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Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Titel: Meister der Stimmen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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denen ich mich unterworfen habe.« Sie streckte den Arm aus, und der Rubin an ihrem Finger fing an zu rauchen. »Vielleicht möchtest du deine Rede noch einmal an einem anderen meiner Geister ausprobieren? Du wirst allerdings schnell sprechen müssen, weil ich nicht glaube, dass er so geduldig zuhören wird wie ich. Oder, Kirik?«
    Sobald sie diesen Namen aussprach, erstarb der Wind um sie herum. Eine Flamme entzündete sich über Mirandas Faust. Für eine Zehntelsekunde schwebte sie dort und flackerte wie eine Kerze, dann schoss sie mit einem ohrenbetäubenden Brüllen in die Höhe und wuchs zu einer riesigen Feuersäule heran, die fast den Himmel berührte. Jeder Staub in ihrer Nähe verschwand, innerhalb eines Wimpernschlags zu nichts verbrannt. Die Säule umgab Miranda von allen Seiten, und die Hitze wurde so stark, dass sogar Renaud gezwungen war, zurückzutreten und sein Gesicht mit den Händen zu schützen.
    »Was ist los, Versklaver?«, rief Miranda hinter der Flammenwand. »Wolltest du ihm nicht deinen Stiefel in den Nacken stellen?«
    Falls Renaud antwortete, gingen die Worte in Kiriks knisterndem Lachen unter. Mit einem triumphierenden Lächeln öffnete Miranda den Mund, um den Befehl zum Angriff zu geben.
    Doch kurz bevor sie die Worte aussprechen konnte, fiel der Prinz auf die Knie. Miranda blinzelte gegen Kiriks Helligkeit an. Nein, Renaud war nicht gefallen; er war bis zu den Hüften in den sandigen Boden eingesunken. Während sie noch hinsah, stieg der Sand bis zu seiner Brust, fesselte ihm die Hände und zog ihn zu Boden. Er kämpfte verzweifelt, aber für jede Handvoll Sand, die er fortwarf, kamen fünf neue nach. Innerhalb von Sekunden war er bis zu den Schultern begraben, gefangen in dem unruhigen, rauschenden Boden.
    »Tut mir ja so leid«, sagte eine selbstgefällige Stimme.
    Miranda wirbelte herum und riss erstaunt die Augen auf, als eine schlaksige, dunkelhaarige Gestalt aus dem Sand trat. »Aber das geht einfach nicht.« Er schnippte mit den Fingern, und eine Wasserfontäne schoss vor seinen Füßen aus der Erde.
    Miranda blieb keine Zeit zu reagieren, keine Zeit, um irgendetwas anderes zu tun, als blöde zu starren, während das Wasser durch die Luft schoss und direkt auf das Feuer traf. Kirik brüllte und dampfte, aber es gab nichts, was er gegen diese unnachgiebige Flut unternehmen konnte. Die Flammensäule schrumpfte in kürzester Zeit zu einem Glutpunkt zusammen, und Miranda schaffte es gerade noch, ihn zurück in seinen Ring zu ziehen, bevor das Wasser ihn völlig auslöschte.
    Miranda war so wütend, dass sie zunächst nichts anderes tat, als zornig zu schnauben und den Rubin an ihrem Daumen zu umklammern. Als sie ihre Stimme wiederfand, machte sie die verlorene Zeit allerdings mehr als wett:
    »Was denkst du, dass du da tust?«, brüllte sie so wutentbrannt, dass sogar Gin zurückzuckte.
    Eli hob die Hände. »Ruhig, Herrin Spiritistin, ich konnte einfach noch nicht zulassen, dass Ihr ihn bratet. Wisst Ihr«, er blickte wütend zu Renaud, der immer noch in der Erde gefangen war, »dieser Mann schuldet mir immer noch Geld.«
    Miranda wurde sogar noch wütender, wenn das überhaupt möglich war. »Er hat versucht, seinen Bruder zu töten, hat meinen Geist versklavt, hat die gesamte Geisterwelt bedroht, und du machst dir Sorgen um dein Geld!«
    »Natürlich.« Eli schenkte ihr einen unschuldigen Blick. »Ich bin ein Dieb. Worum sonst sollte ich mir Sorgen machen?«
    »Du könntest damit anfangen, dir um deine Haut Sorgen zu machen«, knurrte sie, »weil ich sie dir vom Körper reißen werde.«
    »Wie charmant!«, meinte Eli grinsend. »Aber gib mir vorher zwei Sekunden Zeit. Ich muss noch etwas klarstellen.« Er ging neben Renaud in die Knie. »Hallo, Prinz Wer-auch-immer. Ich weiß nicht, ob du schon von mir gehört hast, aber ich bin Eli Monpress, der beste Dieb der Welt.«
    Eli legte einen Arm um Renauds sandbedeckte Schultern. »Ich werde dir ein Geheimnis verraten. Ich bin nicht zum besten Dieb der Welt geworden, indem ich mich von Magiern wie dir um mein schwer verdientes Geld bringen lasse. Allerdings bin ich auch ein großzügiger Mann, also lasse ich dir die Wahl: Entweder du gibst mir mein Geld, oder ich nehme es dir ab. Und bitte, auch wenn fünftausend eine ziemlich große Summe zu sein scheinen, glaub mir, wenn ich dir versichere«, er lächelte freundlich, »dass du mich nicht in deiner Schatzkammer haben willst.«
    Renaud riss die Augen auf. »Seid ihr nicht ein schönes

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