Meister und Margarita
erstochen.
S. 353 Kaiser Rudolf: Rudolf II . (reg. 1576–1612), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, interessierte sich zeit seines Lebens für Alchemie, Astrologie und andere Geheimlehren.
S. 353 »Und da noch ein anderer Goldmacher. Ist schließlich erhängt worden …«: Wahrscheinlich Domenico Manuel Caetano, Graf von Ruggiero (um 1670–1709), Hochstapler, Abenteurer, einer der bekanntesten Alchemisten seiner Zeit, wirkte u. a. an den Höfen in München, Wien und Berlin, Friedrich I., König in Preußen und Kurfürst von Brandenburg, fühlte sich von ihm betrogen, das preußische Kammergericht verurteilte Caetano zum Tode durch Erhängen.
S. 353 »Eine Moskauer Schneiderin …«: Soja Denissowna Pelz, die Protagonistin von Bulgakows Theaterstück »Sojas Wohnung« ( »Zojkina kvartira« ) aus dem Jahr 1926, betrieb tagsüber eine Schneiderwerkstatt und nachts in denselben Räumen ein Animierlokal. Von ähnlichen Fällen wurde in den 1920er Jahren in den Zeitungen berichtet.
S. 353 »Und dieser zwanzigjährige Bub …«: Auch hier diente das Buch »Die sexuelle Frage« von Auguste-Henri Forel als Vorlage.
S. 354 Caligula: Gaius Caesar Augustus Germanicus (12–41 n. Chr.), römischer Kaiser, bekannt für seine unberechenbare Grausamkeit.
S. 354 Messalina: Valeria Messalina (um 25–48 n. Chr.), dritte Ehefrau des römischen Kaisers Claudius, berühmt wegen ihrer Grausamkeit und ihres ausschweifenden Lebenswandels.
S. 354 Maljuta Skuratow: In der Herrschaftsphase von Iwan dem Schrecklichen der Hauptmann der gefürchteten Opritschniki, verantwortlich für zahlreiche Morde und Folterungen.
S. 354 »Schlussendlich befahl er einer von ihm ganz und gar abhängigen Person, die Bürowände mit Gift zu besprühen …«: Dieser Vorwurf wurde 1937/38 in den Prozessen gegen den »rechten trotzkistischen« Block, u. a. gegen Nikolai Bucharin und Genrich Jagoda, erhoben.
S. 357 Kamarinski : Ein schneller russischer Volkstanz.
S. 357 »Ein Kunststücke zeigender Salamander, gegen das Feuer des Kamins gefeit …«: Der Salamander war das Symbol des französischen Königs Franz I. (1494–1547), des Großvaters von Margarete von Valois, dessen Hof als verderbt galt. Franz starb an der Syphilis, mit der ihnseine Geliebte La belle Feronnière (gemalt von da Vinci) angesteckt hatte.
S. 359 Baron Maigel: Als Vorbild diente Bulgakow der Ex-Baron Boris Sergejewitsch Steiger (1892–1937), der als Spitzel des sowjetischen Geheimdienstes auf ausländische Diplomaten und russische Bürger, die mit Ausländern in Kontakt kamen, angesetzt war. Er wurde 1937 repressiert und erschossen.
Kapitel 24
S. 362 »Noblesse oblige«: Französisch »Adel verpflichtet«.
S. 367 »Azazello, der abgewandt saß, zog aus der Frackhosentasche eine schwarze Pistole mit Automatik …«: Eine Ungenauigkeit Bulgakows, da in den folgenden Absätzen immer wieder von einem »Revolver« die Rede ist.
S. 389 Petrowka: Eine der ältesten Straßen im Zentrum von Moskau mit zahlreichen Geschäften.
S. 389 Smolenski-Markt: Ein Markt am Smolenskaja-Platz am Arbat im Zentrum von Moskau, wurde Mitte der 1920er Jahr aufgelöst.
S. 390 »Nun verschwand auch die Limousine im Hof …«: Im Original lautet der Satz: »Auch das Auto im Hof war nicht mehr da.« Er ist aus der Vorgängerversion übernommen, offensichtlich ein Fehler Bulgakows, da bereits ab dem nächsten Satz die Abfahrt des Wagens in allen Details geschildert wird und kein anderes Auto erwähnt wurde. Die Übersetzung versucht, mithilfe des Doppelpunkts, den Satz als Vorwegnahme des nachfolgend Beschriebenen zu deuten.
Kapitel 25
S. 392 »Erst bedeckt sie mit ihrem dicken Bauch den Kahlen Berg …«: In den früheren Fassungen des Romans nannte Bulgakow die Hinrichtungsstätte »Kahler Schädel« ( »Lysyj ˇCerep« ), in der letzten Fassung hatte er diese Bezeichnung fast durchgängig durch »Kahler Berg« ersetzt; an dieser Stelle und einige Seiten später führt die Übersetzung diese Intention fort und verwendet konsequent »Berg«. In der Vulgata wird Golgatha als calvariae locus, lateinisch für »des Schädels Ort«, bezeichnet.
S. 397 Falernum (oder Falerner): zählte im alten Rom zu den beliebtesten Weinen. Es gab ihn, wie Plinius der Ältere berichtet, herb, halbtrocken und süß (austerum, tenue, dulce), ferner als Rot- und Weißwein.
S. 397 Caecuba (oder Caecuber): Einer der bekanntesten antiken Weine. Allerdings handelt es sich um einen Weißwein und
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