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Melodie der Sehnsucht (German Edition)

Melodie der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Melodie der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wings
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Vergnügungen am Hofe zu erhalten. Jules de Caresse war deutlich nicht daran gelegen, dass Fleurette noch weiter plauderte.
    »Nimm deine Liebste und troll dich!«, blaffte er den erleichterten Jean Pierre an, der mit gesenktem Kopf von einem Fuß auf den anderen getreten war, während der Marquis die Sache verhandelte.
    »Und morgen holst du dir zehn Stockhiebe ab. Über das Mädchen wird meine Gattin richten. Aber jetzt verschwindet! Und rasch!«
    Fleurette und Jean Pierre ließen sich das nicht zweimal sagen. Die beiden flohen Richtung Burg.
    »Aber wo ist dann Sabine?«, fragte Barbe ratlos und deutlich beschämt.
    Jules zuckte die Schultern.
    »Vielleicht sucht sie ihre Zofe, vielleicht plaudert sie noch mit einigen Damen, vielleicht wartet sie der Herzogin auf. Das werden wir morgen herausfinden. Hier ist sie jedenfalls nicht.« Caresse umfasste den Weiher, die Insel und den Nachen mit einer weitläufigen Handbewegung und wandte sich dann an seine Ritter.
    »Ich bedaure zutiefst, meine Herren, dass ich Euch unnötig bemüht habe. Reitet jetzt nach Hause und schlaft Euch aus, ich erwarte Euch früh auf dem Kampfplatz. Ach ja, und Herr Raul, bitte geleiten Sie doch die Dame de Richemonde zu ihren Gemächern. Ihr ist offensichtlich nicht wohl.«

Vierzehntes Kapitel
    Florimond ruderte in fliegender Eile zurück durch den Burggraben, sobald die Hufschläge der Reiter verstummt waren. Am Kücheneingang half er Sabine dann geschickt aus dem Nachen und durch die Pforte. Ihr Kleid war nicht verschmutzt – selbst wenn sie ihrem Gatten auf dem Weg in ihre Kemenate begegnen würde, gab es keine verräterischen Zeichen ihres Ausflugs.
    Tatsächlich befand sie sich jedoch längst wieder in ihren Räumen, als Jules eine weitere Inspektion unternahm. Fleurette dagegen war noch nicht zurück. Zu Fuß war der Weg zum Weiher lang – und den ›Seeweg‹ hatte Jean Pierre ja diesmal nicht offen gestanden.
    Scheinbar zu Tode erschrocken wandte Sabine sich zu ihrem Gatten um, als er polternd die Tür zu ihrem Schlafraum aufriss. Sie war eben dabei gewesen, im Hemd unter die Decken zu kriechen.
    »Wo warst du?«, fragte Jules rüde.
    Sabine hoffte, dass er nicht vorhatte, sie jetzt noch zu besitzen. Sicher hatte sie Florimonds Duft noch an sich, seinen Samen in sich – Jules könnte sie entlarven, und zumindest würde er ihr Erlebnis auf der Insel entweihen.
    »Ich war beim Bankett der Herzogin, Monsieur«, antwortete sie mit kalter Stimme. »Und dann habe ich mich verirrt, als ich durch die Minnegärten zurückkehren wollte.«
    »Du hast dich verirrt?«, fragte Jules. »Wie lange lebst du jetzt hier, einen Monat? Zwei?«
    Sabine schlug verschämt die Augen nieder. »Ich verirre mich fast jeden Tag«, gestand sie. »Diese Gärten ... sie sind jedes Mal anders, und ich mag nicht zu genau hinsehen ... sie sind meistens ... bevölkert – Wenn Ihr versteht, was ich meine.« Sie senkte den Kopf und ließ ihr schon gelöstes Haar wie einen Vorhang vor ihr Gesicht fließen.
    Jules lachte dröhnend. »Woraufhin meine kleine Parfaite die Augen zukneift und auf ihren Tastsinn vertraut. Das sieht dir ähnlich, Sabine. Aber dennoch ... nach all der Zeit ...«
    »Wir haben dem Wein vielleicht ein bisschen zu stark zugesprochen, diese Nacht ...«, meinte Sabine rasch. »Ich war berauscht ...« Dies zumindest war die Wahrheit.
    »Und dein liederliches Mädchen ist dir da auch keine große Hilfe«, brummte Jules. »Es ist gut, Sabine. Geh schlafen. Aber erwarte mich morgen zu einem Besuch, scheinbar sollte ich die Zügel hier nicht schleifen lassen. Und züchtige diese Zofe – sie wird dir gestehen, warum!«
    Sabine atmete auf, als er sich zurückzog – und schloss gleich darauf die zitternde Fleurette in die Arme, die in einer Nische im Gang gewartet hatte, bis Jules sich entfernte.
    »Was hätte ich nur ohne euch getan, Fleurette? Wie kann ich euch das jemals danken?«
    »Ach, gern geschehen!« Fleurette zuckte die Achseln. »Aber Ihr dürft nicht so leichtfertig in diese Dinge hineinstolpern. Heimlichkeiten wollen geplant sein. Gerade in diesem Fall. Ich hatte heute Nacht große Angst, Marquise! Diese Barbe de Richemonde – mit Verlaub gesagt – ist ein Biest. Und Ihr Gatte, Madame, der Marquis, ist gefährlich!«
    Am nächsten Morgen wurde Sabine nicht gleich bei Sonnenaufgang zum Dienst bei der Herzogin befohlen. Einerseits freute sie das, da es ihr ausgiebig Zeit bot, ins Badehaus der Frauen zu gehen und alle Spuren des gestrigen

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