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Melodie der Sehnsucht (German Edition)

Melodie der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Melodie der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wings
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abgewandten, von mannshohem Schilf geschützten winzigen Strand der Insel.
    »Sollen wir hier Luna, der Mondgöttin, huldigen? Oder ziehst du den Gott des Meeres vor, der Geheimnisse zu wahren versteht wie eine Muschel die kostbarste Perle?«
    Sabine dachte an das Glück, das sie am Nachmittag auf ihrem Lager in der Muschel empfunden hatte. Aber dann sehnte sie sich doch nach einem noch gänzlich unberührten, jungfräulichen Ort für ihre erste Vereinigung. In der Muschel träumten die Geister von zu vielen Liebenden – zumindest kurz nach seiner Entstehung hatte hier wohl so manches Paar Küsse getauscht. Und Jean Pierre und Fleurette dürften auch nicht zum Angeln gekommen sein ...
    Der Strand dagegen lag unberührt im Mondschein, in den Zypressen sangen Grillen ihr Liebeslied, kleine Wellen leckten am Ufer und ihr Anschlag glich sanften Harfenklängen.
    »Hier, Geliebter, ich will dich im Licht der Sterne erkennen«, flüsterte Sabine.
    Florimond bettete sie in den Sand zu Füßen der Weiden. Er war noch warm von der Hitze des Sommertages und weich wie ein Kissen. Sabine fühlte, wie er ihren Körper umschmeichelte, spürte die Wärme durch das zarte Gespinst ihre Kleides. Florimond blickte auf ihre hingestreckte Gestalt und schien sich nicht genug daran ergötzen zu können.
    »Wie konnte ich Lieder über weibliche Schönheit singen, bevor ich dich sah?«, flüsterte er. Dann küsste er sie, führte das Werk des Erkundens mit den Lippen fort, das er am Nachmittag mit seinen Fingern begonnen hatte. Sabine spürte seine Küsse über ihre Schläfe tanzen, lachte glücklich auf, als er ihr Ohrläppchen streifte. Mutig geworden liebkoste er die sensible Haut darum herum mit seiner Zunge, küsste sich weiter zu ihrem Mund und verharrte kurz, wie fragend, bevor er seine Lippen mit den ihren verband. Sabine öffnete sie ihm bereitwillig, ließ seine forschende Zunge ein und bebte vor nie geahnten Wonnen, als sie ihre eigene Zunge fand und mit winzigen Schlägen umwarb. Noch ungeschickt gab sie den Kuss zurück, aber dann gefiel es ihr, ihm so nahezukommen, zärtlich in ihn einzudringen. Sie tastete sich durch seinen Mund, seine Wärme und Feuchtigkeit, bis sie nicht mehr wusste, wo der ihre endete und der seine begann. Ein Vorgeschmack auf eine andere Vereinigung ... etwas verlegen zog Sabine ihre Zunge zurück, und auch Florimond verließ jetzt ihre Lippen, küsste sich ihren Hals entlang und erspürte fast gerührt den Pulsschlag an ihrer Kehle. Sabine schien nur noch aus Gefühl zu bestehen, ihre Haut war tausendmal empfindlicher als sonst, ihr Herz schlug im Gleichklang mit seinem. Sie stöhnte, als seine Lippen die zierlichen Knochen ihrer Schlüsselbeine unter der Haut erforschten, den Ansatz ihrer Brust entdeckten.
    »Lass mich dein Kleid öffnen«, flüsterte er. »Es ist zu schön, um es womöglich noch zu zerreißen, ich möchte dich weitere tausendmal darin sehen.« Sabine setzte sich auf, damit er die Schnüre am Rücken lösen konnte, aber dann legte sie sich nicht einfach wieder nieder.
    »Du auch«, sagte sie. »Ich meine, ich will dich auch sehen, so wie Gott dich schuf. Und dich küssen.« Sie errötete dabei, aber das Verlangen war größer als jede anerzogene Scheu.
    Florimond trug nur ein weites weißes Obergewand unter seinem Umhang, und hatte das Cape gleich abgeworfen, als er Sabine auf den Strand bettete. So löste sie nur die Verschlüsse seines Hemdes – längst nicht so geschickt, wie der Troubadour sie eben von ihrem Kleid befreit hatte.
    »Haben deine Meisterinnen dich auch das gelehrt?«, fragte sie eifersüchtig, als er mit den Bändern ihres Unterkleides spielte. »Du bist behutsam wie eine Zofe.«
    Florimond lachte. »Nein, meine Geliebte, das lehrt nur ein Leben ohne Kammerdiener. Ein fahrender Ritter hat keine Bediensteten, wir können von Glück sagen, wenn uns die Veranstalter auf Turnieren einen Knappen stellen. Und der poliert bestenfalls die Rüstung. Unsere Kleider müssen wir schon selbst in Ordnung halten. Und wer könnte mit dir nicht behutsam sein? Du bist zart und schön wie eine Lilie, und der risse ich die Blätter doch auch nicht brutal herunter, um die Blüte in voller Schönheit zu sehen.«
    Sabine lächelte, ließ sich aber nicht von ihm zurück in den Sand betten. Stattdessen kniete sie sich ernsthaft vor Florimond ans Ufer und erkundete nun ihrerseits seinen Körper.
    Alles war neu, die raue Haut des Mannes, sein herber Duft – in Florimonds Kleidern hing ein

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