MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
anschaute, mochte sie auch nicht so lange Beine, nicht so wohlgeformte Brüste und nicht so langes seidiges Haar haben. Aber darum hatte Kate die Frauen auch nie beneidet, sondern um ihre Freizügigkeit und ihre Courage. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie nicht länger neidisch zu sein brauchte, denn sie erlebte nun in der Realität das, wofür die Modelle nur auf gestellten Fotos posierten.
Sie stellte Skulptur und Leinwand in einem dar, während Ronan die Position des Künstlers einnahm. Er setzte sie in Szene und zeichnete ihren Körper, nicht etwa mit Farbe, sondern mit Striemen, Wachs und Feuchtigkeit.
Als er zu ihr zurückkehrte, trug er nicht nur ein Gerät, sondern gleich drei. Kate riss die Augen auf, brachte jedoch keinen Ton heraus. Er legte zwei der Schlaginstrumente auf den Stein und schwang das dritte in der Hand, als wollte er es testen, aber Kate ahnte, dass er damit nur ihre Furcht schüren wollte. Und dieser Teufelskerl war erfolgreich darin! Unruhig verlagerte sie ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Die zirka sechzig Zentimeter langen Lederriemen – es mussten zwischen zwanzig und dreißig Stück sein – verpassten ihren Po jedes Mal nur knapp. Ihre Gesäßhälften kribbelten. Ihre Spalte pulsierte. Und sie haderte, ob sie Ronan verfluchen oder ihm huldigen sollte. Auf der einen Seite schürte er ihre Angst gehörig, auf der anderen erfüllte er nur ihre Wünsche, denn auf ihrer Strichliste stand schwarz auf weiß, dass sie Spanking erleben wollte. Einmal trafen die Spitzen sie an der Seite, und sie schrie auf, was ihr im nächsten Augenblick peinlich war, denn es hatte gar nicht wehgetan. Wütend blinzelte sie Ronan an, denn mit Sicherheit war es kein Zufall gewesen und erst recht keine Ungeschicklichkeit, sondern pure Absicht.
Mit einer Sanftheit, die im Kontrast zu dem Gerät in seiner Hand stand, streichelte er ihren Rücken. »Ich wärme dich mit dem Flogger auf. Der Schmerz wird sich Stück für Stück steigern und nicht allzu stark sein. Es ist eher so, dass sich die Haut allmählich heiß anfühlt. Entspann dich, Jewel.«
Schon schwang er das Instrument und ließ es auf ihren Hintern klatschen. Ohne Pausen bearbeitete er sie damit. Hieb auf Hieb trafen sie, bald bezog er auch ihren Rücken und ihre Oberschenkel mit ein. Tatsächlich waren die Schläge gut zu ertragen, sodass Kate bald locker ließ. Ihr Po wurde warm und mit ihm ihr Schoß. Viele Minuten vergingen, vielleicht sogar eine Viertelstunde, Kate vermochte es nicht zu sagen, sie verlor jegliches Zeitgefühl, da sich alles in ihr auf die Hiebe konzentrierte. Dadurch konnte sie sich jedoch auch an den sich langsam aufbauenden Lustschmerz gewöhnen, sowie an die psychische Ausnahmesituation, geschlagen zu werden. Ihre Kehrseite glühte immer stärker, und dieses Feuer sprang auf ihre empfindsamste Stelle über und erregte sie. Bevor dieses wundervolle Brennen zur Qual wurde, hörte Ronan auf.
Tief atmete Kate durch. Sie spürte etwas an ihrem Bein und schaute hinab. Ronan strich mit einem ledernen Griff, jedoch nicht dem des Floggers, an ihrem Oberschenkel hinab, genau parallel zu den Tropfen ihrer Feuchtigkeit, die aus ihr herausflossen.
»Du bist so leicht zu erregen.« Ein amüsiertes Lächeln lag in seiner Stimme. »Jetzt allerdings wirst du ein wenig mehr ertragen müssen. Die Peitsche, die ich für dich ausgesucht habe, ist etwas härter als der Flogger, aber dennoch eine für Anfänger. Du musst die Zähne zusammenbeißen. Aber das wirst du gerne für mich tun, nicht wahr?«
Nicht nur für dich, sondern auch für meine eigene Lust, dachte sie aufmüpfig, behielt es aber für sich, denn er wusste ohnehin, dass sie sich nicht mit ihm traf, um allein ihn zu befriedigen, sie wollte vor allen Dingen ihre Neugier und sich selbst zufriedenstellen. Sie hatte von Meistern gehört, die von ihrer Sub verlangten, sich vollkommen aufzugeben und wie eine lebendige Lovedoll zu ihrem Vergnügen zur Verfügung zu stehen. Manche sollten sogar vor ausnahmslos jedem Mann buckeln, eine völlig abwegige Vorstellung für Kate. Das widerstrebte ihr aufs Äußerste und entsprach nicht ihrer Auffassung von SM – und glücklicherweise auch nicht der von Ronan, er war ein guter, besonnener Dominus. »Ja, Herr.«
Er trat zurück. Einige Atemzüge lang geschah nichts, das machte sie wahnsinnig. Es fiel ihr schwer, sich nicht umzuschauen und zu prüfen, was er tat. Brav wartete sie auf den ersten Schlag. Ihr Brustkorb wogte auf und ab.
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