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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Füße.

4
    »Moment mal«, rief sie nervös und schickte einen Befehl an ihre Beine, sie sollten gefälligst aufhören zu zittern, doch sie taten ihr den Gefallen nicht.
    Überrascht blieb er stehen.
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann.« Sie wollte es im Grunde, schließlich bot sich ihr das erste Mal konkret die Möglichkeit, endlich auszuleben, wovon sie seit langem träumte, und Ronan war äußerst attraktiv. Obwohl sexy gekleidet, wirkte er wie ein Gentleman.
    Noch immer hielt er sie fest. Mit einem Kopfnicken deutete er auf Milow. »Möchtest du deinem Begleiter den ganzen Spaß überlassen?«
    »Meinem …?« Woher wusste er, dass sie mit ihm befreundet war?
    »Ich habe euch zusammen den Club betreten sehen. Du bist mir vom ersten Augenblick an aufgefallen, aber ich dachte, ihr wärt ein Paar.«
    Hatte er sie die ganze Zeit beobachtet? Ihr wurde mulmig, aber weitaus mehr fühlte sie sich geschmeichelt. »Milow ist mein bester Freund, mehr nicht.« Wieso war es ihr nur so wichtig, das klarzustellen?
    »Umso besser. Fürchte dich nicht. Ich werde dich sanft leiten. Du brauchst nichts zu tun, was du nicht möchtest.« Sein Handrücken streifte ihren Kiefer. »Schon jetzt werde ich dir das Safeword geben. Damit kannst du unsere Session jederzeit abbrechen.« Unnachgiebig hielt er ihr Kinn fest, tat ihr jedoch nicht weh, sodass die Geste gleichermaßen zärtlich wie bestimmend war. »Aber bis du es aussprichst oder ich das Spiel beende, wirst du dich meinem Willen unterwerfen. Du wirst demütig tun, was ich von dir verlange, und Dankbarkeit zeigen, indem du alle meine Anweisungen gehorsam ausführst. Solltest du das nicht tun, habe ich als dein Herr das Recht, dich für deine Vergehen, und sei es auch nur ein Zögern, zu bestrafen. Haben wir uns verstanden?«
    Kate fühlte sich wie elektrisiert. Sie wagte kaum zu atmen und hing fassungslos an Ronans Lippen. Hatte er das eben wirklich gesagt? Sie schluckte den Kloß im Hals herunter, konnte trotzdem nicht sprechen, weil allein seine Worte sie trunken machten. Genau danach hatte sie sich all die Jahre gesehnt, nicht nach einem Liebhaber, der fragte, ob die Fesseln zu eng waren oder ob er ihr mit dem Winter- oder dem Sommerschal die Augen verbinden sollte, sondern nach einem, der Regeln aufstellte, sie forderte und über sie herrschte. Schweigend nickte sie.
    Seine außergewöhnlichen Augen funkelten frivol. »Ich erwarte ein Ja, Herr oder willst du mir einen Grund geben, dich als erstes zu züchtigen?«
    »Ja, Herr, ich meine, nein, Herr.« Sie errötete bis zu den Haarwurzeln. Ihr Herz schlug so aufgeregt und hart in ihrem Brustkorb, dass sie fürchtete, es könnte ihre Korsage sprengen.
    »Dein Safeword«, seine Hand glitt über ihren Hals und tiefer bis zu den Erhebungen ihrer Brüste, »es lautet Zimmerservice .«
    Kate prustete. »Wie bitte?«
    »Wenn du laut Zimmerservice rufst, fällt das Machtgefüge zwischen uns sofort in sich zusammen.« Er sagte noch etwas, das sie verwunderte: »Wer behauptet, dass man bei SM nicht auch lachen darf? Nun, bist du bereit?«
    Eigentlich war sie schon seit langer Zeit bereit dazu, wahrhaftige Dominanz zu kosten. Doch jetzt, da der sagenhafte Moment gekommen war, hatte sie Angst – vor Ronan, vor ihrem eigenen Versagen und davor, dass der Traum schöner als die Realität sein könnte. Aber neben zahlreichen Ausreden, um das Abenteuer kurz zuvor doch noch abzusagen, fielen ihr ebenso viele Gründe ein, sich darauf einzulassen. Sie konnte das Spiel jederzeit beenden, sie würde ihn danach nie wiedersehen und in einem Monat zu ihren Eltern heimkehren. Wie würde sie sich wohl fühlen, wenn sie in vier Wochen in ihrer Heimatstadt saß und an diese ungenutzte Chance zurückdachte? Mies! Ganz sicher würde sie sich für immer Vorwürfe machen, eventuell sich sogar selbst für ihre Feigheit hassen. Wofür hatte sie die erotische Liste schließlich erstellt? Um ihre Tagträume endlich wahr werden zu lassen. Sollte sie nun genau davor zurückschrecken, verkäme die Sexliste zu einer Auflistung des Scheiterns und Versagens. Die unerfüllten Sehnsüchte würden sie weiterhin quälen und am Ende vielleicht sogar verbittern. Vielleicht war es ein Wink des Schicksals oder der unterschwellige Wunsch, sich fallen zu lassen, dass sie nicht zum ersten Punkt dazu geschrieben hatte, sie wollte auf der Party nur zuschauen und nicht aktiv werden. Wollte sie in Wahrheit doch, stellte sie nun fest, denn sie vertraute Ronan und fühlte sich zu ihm

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