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Melodie des Südens

Melodie des Südens

Titel: Melodie des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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gesichtsloser Feldarbeiter. Sie kannte ihn, war sogar dabei gewesen, als Pearl und Luke geheiratet hatten. Pearl war so verliebt gewesen, dass Marianne sie beneidet hatte, ihre eigene Sklavin.
    Es konnte so nicht weitergehen mit der Sklaverei. Das forderte Julia Ward Howe. Das donnerte Henry Stanton von seinem Rednerpult herunter. Sie hatten recht, sie wusste es. Und sie wollte etwas tun. Aber sie konnte doch nicht die gesamten Südstaaten bekämpfen. Sie konnte nicht einmal ihren Vater überreden, Dinge zu verändern, seinen Sklaven einen Lohn zu zahlen. Das hatte sie schon versucht.
    Nein, das alles konnte sie nicht. Aber sie konnte einem einzelnen Mann helfen.
    »Joseph, geh zu Mr McNaught und sag ihm, ich möchte auf der Stelle mit ihm sprechen. Nein, sag ihm Miss und Mr Johnston möchten ihn sprechen. Er kommt schneller ins Haus, wenn er denkt, Adam schickt nach ihm.« Sie legte eine Hand auf Josephs Arm. »Ich kann ihn ein, zwei Stunden aufhalten, vielleicht hilft das ja schon.«
    »Ja, Ma’am, das hilft. Bis dahin ist Luke schon ein ganzes Stück weiter weg von hier.«

10
    Nein, lass die Kerze an«, sagte Simone. »Ich will etwas sehen.«
    Gabriel blickte sie unverwandt an, während er seine Krawatte abband und sein Hemd auszog. Er warf es zur Seite, trat dicht an sie heran und blickte auf ihren Busen, über dem das dünne Musselinhemd spannte.
    Er beugte sich hinab, um sie zu küssen. Sie legte ihre nackten Arme um seinen Hals, und er drückte sie ganz an sich, zitternd, als er ihre Wärme spürte. Er wollte das Hemd wegreißen, sie auf das Bett werfen und in ihrem wunderbaren Körper versinken, sie wild in Besitz nehmen. Aber er nahm all seine Willenskraft zusammen, um sich zurückzuhalten.
    Sie fuhr mit dem Finger über seine Brust, rieb mit dem Daumen über seine harte Brustwarze. Seine Hände wanderten ihren Rücken hinunter bis zu der Kuhle unter ihrer Taille, über die Rundung ihrer Pobacken. Als ihr Körper mit seinem verschmolz, zog er das Hemd über ihre Schenkel hoch. Sie hob ein Knie und öffnete sich ihm.
    Gabriel hielt ihren Schenkel an seiner Hüfte fest und blieb still stehen. Er sah ihr tief in die braunen Augen. »Du weißt, was das bedeutet?«
    »Wir gehören zusammen. Das bedeutet es, Gabriel.« Er wartete, ihr Gewicht an seinem Körper. Wusste sie, was sie aufgab, um mit ihm zusammen zu sein?
    »Hör auf nachzudenken, Gabriel.« Sie hob ihr Gesicht zu ihm auf und forderte einen Kuss. Ihre Finger fanden seinen Gürtel, und er gab ihren Bitten nach: eine lang ersehnte, lang erträumte Vereinigung von Leib und Seele.
    * * *
    In der nächsten Nacht und in den folgenden Nächten schlich sie sich von Toulouse fort, um ihn unter der Magnolie beim Tor zu treffen, wo er sie mit heißen Händen und Küssen in Empfang nahm. Sie spazierten durch das Mondlichtpuzzle zu seinem Haus, Arm in Arm, blieben manchmal stehen, um sich zu küssen, wenn sie es nicht länger aushielten.
    Wenn sie erschöpft in Gabriels Bett lagen, Arm in Arm im flackernden Kerzenlicht, versuchte Gabriel wieder, mit ihr zu reden. Bisher hatte Simone all seinen Versuchen widerstanden, ihr den Ernst der Lage klarzumachen. In der Gemeinde St. John konnten sie nicht als Mann und Frau leben. Sie würden geächtet sein, möglicherweise würde man sie sogar angreifen, im Schutz der Dunkelheit oder vielleicht auch ganz offen. Wenn sie heirateten, würde man ihnen nicht gestatten, hier zu leben, und er konnte nicht für ihre Sicherheit garantieren. Sie mussten sich etwas überlegen. Aber Simone legte ihm einen Finger auf die Lippen und sagte nur: »Schsch.«
    Einen Arm hinter dem Kopf, den anderen um seine Liebste gelegt, dachte sich Gabriel einen Plan aus. Er würde einen Pfarrer suchen, der sie beide nicht kannte, vielleicht in Donaldsville. Der würde sie verheiraten, auch wenn Gabriel dafür vorgeben müsste, weiß zu sein.
    Aber dann müssten sie es ihren Familien mitteilen. Simones Mutter, Gabriels Mutter, seinem Vater. Sie alle würden nicht begeistert sein. Tante Josie liebte ihn, sie war ihm immer wie eine zweite Mutter gewesen. Aber sie musste sich für ihre Tochter mehr wünschen, als ihr ein freigelassener farbiger Sklave bieten konnte. Natürlich hatte Tante Josie schon den Verdacht, dass Simones Herz nicht mehr frei war. Im besten heiratsfähigen Alter hatte Simone alle möglichen Bewerber um ihre Hand förmlich vertrieben. Tante Josie würde nicht wirklich überrascht sein.
    Gabriels Vater, Bertrand Chamard, würde wohl am

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