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Melanie - Inside Joke - Claußtrophobia

Melanie - Inside Joke - Claußtrophobia

Titel: Melanie - Inside Joke - Claußtrophobia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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aus die Türen zu den Zimmern abgingen. Darüber gab es noch einen Stock mit weiteren Räumen. Insgesamt waren genügend Räumlichkeiten vorhanden, um die fünfzehn Sommergäste unterzubringen. Das Haus Braun wartete nämlich seit jeher mit einem ganz eigenen Luxus auf. Für jeden war ein Einzelzimmer vorhanden – kleine Kammern zwar, die durch das Bett nahezu ausgefüllt wurden, aber immerhin. Der alte, enge Baustil gab diese Lösung vor.
    Henry öffnete die erste Tür. Hier hatte letztes Jahr Harald geschlafen. Seither schien der Raum größer geworden zu sein.
    Erst auf den zweiten Blick erkannte Harald, woher der Eindruck rühren musste. An der Stelle des schweren, wurmzerfressenen Bettes, in dem er sich in den heißen Nächten des letzten Sommers so oft ruhelos hin und her gewälzt hatte, stand nun ein schmäleres Möbel im skandinavischen Stil. Außerdem waren die ehemals von Moderflecken besudelten Wände in strahlendem Weiß gestrichen, die voluminöse Stehlampe durch eine moderne, schlanke Leuchte ersetzt worden und die dunklen, staubigen Vorhänge einfach verschwunden.
    „Wer möchte?“, fragte Henry und sah Karla an.
    „Okay!“, rief sie, sprang hinein und warf sich auf das Bett, um es in Besitz zu nehmen. Die Federn quietschten nicht einmal. Vom Bett aus knipste sie die Lampe aus und ein und beobachtete fasziniert den Schein, den sie an die Decke warf.
    Gina schnitt eine Fratze, auf der der Neid geschrieben stand.
    „Das Nebenzimmer für dich?“, erkundigte sich Henry.
    „Absolut!“, erwiderte sie.
    „Unbesehen?“, fragte Harald.
    Henry stellte die Koffer im Flur ab, machte einen Schritt in den ersten Raum hinein (zögernd, wie es schien) und legte Karlas Reisetasche neben das Bett. Er schien noch etwas sagen zu wollen oder auf etwas zu warten, doch dann trat er rückwärts aus dem Zimmer und öffnete die nächste Tür.
    „Du weißt, was für ein Raum das ist“, flüsterte Johannes.
    [ich-weiß-es-ich-weiß-es] [ich] [ich] [ja-tim-ganz-ruhig] [dich-fragt-niemand-tim] [wir-wissen-dass-du-es-weißt] [genau-das-ist-unser-problem-tim] [verstehst-du-unser-problem?] [denkst-du-auch-manchmal-daran-wie-schwierig-es-für-uns-ist?]
    Gina nickte stumm und trat ein. Das Zimmer war womöglich noch schöner als jenes, welches sich Karla unter den Nagel gerissen hatte. Es hatte einen kleinen Steinbalkon, der in den Vorjahren wegen Einsturzgefahr gesperrt gewesen war. Nun war die Tür zum Balkon geöffnet, und Gina lief sofort hin, ging bis zur Brüstung und prüfte die Aussicht. Keiner von ihnen hatte Bedenken, was die Sicherheit des Balkons anging. Die Stabilität des Treppengeländers hatte sie überzeugt. Diesem fremden Mann namens Henry gehörte ihr vollstes Vertrauen.
    Gina kehrte ins Zimmer zurück und öffnete als nächstes den Wandschrank. Jeder Raum hatte einen, doch dieser hier war etwas Besonderes.
    Hier war es geschehen, vor einem Jahr.
    [vor-genau-einem-jahr-und-drei-tagen] [danke-tim-danke-wir-kennen-das-datum]
    Die Tür klappte auf, ohne den geringsten Widerstand zu leisten. Das schlanke Mädchen räusperte sich und beobachtete das Innere des Schranks. „Genügend Platz für meine Garderobe“, erklärte sie nach einer kurzen Pause. Lächelte den anderen zu. Harald und Johannes lächelten zurück, beruhigt, zuversichtlich. Karla war nicht da. Sie musste es vorgezogen haben, gleich in ihrem Zimmer zu bleiben. Bestimmt lächelte auch sie. Der Bärtige mochte lächeln oder auch nicht – man sah es nicht so genau.
    Die beiden Jungen entschieden sich eilig für die beiden folgenden Räume, denn aus dem Erdgeschoss waren bereits Stimmen zu hören. Wenn erst einmal die anderen nach oben drängten und der Kampf um die Zimmer in die heiße Phase ging, wurde man womöglich noch in den zweiten Stock abgeschoben.
    Auch Harald und Johannes hatten allen Grund, mit ihrer Unterkunft zufrieden zu sein, und eine Besichtigung der sanitären Anlagen und der Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss sorgte für weitere positive Überraschungen. Das Tischfußballspiel war nicht repariert, sondern durch ein neues ersetzt worden. In der Ecke gab es einen Computer – ein älteres Modell zwar, dessen schmutziger Aufkleber stolz auf einen Pentium I-Prozessor und eine 2-Gigabyte-Festplatte hinwies – aber immerhin. Ein Modemkabel führte zu einer Telefonbuchse. Als Harald das Gerät kurzentschlossen hochfuhr, mussten sie feststellen, dass der Internetzugang noch nicht eingerichtet war. Dafür war eine große Palette von

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