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Melodie der Sehnsucht (German Edition)

Melodie der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Melodie der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wings
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Blut deutlich lieber auf dem Turnierplatz fließen als in ihrer Kemenate. Sabine wies ihre fleißige Helferin Madeleine an, einen Aufguss aus Weidenrinde in Auftrag zu geben und blieb daraufhin endlich mit ihrem Ritter allein.
    »Meine Geliebte.« Florimond versuchte erneut, sich aufzurichten.
    Sabine hinderte ihn daran, indem sie sich zu ihm herabbeugte und ihn küsste. Ihre Lippen streichelten sein Gesicht, seinen Hals und seine Brust, sie fuhren unendlich vorsichtig über die Prellungen von seinem ersten Sturz, die sich inzwischen blau und grün verfärbten. Florimond versuchte, zumindest den linken Arm um sie zu legen, war aber zu schwach. Er musste viel Blut verloren haben. Sabine füllte etwas von dem alten schweren Wein in einen Becher und führte ihn an seine Lippen. Florimond trank kleine Schlucke, und Sabine schmeckte den herben Wein, als sie ihn küsste.
    »Was geschieht jetzt?«, fragte der Ritter leise, als sie sich schließlich wieder aufsetzte und an ihre Rolle als Pflegerin erinnerte. Florimonds Wunde war zwar verbunden, aber sein restlicher Körper noch bedeckt mit dem Schweiß und dem Staub des Kampfes. Sabine fuhr damit fort, ihn mit Rosenwasser zu reinigen, sie zog die Decke zurück und führte das feuchte Tuch mit leichtem Druck in großen und kleinen Kreisen über seinen Bauch und seine Lenden.
    »Was soll geschehen? Meine Ehre ist wieder hergestellt – so weit darauf noch jemand Wert legt. Das Gottesurteil wird von niemandem angezweifelt, auch wenn der ganze Hof François betrauert.« Sabines Stimme klang bitter.
    »Was geschieht mit uns?«, fragte Florimond heiser. Er atmete schneller, als Sabine das Tuch über seinen Unterkörper führte. Sabine lächelte zärtlich.
    »Was soll mit uns geschehen, Geliebter?«, fragte sie noch einmal. »Du hast François getötet, nicht Jules. Ich bleibe dessen Ehefrau – auch wenn er selbst nicht mehr allzu erfreut darüber zu sein scheint. Nach dem Gottesurteil kann er mich nicht verstoßen. Ebenso wenig kann man dich vom Hof verbannen, nur weil du meine Ehre verteidigt hast. Erst recht nicht, solange du krank bist. Später wird man dir natürlich nahe legen, dich zumindest eine Zeitlang fernzuhalten.«
    Sie hatte inzwischen seine Scham erreicht und bemerkte erfreut, dass sich seine Männlichkeit rührte, als sie ihr duftendes Tuch entlang seiner Schenkel kreisen ließ. Diese Lanze war noch lange nicht stumpf. Wie unter dem Vorwand, ihn auch an den intimsten Stellen reinigen zu wollen, rieb sie zärtlich sein Glied, legte das Tuch spielerisch um das erstarkende Geschlecht und streichelte fordernd seine Schenkel, während es darunter pulsierte. Florimond stöhnte jetzt vor Lust, statt vor Schmerz. Sabines Liebe belebte ihn, sie sah, dass auch wieder Farbe in sein bleiches Gesicht zurückkehrte. Sein Körper erzitterte, als sich die Spannung schließlich entlud, während Sabine sein Glied in den Händen hielt und ihre Finger damit spielen ließ, als sei diesmal er die Laute und sie die Musikantin.
    »Lieg still!«, flüsterte sie. »Lieg ganz ruhig.« Sie streichelte und wusch ihn weiter, während sich sein Atem beruhigte. Schließlich deckte sie ihn langsam zu und küsste noch einmal seine Lippen.
    »Du musst nun schlafen, Liebster, du brauchst Ruhe. Die Wunde muss heilen.«
    »Wirst du bei mir bleiben?«, fragte er schlaftrunken.
    Sabine wünschte es sich mehr als alles in der Welt, aber sie wusste genau, dass der Hof die Gemächer der Herzogin genauestens beobachtete. Wenn sie an seiner Seite blieb, würden es morgen alle wissen, einschließlich Jules.
    »So lange bis du schläfst, mein Ritter. Danach wirst du von mir träumen.«
    Sabine streichelte seine Stirn und hielt seine Hand, bis sich sein Antlitz im Schlaf entspannte.
    Als hätte sie es geahnt, öffnete die Herzogin daraufhin leise die Tür.
    »Es ist besser, Ihr geht jetzt, Sabine«, bemerkte sie. »Ihr könnt morgen wieder nach ihm sehen. Nach der Morgenmesse. Am Besten besucht Ihr gleich die im Morgengrauen.«
    Sabine schaute verwundert auf. Seit wann las der eigentlich eher phlegmatische Kaplan Messen vor Tau und Tag?
    »Euer Gatte lässt die ganze Nacht über Messen lesen. Aber er wird einsehen, dass Ihr nicht mit ihm wachen könnt, Ihr müsst erschöpft sein nach diesem Tag. Er wird Euch allerdings kaum nachsehen, wenn Ihr auch am nächsten Morgen keine Regung der Trauer zeigt.«
    Sabine stolperte völlig erschöpft zurück in ihre Räume. Bis zum Morgengrauen würde sie gerade noch eine

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