Melrose Avenue
dann den Stein ins Rollen gebracht. Gut, sie hatten beide zu viel getrunken, aber nicht so viel, um nicht zu wissen, was sie taten. Das stand fest. Er bewegte sich vorsichtig aus dem Bett, zog seine Shorts an und ging in die Küche. Er überlegte kurz und beschloss, für sie beide Frühstück zu machen. Irgendwie wollte er nicht einfach wegfahren, ohne noch ein paar nette Worte mit ihr gewechselt zu haben.
Maggie erwachte vom Duft frischen Kaffees und ging ins Bad. Sah so aus als hätte Steve für Frühstück gesorgt. Schön! Sie machte sich kurz frisch, ein bisschen Kajal und Rouge um annehmlich auszusehen und ging hinüber in die Küche.
„Guten Morgen“, brummte er mit noch etwas belegter Stimme.
„Morgen!“ Sie kam verlegen auf ihn zu.
Er grinste. „Immer ein bisschen komisch am ersten gemeinsamen Morgen oder?“
„Hast du da Erfahrung als verheirateter Mann?“, fragte sie etwas zu heftig.
Steve drehte sich um, um den Kaffee zu holen. „Nein, denkst du das etwa?“
„Ich kenne dich wenig oder?“
„Stimmt !“
Sie setzte sich an den Frühstückstisch und er schenkte ihr Kaffee ein.
„Hör’ mal, ich hab’ nicht viel Zeit, aber ich wollte nicht einfach so fahren. Und was die Erfahrung betrifft, das hab’ ich von anderen gehört, okay? Nicht dass ich dir Rechenschaft schuldig wäre, aber es ist vorher erst einmal passiert. Ich hab’ mich vor meiner Ehe schon genug ausgelebt!“
„Es tut mi r leid, ich hatte kein Recht …“
Steve hob ihr Kinn und küsste sie zärtlich. „Letzte Nacht hattest du aber jedes Recht für alles. Lass’ uns frühstücken!“
Sie plauderten noch eine Weile ungezwungen, dann musste er fahren.
„Ich rufe dich an, sobald ich bei Dr. Fields war.“
„Danke, ich bin gespannt, was sie dir zu sagen hat.“
Sie küsste ihn und er zog sie noch einmal fest an sich. Dann schloss Maggie die Tür und schaltete den Alarm wieder ein.
„Dr. Fields , Detective Johnson ist jetzt da.“ Die Assistentin sprach in die Sprechanlage auf ihrem Schreibtisch.
„Er soll bitte reinkommen“, meldete sich die Stimme am anderen Ende.
Steve ging in den angrenzenden Raum. Es war ein großes Büro mit massivem Schreibtisch und einer Couch mit zwei Couchsesseln. Daneben stand noch ein Beistelltisch mit einer Kleenex Packung.
„Hier finden also die Dramen statt“, dachte Steve.
Hinter dem Schreibtisch erhob sich eine Frau, Steve schätzte sie auf Mitte 50, blondes kurz geschnittenes Haar. Sie war klein und zierlich, sehr dünn und wirkte in ihrem exakt sitzenden dunklen Kostüm sehr streng. Aber sie lächelte Steve freundlich an. Er konnte nicht einschätzen, ob man sich bei ihr als Patient wohlfühlte, sie machte aber einen sehr kompetenten Eindruck.
„Ich bin Dr. Fields, hallo.“ Sie streckte Steve ihre Hand entgegen.
„Bitte, setzen Sie sich.“ Sie deutete auf einen der beiden Sessel. Dr. Fields nahm auf der Couch Platz.
„Wie ich höre geht es um meinen Patienten Mister Jeff Snider.“
„Das ist richtig, Doktor, wir haben Grund zur Annahme dass er der Täter in unserem Fall ist“, sagte Steve geradeheraus.
„Täter?“
„Stalking, noch in der Anfangsphase.“
„Um ehrlich zu sein , habe ich selbst wenig Erfahrung mit Stalkern, als Patienten meine ich. Aber ich kenne Kollegen, die schon mit einigen gearbeitet haben.“
Steve legte ihr den letzten Brief mit Jeff’s Adresse hin, den sie durchlas.
Er redete weiter. „Da er uns selbst gestern sagte, dass er psychische Probleme hat, nehmen wir an, dass er selbst den Brief geschrieben hat. Und nicht jemand, der sich für ihn ausgibt zum Beispiel.“
Dr. Fields legte den Brief beiseite und holte eine Akte von ihrem Schreibtisch.
„Sie wissen, dass ich der ärztlichen Schweigepflicht unterliege.“
„Natürlich Doktor, ich möchte Ihnen aber trotzdem gerne ein paar Fragen stellen.“
Sie nickte und blätterte in den Akten.
„So wie sich das für uns momentan darstellt, leidet Mister Snider unter irgendeiner psychischen Störung. Er scheint Momente zu haben, in denen er Handlungen durchführt, die er später nicht mehr weiß. Ich nehme an, so etwas fällt unter Schizophrenie?“
„Nein, das wird von Laien oft verwechselt. Bei Jeff Snider handelt es sich um dissoziative Identitätsstörung. In beiden Fällen spricht man aber von einer Art Persönlichkeitsspaltung.“
„Ich war immer der Meinung, dass die anderen Persönlichkeiten auch einen anderen Namen benutzen. Er jedoch unterzeichnet mit Jeff
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