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Meleons magische Schokoladen

Meleons magische Schokoladen

Titel: Meleons magische Schokoladen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann-Merit Blum
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präsentieren könnte? Eine liebe Freundin? Eine Bekannte?“
    „Wie?“, fragte Isabell perplex.
    Als Niklas zurückkam, sagte Meleon zu ihm: „Du gehst zum Haus, in dem Fräulein Isabell wohnt, und richtest dort aus, dass Fräulein Isabell bei ihrem Vater in der Praxis ist. Dann gehst du zur Praxis und sorgst dafür, dass er dort noch über seinen Aufzeichnungen sitzen bleibt!“
    Niklas neigte den Kopf und huschte wieder durch die Hintertür davon.
    „Was soll das bedeuten?“, fragte Isabell.
    „Es bedeutet, dass es zu einem unerwünschten Zwischenfall gekommen ist, den wir jetzt so gut wie möglich beheben müssen.“
    „Was könnte ich Ihnen dabei schon helfen? Ich werde nun nach Hause aufbrechen und Ihnen den Kasten Pralinen natürlich bezahlen“, sagte Isabell, die Meleons Auftreten inzwischen intolerabel fand.
    Meleon lachte.
    Es war wie das Fauchen einer großen Katze.
    „Ich bin untröstlich. Und ich wäre der Letzte, der bestreiten würde, dass man diese Schokoladen einfach nicht liegen lassen kann. Ihr Duft ist verlockend, die Form erfreulich, der Glanz appetitlich. So mache ich sie und so wirken sie.“
    „Nun, was also?“, fragte Isabell zornig. „Ich muss mich wundern, dass Sie wegen einer kleinen Katze aus Schokolade die Grenzen des guten Benehmens so erheblich überschreiten.“
    „Aus kleinen Katzen werden große Katzen. Und es ist das zweite Mal, dass Sie mit Schokoladen liebäugeln, die nicht für Sie bestimmt sind. Das ist ohne Zweifel meine höchst eigene Schuld. Ich bin in Ihrer Gegenwart nachlässig. Und die Folgen müssen nun wir beide tragen.“
    „Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen“, sagte Isabell kalt. „Und Sie werden nun bitte so freundlich sein, mich zur Tür zu begleiten.“
    „Ich werde so freundlich sein, wie ich kann.“ Meleon zog eine Taschenuhr aus seiner Westentasche und ließ sie aufklappen. „Drei Minuten noch etwa. Da werden einige einleitende Worte nicht verschwendet sein.“
    Bevor er jedoch mehr sagen konnte, wurde die Hintertür aufgerissen und schlug gegen die Wand. Ein sehr korrekt gekleideter Mann stürmte herein, zu dessen perfekt gebügelten Hosen und strengem Kragen die Peitsche in seiner Hand mehr als verschroben aussah. An der Peitschenschnur hingen drei kleine Metallkugeln, die durch ihren Glanz Isabells Blick auf sich zogen.
    „Du wirst sie gehen lassen, Meleon!“
    „Oh, Phineas, der edle Ritter. Es wundert mich, dass du nicht hoch zu Ross hier erscheinst, um deinem Auftritt noch mehr von jenem Flair zu verleihen, das dem Auftritt des Helden ansteht.“
    „Es würde nicht durch die Tür passen. Und nun lässt du die junge Dame hinaus!“
    „Das wäre sehr unklug und daher werde ich es nicht tun. Was dich angeht…“
    „Willst du den Kampf, Meleon? Das kann ich mir nicht vorstellen. Das würde dein Inkognito hier schnell platzen lassen.“
    „Wenn die Herren ihre Unterhaltung beendet haben, würde ich gerne gehen“, sagte Isabell.
    Phineas hielt ihr sofort hilfsbereit die Hintertür auf, doch ein jäher Luftzug riss sie ihm aus der Hand und sie fiel krachend ins Schloss. Phineas schlug mit der Peitsche nach Meleon. Die Kugeln klackten gegeneinander und blaue Blitze zuckten. Meleon fuhr mit der flachen, nach außen gewandten Hand vor seiner Brust vorbei. Die Blitze sprangen von dort zurück zu Phineas, der sich ducken musste, um ihnen zu entgehen.
    „Das ist ein gefährliches Spiel“, sagte Meleon zu ihm. „Besonders für die junge Dame. Hast du immer noch nicht gelernt, Rücksicht zu nehmen? Was soll man von deinen Manieren denken?“
    „Was man möchte“, entgegnete Phineas. „Und ich bin es ja nicht, der eine junge Frau gegen ihren Willen hier festhält. Ich wage nicht, mir auszumalen, was du im Schilde führst.“
    „Nichts von alldem, was du mir unterstellen möchtest. Und du gehst jetzt, oder zwingst mich, dich auf meine Art vor die Tür zu setzen. Ich habe hier eine dringliche Angelegenheit zu regeln…“
    „So kann man es natürlich auch nennen“, sagte Phineas.
    Isabell hatte nicht noch einmal versucht, in den Wortwechsel einzugreifen, weil ihr äußerst sonderlich zu Mute war. Sie sah alles schärfer und müheloser, obwohl es in der Küche schon sehr dunkel war. Etwas fuhr über ihren Rücken, als wüchse dort Haar, und ihre Finger streckten sich gegen ihren Willen.
    „Verflucht!“, sagte Meleon.
    Er schlug mit einer Handfläche gegen die andere und machte dabei eine abstreifende Bewegung. Phineas prallte

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