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Melodie des Südens

Melodie des Südens

Titel: Melodie des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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sprach. Gut so, sie hatte auch keinerlei Absicht, ihm jemals wieder zu gefallen.
    »Miss Johnston, ich bitte um Ihr Ohr, im wörtlichen oder im übertragenen Sinne, ganz wie Sie wollen.« Er hob eine Hand, um sie zu berühren, aber sie beugte sich zurück, weil sie sich an das verführerische Knabbern an ihrem Ohrläppchen erinnerte.
    »Also gut, dann im übertragenen Sinne. Miss Marianne, Sie haben mich nicht zu Ende angehört, als wir vorgestern im Wald miteinander sprachen. Ich würde meinen Satz jetzt gern vollenden.«
    »Wenn es sein muss.«
    »Tatsache eins«, begann er. »Sie sind die Tochter eines reichen, einflussreichen Plantagenbesitzers. Sie sind einen gewissen Lebensstandard gewöhnt. Das werden Sie sicher zugestehen.«
    Wachsam stimmte Marianne ihm zu. Selbst jetzt, nach zwei Reisetagen, sah er noch gut aus. Sein Haar war vom Hut zerdrückt, und seine Nase hatte zu viel Sonne abbekommen, aber seine Augen waren immer noch haselbraun, und sein Mund …
    »Tatsache zwei. Es ist sehr gut möglich, dass wir in ein paar Monaten Krieg haben. Die Rechte der Bundesstaaten, der Handel, die Abspaltung von Staaten, die Sklavereifrage … welchen Grund auch immer Sie sich aussuchen möchten, es kann gut sein, dass die Union auseinanderbricht. Ich weiß, dass Sie sich darüber im Klaren sind.«
    »In der Tat.« Sie war immer noch wütend auf ihn, daran änderte sein ganzes Gerede nichts. »Aber was hat das alles mit mir zu tun?«
    »Tatsache drei. Sie werden mich heiraten. Aber Sie verstehen sicher, dass wir die erwähnten Hindernisse mit in Betracht ziehen müssen.«
    Mariannes Hirn raste. Was hatte er gerade gesagt? Sie sah ihm in die Augen und konnte eine Andeutung von Fröhlichkeit darin erkennen, aber nicht mehr. Er meinte es wirklich ernst.
    »Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich Sie heiraten will?«
    Jetzt funkelten seine Augen tatsächlich vor boshaftem Humor. Er legte einen Arm an die Wand und neigte sich nah zu ihr hin. »Warum ich glaube, dass Sie mich heiraten werden, Miss Marianne?« Er berührte ihre Lippen mit den seinen, ganz vorsichtig und nur für einen kurzen Moment. »Weil ich Ihnen geben kann, was Sie sich wünschen.«
    Marianne konnte sich nicht bewegen. Sie würde nicht nachgeben, er hatte sie noch nicht überzeugt. Aber sie konnte sich nicht bewegen. »Sie wissen doch überhaupt nicht, was ich mir wünsche«, sagte sie in einem Ton, der schnippisch klingen sollte.
    Er küsste sie wieder, kurz, sanft. »Aber sicher weiß ich das.«
    Sie machte den Mund auf, um dagegenzureden, aber stattdessen raubte er ihr einen Kuss, heiß und heftig und drängend. Sie zählte bis drei und wehrte sich, dann ließ sie sich an die Wand drücken und schmolz unter seinem Mund dahin. Wenn er dachte, dass es das war, was sie sich wünschte … Sie öffnete die Lippen, schmeckte seine Zunge. Die Knie wurden ihr schon wieder weich, aber er zog sie weg von der Wand in seine Arme, und sie ließ sich an ihn sinken.
    Als es vorbei war, blinzelte sie, um den Kopf wieder freizubekommen, trat aus seiner Umarmung und legte eine Hand über den Mund. »Ach, das haben Sie gemeint? Na, Küsse bekomme ich überall.«
    »Aber nicht solche.« Er nahm sie wieder in den Arm, beugte sich über sie und küsste sie wieder. Jeder Knochen in ihrem Leib wurde weich. Diese Küsse verlangten vollkommene Hingabe. Und sie gab sich hin.
    Als er sie wieder hochzog, war ihr schwindelig, und sie bekam kaum Luft. Er grinste. Vielleicht, wenn er nicht gegrinst hätte … er war ein unerträglicher, arroganter Schuft. »Das ist ja alles sehr hübsch, Mr Chamard, aber ich wünsche mir mehr als ein paar Küsse.«
    Das Grinsen ließ nach. Ihr Blick verlangte, dass er ihr mehr anbot.
    »Kinder«, sagte er.
    Woher wusste er, dass sie sich Kinder wünschte?
    »Ein ehrenhaftes Leben, ohne andere menschliche Wesen zu besitzen. Ein nützliches Leben, vielleicht ein Leben, in dem du dein medizinisches Wissen verwenden kannst.«
    »Ja«, sagte sie ruhig. »All das wünsche ich mir. Und noch eins.«
    Er wartete. Was hatte er wohl vergessen?
    Sie legte ihm die Arme um den Hals. »Dich.«
    Die Hauswand hätte ebenso gut ein abgeschiedenes Boudoir sein können, so sehr vergaßen die beiden alles um sich herum. Yves hielt eine Hand hinter ihrem Rücken und drückte sie an sich, mit der anderen hielt er ihren Kopf. Marianne griff nach ihm, und … in diesem Moment drangen Monsieur Chamards Rufe an ihre erhitzten Sinne. Yves hob den Kopf. »Hat da wer

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