Melrose Avenue
Ich kann einfach im Moment grade keinen kl aren Gedanken fassen. Ich melde mich später okay?“
„Okay, bis dann. Es tut mir leid ...“
Sie legte auf. Lustlos ließ sie sich auf die Couch fallen. Sie fühlte sich gefangen, ausgesetzt, alles zusammen. Sie musste trotzdem raus. In der Garderobe nahm sie ihre Tasche und ging die Treppe hinunter zur Garage. Sie öffnete das Dach ihres Mercedes Cabrio und fuhr aus der Ausfahrt. Genau das, was sie brauchte, die frische Luft und den Wind in ihrem Haar. Daher beschloss sie, den weiter entfernten Supermarkt zu wählen um einzukaufen.
Erneut ging ihr Handy, es war wieder Steve.
„Deputy Chief Bernardo möchte noch eine Gegenüberstellung. Eigentlich nur noch eine Formsache, aber ich weiß, dass dir das schwer fallen wird. Kannst du trotzdem morgen Nachmittag herkommen?“
„Wenn es der Sache dient, bin ich da! “
„Gut, ich werde Snider auf 17 Uhr herbestellen, er hat um 16 Uhr Feierabend.“
„Steve? Er wird mich doch nicht sehen oder?“
„Nein, auf keinen Fall!“
„Okay, danke!“
„Halt den Kopf hoch! “
Maggie hatte ihre Einkäufe schnell erledigt, ohne jedoch zu verge ssen, dass sie sich immer wieder umsah. Sie durfte sich nicht verrückt machen. Aber es wäre heute sowieso ihre eigene Schuld, wenn etwas passierte. Durch ihr schnelles Aufbrechen hatte sie auf John verzichtet, den sie eigentlich für später am Nachmittag engagiert hatte. Sie rief ihn an uns sagte ihm wieder ab. Na toll, das funktioniert ja prima mit dir Maggie, schalt sie sich.
Steve hatte Dienstschluss und war auf dem Nachhauseweg. Der Verkehr in Richtung Westwood, wo er wohnte, war wieder mal heftig und so hatte er Zeit zum Tagträumen. Er dachte über Maggie nach und wie gerne er ihr morgen die Gegenüberstellung ersparen würde. Aber sie brauchten das fürs Protokoll, in dem stehen würde, dass das Opfer den Beschuldigten identifiziert hatte. Sie würden das benötigen, wenn sich der Fall zuspitzte. Im Moment war Snider noch nicht strafbar.
Wenn er an Maggie dachte, dann dachte er immer wieder an den gestr igen Abend, und die Nacht. Er sah ihren schönen Körper vor sich. Sie hatte ihn gewollt und er war mehr als bereit gewesen, ihr alles zu geben. Er hätte sich im Bett gerne mehr Zeit für sie genommen, aber sie waren beide von ihrer Lust so getrieben, dass es kurz und heftig war. Und, was wollte er eigentlich, fragte er sich genervt. „Mach’ dir nichts vor Steve“, dachte er, „sie ist ein Star und du bist ein Cop.“ Sie hatte sich mit ihm eingelassen, weil sie jemanden brauchte, in dem Moment. Und er war schließlich verheiratet. Und das bereits seit 15 Jahren. Er und Katy hatten sich kennen gelernt, als er gerade in der Polizeiakademie war. 5 Jahre später hatten sie geheiratet. Sie hatten keine Kinder, da Katy traumatisiert war vom Tod ihres Vaters als sie 8 Jahre alt war. Dieser war auch Detective gewesen und durch einen Hinterhalt in einen Schusswechsel gekommen, der für ihn tödlich endete. Ihre Mutter zog sie und Ihren Bruder Frank allein auf. Katy hatte Steve klar gemacht, dass sie nicht wollte, dass ihre Kinder vielleicht einmal das gleiche Schicksal hatten. Es war schwer genug, die Frau eines Polizisten zu sein. Lange hatte Katy versucht, Steve noch einmal von seinem Weg abzubringen und eine andere Arbeit anzustreben. Aber er war Polizist mit Leidenschaft. Einen anderen Job konnte er sich nicht vorstellen, und so hatte ihre Liebe zu ihm gesiegt und sie hatte sich mit seiner Entscheidung abgefunden. In Steves Zukunftsträumen waren früher Kinder enthalten gewesen. Sie hatten lange Zeit darüber diskutiert, hatten schwere Zeiten dadurch durchgemacht.
Das war auch die Zeit gewesen, in der Steve das erste und bis ge stern einzige Mal fremdgegangen war. Seine Ehe stand damals auf der Kippe und eine aufreizende damalige Kollegin hatte allzu gerne versucht, ihn zu trösten. Das ging damals über mehrere Monate, bis er merkte, dass er seine Ehe retten wollte. Ob mit oder ohne Kinder, er liebte Katy letztendlich. Und, sie hatten oft genug ein Haus voller Kinder. Die 2 Töchter seiner Schwestern und der Sohn von Katy’s Bruder. Alles in allem eine Lösung, die für beide tragbar war.
Warum er jetzt wieder fremdgegangen war, konnte er nicht so direkt sagen. Natürlich, er war Maggies Reizen erlegen. Aber er wa r nicht der Typ, dem es nur auf Sex ankam. Seine Frau und er hatten schließlich auch noch ein einigermaßen aktives Sexleben. Nein, Maggie hatte auch
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