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Melodie des Südens

Melodie des Südens

Titel: Melodie des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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Pfiff wurden sie wieder langsamer und nahmen ihre Plätze am Rand des Hofes wieder ein.
    Der Mann mit dem Zylinder ging auf Mr Chamard zu und stellte sich vor. Harvey Fox. Der Vater des blonden Jungen.
    Pearl sah Luke als vierten Mann am Ende der Reihe stehen. Seine Schultern sprengten fast die dünne schwarze Baumwolljacke, die man ihm gegeben hatte, und die Hosenbeine reichten kaum bis zu den Knöcheln. Seine Kiefer arbeiteten, während er die gegenüberliegende Wand anstarrte, und sie wusste, dass er sich ungeheuer zusammenriss.
    Ihr Herz klopfte so laut, dass sie nicht hörte, was Mr Chamard zu dem Händler sagte. Auch die Antwort kam nicht bei ihr an. Sie versuchte, zu Boden zu blicken, versuchte Mr Fox nicht zu verraten, dass ihre ganze Seele in der Brust dieses vierten Mannes in der Reihe lebte.
    Andere Käufer vor ihnen gingen an den Reihen entlang und blieben hier und da stehen, um den einen oder anderen Sklaven genauer anzusehen. Mr Chamard und Mr Fox entfernten sich und sprachen leise miteinander.
    Näher bei ihnen in der Reihe der Frauen betrachtete eine ältere Dame die potenziellen Hausmädchen. Ihr schwarzer Seidenrock war so weit, dass man ihre Füße beim Gehen nicht sah, und sie zu schweben schien. Pearl beobachtete sie, um nicht die ganze Zeit Luke anzustarren.
    Mit ihrem Sonnenschirm hob die alte Frau den Rock eines vielleicht fünfzehnjährigen Mädchens. »Sie ist doch wohl noch Jungfrau?«, fragte sie den Händler, der sie begleitete. Pearl sah dem Mädchen in das fast versteinerte Gesicht, aber der Händler konnte sein Grinsen kaum verbergen.
    »Aber ja, Madam, ihr letzter Besitzer hat versichert, dass sie unberührt sei.«
    »Hm«, machte die alte Dame. »Sie sieht unfreundlich aus, und diese Narbe unter dem Kinn gefällt mir nicht.«
    Sie blieb vor einer vielleicht zwanzigjährigen Frau stehen. Der kleine Junge, den sie auf dem Arm hielt, legte die Ärmchen um den Hals seiner Mama, als die fremde Frau ihn ansah. Ein kleines Mädchen, vielleicht vier Jahre alt, hing ihr am Rock und beobachtete die Dame mit großen, leuchtenden Augen. »Ein hübsches Kind«, bemerkte die Frau.
    Pearls Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als ein Herr im flaschengrünen Anzug vor Luke stehen blieb. Sie hätte fast laut aufgeschrien, aber Mr Chamard drehte sich leicht zu ihr um und sah sie an, sodass sie sich schnell wieder fasste.
    Der Mann benutzte seine Reitgerte, um Lukes Mund zu öffnen. »Gute Zähne, jedenfalls die meisten«, sagte er. »Streck mal die Zunge raus. In Ordnung. Jetzt zeig mir deine Hände.«
    Luke tat, was man ihm sagte, den Blick ständig auf die Wand in fünfzehn Meter Entfernung gerichtet. Lieber Gott, er durfte jetzt nichts sagen!
    »Bist du von freundlichem Gemüt?«, fragte der Herr.
    »Was soll das denn heißen?«, flüsterte Pearl. Miss Marianne warf ihr einen warnenden Blick zu.
    »Bist du zufrieden mit deinem Leben? Ich will nicht in einen Sklaven investieren, der ständig wegrennt, sobald er eine Möglichkeit dazu sieht.«
    Jetzt sah Luke den Mann an. Sah ihm direkt in die Augen. Der Mann in der grünen Jacke trat einen Schritt zurück, schüttelte den Kopf und murmelte: »Nein, das ist mir zu riskant.« Dann ging er weiter.
    Endlich schickte sich Mr Chamard an, die Männerreihe abzuschreiten. Beim zweiten Mann blieb er einen Augenblick stehen, sah ihn von oben bis unten an, wie es die anderen Interessenten auch getan hatten. Dann ging er weiter und stand endlich vor Luke.
    »Fühlen Sie mal den Arm«, schlug Mr Fox vor und lud Yves ein, Luke zu inspizieren wie ein Stück Vieh. Er klopfte Luke mit seinem Peitschengriff auf den Oberschenkel. »Sehen Sie? Kräftige Muskeln.«
    Mr Chamard nahm ihn nicht. Er gab keinen Hinweis darauf, dass er speziell an diesem Mann irgendein Interesse hatte. Er ist nur schlau, dachte Pearl, er wird Luke nicht hier lassen. Er hat schließlich heute Morgen das Geld geholt. Aber sie konnte kaum noch atmen.
    Sieh mich nicht an, Luke!, dachte sie. Wenn du mich ansiehst, stürze ich mich auf dich. Sie blieb dicht bei Miss Marianne und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
    Mr Chamard ging weiter, und Pearl dachte, sie würde ohnmächtig zusammenbrechen. Warum ging er weiter? Sie war kurz davor, Mr Chamard zu packen und zurückzuziehen, aber Miss Marianne rettete sie, indem sie sie am Arm festhielt. »Geduld«, flüsterte sie ihr zu.
    Pearl ermahnte sich zum Vertrauen. Die beiden würden es schon richtig machen.
    Mr Chamard blieb zögernd stehen, als ob er

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