Melodie der Sehnsucht (German Edition)
seinen flachen Bauch, die stämmigen Schenkel. Sabine legte zaghaft ihr Bein über die seinen, spürte das Kitzeln seiner Haare an ihrer zarten Haut und sah sein Geschlecht weiter erstarken. Sie wünschte sich nur noch, es in sich zu spüren – aber es sollte anders sein als mit Jules. Völlig anders!
Unsicher schob sie ihren Körper auf Florimonds – und spürte zu ihrer Verwunderung, dass dies den Ritter erfreute, dass er sie an sich zog, sich an ihr rieb und sie küsste. Ob es möglich war? Sabine kniete über ihm, ließ sich auf seinem Geschlecht nieder, versuchte, es mit ihrer Scham zu bedecken. Florimond hob sich ihr entgegen, fand den Eingang zu ihrer rosigen, geschmeidigen Pforte der Lust. Aber es gab keinen Zwang, niemand drückte sie zu Boden, sie war frei in ihrer Liebe, frei! Sabine hätte aufschreien mögen vor Glück. Sie spürte Wellen der Erregung, Florimond bäumte sich unter ihr auf und sie hatte das Gefühl, ihn zu reiten. Das Meer ihrer Sehnsucht hatte bislang stets nur leichte Wellen geschlagen, aber jetzt war ein Sturm entfacht, sie raste durch einen Ozean von Seligkeit, bis alles in einer wilden Explosion über ihr und ihm zusammenschlug, sie mitriss auf den Grund des Meeres, in glühende Lava und kühlende Gischt. Sie wusste nicht, ob sie weinte oder seinen Namen rief, nur, dass ihre Finger sich in seine Schultern verkrallten, dass sie eins mit ihm war auf dieser Reise auf dem Meer der Lust. Schließlich ließ sie sich ermattet auf seine Brust sinken und rieb ihr Gesicht an seinem Körper. Florimond wiegte sie, immer noch in ihr, als könne er sich nicht trennen. Sie fühlte sich unendlich sicher und geborgen in seiner Umarmung, während die Wogen der Seligkeit abebbten.
Beide brauchten Zeit, um wieder zu Atem zu kommen. Sabine fand noch lange nicht in die Wirklichkeit zurück, als Florimond sie schon wieder erregte. Diesmal war er über ihr, spielte sein Lied auf ihren Brüsten, ließ Finger und Lippen über ihre Hüften tanzen, die trotz ihrer zarten Figur so wohlgerundet und vollkommen geformt waren. Sie streichelte derweil seinen Rücken, massierte die Muskelstränge unter seiner Haut, stellte verblüfft fest, dass er hier ein wenig behaart war und dass sich das Haar unter ihren Zärtlichkeiten aufstellte. Langsam und genüsslich streichelten und küssten sie sich zum nächsten Höhepunkt, schwebten noch auf spielerisch springenden Wellen und wussten doch, dass sie bald wieder einen Sturm entfesseln würden.
Doch dann plötzlich hielt Florimond inne.
»Hörst du das, Liebste? Hufschläge. Wer um Himmels willen reitet zum Weiher um diese Zeit?«
»Jemand, der einen Ehebruch aufdecken will.« Sabine richtete sich entsetzt auf. »Jemand, der eins und eins zusammen gezählt hat. Können wir hier weg, Liebster? Schnell?«
Florimond schüttelte ratlos den Kopf. »Nicht ohne gesehen zu werden. Wenn wir die Hufschläge bereits hören, sind die Reiter schon zu nah.«
Der Ritter schlüpfte schnell in sein Beinkleid. Sabine sah erschrocken, dass er vorhin nicht nur seinen Mantel, sondern auch sein Schwert abgelegt hatte. Jetzt gürtete er sich entschlossen mit der Waffe.
»Florimond, es sind mehrere. Du kannst sie doch nicht alle erstechen!« flehte Sabine. »Warte erst mal ab. Vielleicht sehen sie uns ja gar nicht.«
Zu sehen war tatsächlich nicht viel. Florimond hatte das kleine Ruderboot sicher versteckt, und die Weiden boten Schutz vor neugierigen Blicken.
»Sie können ja auch gar nicht herkommen.«
Florimond schüttelte den Kopf und half ihr hastig in ihr Hemd, um dann – vorsichtig trotz aller Eile – die zarte Surcotte aus Batist darüber zu ziehen. Sabine sollte ihren Häschern zumindest nicht halbnackt in die Hände fallen.
»Und ob sie kommen können! Hast du den Nachen vergessen? Der liegt doch am Strand. Wobei das zumindest ein Vorteil für uns ist. Von dem alten Boot am Kücheneingang weiß sicher niemand, und ob der Wasserweg zur Insel so bekannt ist?«
Wer konnte überhaupt darauf verfallen, sie hier zu suchen? Florimond lauschte ins Dunkel.
»Still, meine Liebste, ich höre Stimmen. Die Nacht trägt weit.«
Sabine klammerte sich an ihn und vernahm dann tatsächlich ebenfalls Worte vom Ufer des Weihers.
»Eine verrückte Idee, Barbe, mich ausgerechnet hierher zu schleppen! Ja, gut, Sabine hat dem Sänger schon auf Caresse ein bisschen schöne Augen gemacht – behauptete jedenfalls mein Sohn. Aber gleich Liebesspiele auf verschwiegenen Eilanden? Das sieht ihr gar
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