Meister und Margarita
Evangelium ohne Makel, empfahn / von dem Evangelisten Demjan«.
S. 12 Philo von Alexandrien (ca. 25 v. Chr. – ca. 50 n. Chr.): Jüdisch-hellenistischer Denker und Bibelexeget.
S. 12 Flavius Josephus (ca. 37 – ca. 100 n. Chr.): Jüdisch-römischer Historiker, Verfasser der »Geschichte des Jüdischen Krieges« und der »Jüdischen Altertümer«.
S. 12 Tacitus, Publius Cornelius (ca. 60 – ca. 120 n. Chr.): Römischer Historiker, Verfasser der »Annalen«, einer Geschichte des Römischen Reiches vom Tod des Augustus bis zum Tod Neros.
S. 12 Osiris: Altägyptischer Gott der Wiederauferstehung und Richter über die Toten.
S. 12 Tammuz: Gott der sumerischen, babylonischen, assyrischen, aber auch phönizischen Mythologie, den die Griechen später unter dem Namen Adonis übernahmen, verkörpert den Tod und die Wiederauferstehung.
S. 12 Marduk: Hauptgottheit des babylonischen Pantheons, der Stadtgott von Babylon.
S. 13 Vitzliputzli (auch »Huitzilopochtli«): Kriegs- und Sonnengott der Azteken.
S. 13 Spazierstock mit schwarzer Pudelschnauze: In Goethes »Faust« erscheint Mephistopheles dem Faust in der Gestalt eines Pudels (»Das also war des Pudels Kern!«). Auch die ältere Faust-Sage kennt den gelehrigen Pudel namens Prestigiar.
S. 14 Adonis: siehe Tammuz.
S. 14 Attis: In der phrygischen Mythologie ein Jüngling, der, von Kybele in den Wahnsinn getrieben, sich selbst entmannt.
S. 14 Mithras: Eine ursprünglich iranische Licht-Gottheit, wurde um 100 n. Chr. zum Mittelpunkt eines römischen Mysterienkults, in welchem er die Überwindung des Todes personifizierte.
S. 15 »Aber hundert Pro!«: Besdomnys saloppe Ausdrucksweise parodiert die demonstrative Verwendung der groben, ungehobelten Sprache bei den proletarischen Dichtern der 1920er bis 30er Jahre.
S. 16 »Von denen gibt es ja bekanntlich ganze fünf!«: Die gemeinten Gottesbeweise sind offenbar der kosmologische , der teleologische , der ontologische , der moralische und der historische . In seiner »Kritik der reinen Vernunft« teilt Immanuel Kant die Gottesbeweise dagegen in drei grundlegende Beweisarten ein: den ontologischen , den kosmologischen und den teleologischen .
S. 17 Immanuel Kant: Deutscher Philosoph der Aufklärung (1724–1804), Verfasser der »Kritik der reinen Vernunft«. Kant lehnt den Beweis der Existenz Gottes im rationalen Bereich ab und lässt nur den moralischen Gottesbeweis gelten, der sich auf die Existenz des menschlichen Gewissens gründet.
S. 17 »Nicht umsonst sagte Schiller, Kants Überlegungen könnten nur Knechten genügen …«: Friedrich Schiller (1759–1805), deutscher Dichter, Dramatiker und Historiker, Vertreter der Weimarer Klassik, setzte sich kritisch mit Kant auseinander. In seiner Schrift »Über Anmut und Würde« (1793) schreibt er über ihn: »Womit aber hatten es die Kinder des Hauses verschuldet, dass er nur für die Knechte sorgte?«
S. 17 David Friedrich Strauß: Deutscher Philosoph und Theologe (1808–1874), Verfasser der Schrift »Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet« (1835–36).
S. 17 Sibirien: Im russischen Original spricht Besdomny hier (ebenfalls im übertragenen Sinne) von »Solovki«, also den Solowezki-Inseln, die seit dem 17. Jahrhundert als Staatsgefängnis fungierten.
S. 19 Nascha Marka : Wörtlich »Unsere Marke«, eine seit 1925 verbreitete Papyrossensorte. Dass Besdomny den Ausländer ausgerechnet um »Unsere Marke« bittet, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
S. 20 »Von unseren Feinden? Von Interventen?«: Gemeint sind natürlich keinesfalls persönliche Feinde von Berlioz und Besdomny, sondern die Feinde des Sowjetsystems, als dessen Vertreter er sich somit unmissverständlich ausgibt.
S. 21 Komsomolzin: Ein Mitglied des 1918 gegründeten kommunistischen Jugendverbands Komsomol, der seine Mitglieder im Geiste des Marxismus-Leninismus er- und heranziehen sollte.
S. 21 »… wo in Vorahnung der Abendkühle lautlose Krähen ihre Kreise kritzelten …«: Eine der zahlreichen Stellen im Roman, wo Bulgakow intensiv mit Klangfiguren arbeitet: »… gde, predčuvstvuja večernjuju prochladu, besšumno črtili černye pticy …«
S. 22 Literaturnaja Gaseta: Tendenziöse sowjetische Wochenzeitung, seit 1934 offizielles Organ des Sowjetischen Schriftstellerverbands.
S. 23 »W«: Zwar stammt der Teufelsname »Woland« vom mittelhochdeutschen »vâland« ab (er kommt auch als »Junker Voland« in Goethes »Faust I«, in der »Walpurgisnacht«, vor), doch wird er, anders als in der
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