopft hatte, wie sie es bei David Beckham auf dem berühmten Werbeposter für eine Unterhosenmarke vermutete. Seine Lackplateauschuhe hatten höhere Absätze als die jeder Frau auf der SM -Party. Er wirkte geradezu bizarr auf sie, als sei er in eine überdimensionale Puderdose gefallen, beinahe wie ein übernatürliches Wesen, weder Mann noch Frau, sondern zu erhaben, um einem Geschlecht zugeordnet werden zu wollen. »Wir haben nur noch ein einziges Revier frei«, ließ er sie blasiert wissen.
Während Kate ihre Stirn runzelte, nickte Ronan. Er kannte sich offensichtlich aus. »Wir nehmen das letzte Separee.« Wie oft mochte er schon im Wild Side gejagt haben? Kate spürte in sich eine Eifersucht, die unangebracht war. Mühsam rang sie sie nieder. Auf dieser Art von Partys fand man sich, hatte Spaß miteinander und ging wieder auseinander. Das entsprach nicht ihrem Naturell, und wenn sie Ronan – hochgewachsen, attraktiv und selbstbewusst – heimlich betrachtete, bedauerte sie diese stille Übereinkunft sogar, aber es war besser so. Keine Fragen vorher, keine Diskussionen hinterher, man konnte sich vollkommen auf das lustvolle Spiel miteinander konzentrieren.
Staunend folgte sie dem Wärter zu dem zweiten Container auf der rechten Seite. Das Wort Affenkäfig war in gelber Schrift auf die grüne Tür gepinselt worden. Darunter hing ein »Frei«-Schild, das der Aufseher herumdrehte, sodass nun »Besetzt« zu lesen war. Neugierig schaute sich Kate um und las, was auf den anderen Türen stand. Vogelvoliere, Delfinarium, Giraffengehege, Pandahaus … Ich bin tatsächlich in einem Zoo gelandet, dachte sie und schwankte, ob sie das Club-Motto lächerlich oder passend finden sollte. Immerhin wurde es von den Betreibern konsequent umgesetzt, passte zum animalischen Sex und bot den Gästen eine außergewöhnliche Location, war aber ein bisschen zu verrückt für ihren Geschmack.
Verrückt war auch die Inneneinrichtung, denn sie war in der Tat einem Affenhaus nachempfunden. Kate trat ein und traute ihren Augen kaum. Schnaubend schüttelte sie ihren Kopf.
Ronan, der ihre Skepsis wohl bemerkte, zeigte auf die dicken Äste, die unter der Decke und auf Hüfthöhe angebracht waren. »Ich könnte dich daran fesseln, entweder an den Händen oder an den Füßen.«
»An den Füßen?« Hinter ihr schloss er die Tür. Nun waren sie in diesem Kubus alleine. Ihre Welt beschränkte sich auf einige wenige Meter – nun Ronans Reich!
»Kopfüber oder nach vorne geneigt, wunderbar um deinen Hintern zu spanken, oder mit gespreizten Schenkeln oder ich befehle dir, darauf sitzenzubleiben, bis deine Möse um Gnade bettelt.« Offenbar amüsierte ihn, dass sie
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