Meister und Margarita
und abgerundet. Fünftens war nach dem Mittag des 14. Nisan in ganz Israel jede Art von Brot auf Sauerteigbasis für den Zeitraum einer Woche verboten.
S. 236 Kefije: Ein von Männern getragenes Kopftuch.
S. 237 »Verschluckt von einer Sturmwolke, die drohend und stur von Westen her über den Himmel kroch …«: Im Russischen: »Poglotiv ego, po nebu s zapada podnimalas’ grozno i neuklonno grozovaja tuča …«
S. 237 Tal Hinnom: Auch »Tal der Söhne Hinnoms« genannt, verläuft südlich von Jerusalem in ostwestlicher Richtung. Das Buch Jeremias berichtet, dort würden Kinder dem Gott Baal geopfert (19,1 f.), »darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der Herr, dass man diese Stätte nicht mehr Thopheth noch das Tal Ben-Hinnom, sondern Würgetal heißen wird« (19,6). Die hebräische Bezeichnung »Ge-Hinnom« wird in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments an einigen Stellen in der gräzisierten Form »Gehenna« wiedergegeben, im Neuen Testament wird der Ort als »Hölle« bezeichnet.
Kapitel 17
S. 243 Kudrinskaja-Platz: Ein Platz im Moskauer Stadtzentrum am Gartenring.
S. 246 »Vielleicht auch Faland …«: Von vâland, mittelhochdeutscher Name für den Teufel.
S. 251 »… und ein Kater kommt rein. Ein schwarzer und fetter, fast schon ein Nilpferd …«: ein Wortspiel, denn der Name »Behemoth« (» Begemot« ) ist im Russischen mit dem Wort »Nilpferd« (» begemot« ) identisch.
S. 252 Wagankowski-Gasse: Eine Gasse im Moskauer Stadtzentrum.
S. 253 »Herrlicher Baikal, du heiliges Meer …« : Ein bekanntes Volkslied nach dem Gedicht »Die Gedanken eines Flüchtlings am Baikalsee« ( »Dumy begleca na Bajkale« ) von Dmitri Dawydow (1811–1888). Als der ferne Osten Sibiriens erschlossen wurde, schickte man politische Häftlinge in Orte wie Schilka und Nertschinsk am Amur, eine Flucht war fast unmöglich: Allein bis zum Baikalsee waren fast tausend Kilometer unwegsamer Natur zu überwinden. Und dann verhinderte der See, fast siebenhundert Kilometer lang und siebzig Kilometer breit, jedes Weiterkommen. Mit einem Fass als Kahn und seinem Mantel als Segel hofft der Fliehende, der eisige Nordwind, der aus der Tundra ins Baikaltal einfällt, möge ihn bald ans andere Ufer wehen.
S. 254 Schilka und Nertschinsk: Städte in der Region Transbaikalien.
Kapitel 18
S. 259 Institutskaja Straße: Eine Straße in Kiew in der Nähe der Alten Börse, dort siedelten sich mit Vorliebe Finanzspekulanten an.
S. 260 »Eine Wohnung in Moskau, das ist kein Jux …«: Vor allem in der Hauptstadt herrschte Wohnungsmangel, nach der Revolution waren Immobilien verstaatlicht, der Immobilienhandel verboten worden, Zwangskollektivierungen, Landflucht, intensive Industrieansiedlung im Großraum Moskau ließen Millionen Menschen in die Stadt strömen, der Staat förderte das System der zwangsbelegten Gemeinschaftswohnungen. Wohnungssuchende benötigten eine amtliche Wohnberechtigung, häufig griffen sie in ihrer Not zu Tricks oder denunzierten Nachbarn.
S. 260 Denkmal des Fürsten Wladimir: Das älteste Denkmal und Wahrzeichen Kiews, das dem legendären Fürsten Wladimir (genannt Wladimir der Heilige, der Große oder der Apostelgleiche, von 980 bis 1015 Fürst von Kiew) gewidmet ist.
S. 260 Wladimirberg: Ein Park in Kiew, in dem das Wladimirdenkmal steht.
S. 266 »Alles geriet durcheinander im Hause Oblonski …«: Der berühmte zweite Satz des Romans »Anna Karenina« von Leo Tolstoi (1828–1910).
S. 270 Baron Maigel: Siehe Anmerkung zu Kapitel 23.
S. 277 Gella: Der Name der Vampirin leitet sich von »Gello« (»Gillo« oder »Gylou«), einem blutsaugenden weiblichen Dämon der Antike, ab.
S. 279 »Habe soeben aus vertrauenswürdigen Händen erfahren …«: Die krause Redeweise drückt Sokows Verwirrung aus.
Zweiter Teil
Kapitel 19
S. 287 »Die beiden bewohnten das komplette Obergeschoss einer Villa in der Nähe vom Arbat im wunderschönen Garten zwischen den Gassen …«: Die Beschreibung der Villa und der Lage passt gut auf das Haus in der Tanejew-Straße 12. Gegenüber, im kleinen Haus Nr. 9, wohnte Bulgakows Schwägerin Olga Sergejewna Bokschanskaja mit ihrem Mann, dem Schauspieler Kaluschski.
S. 291 Antonia-Turm: Eigentlich handelt es sich um vier durch Mauerwerke miteinander verbundene Türme; ursprünglich die Festung Baris, eine Burg in Jerusalem, benannt nach dem Triumvir Marcus Antonius, von wo aus römische Einheiten das gesamte Tempelgelände kontrollierten. Viele Historiker und
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