Melrose Avenue
De Funes. „Du lügst, du ziehst uns nur auf. Er kann nicht im Ernst aussehen wie Patrick Dempsey!“
„Ziemlich sogar“, grinste Maggie.
Fix und fertig setzte er sich auf seinen Stuhl zurück und fuhr sich über seinen Bürstenschnitt.
Sam saß nur mit großen Augen da. „Sabber“, sagte sie nur kleinlaut.
„Ich hatte keine Wahl“, grinste Maggie. „Und, er hat mir Frühstück gemacht!“
Tom wurde gespielt ohnmächtig und Sam schüttelte nur mit offenem Mund den Kopf.
„Du Glückskeks, äh ich meine Glückspilz“, stammelte sie.
„Hey, jetzt kriegt euch wieder ein, wir sind doch Teil der Schönen und Reichen, da haut uns doch ein Mac Dreamy nicht um!“
„Doch“, kam es einstimmig von beiden.
„Na ja, er war ganz schön lecker“, seufzte Maggie provokant.
Tom warf ein Sitzkissen nach ihr.
Maggie war nach dem feuchtfröhlichen Abend etwas später aufgestanden und saß nun beim Frühstück. Lächelnd dachte sie an die Gespräche mit ihren Freunden zurück. Sie war froh, die beiden zu haben. An ihrem Kaffee nippend hing sie ihren Gedanken nach und dachte daran, wie sehr sie sich schon wieder auf den nächsten Besuch ihrer Eltern freute. Die Kombination Frühstück und Eltern rief bei ihr immer gerne eine nette Erinnerung aus ihrer Kindheit hervor. Damals, als Maggie und Mark noch klein waren, spielten sie am sonntäglichen Frühstückstisch immer ein Spiel, das ihr Vater erfunden hatte. Es hieß „was wäre wenn…“.
Jeder kam an die Reihe und musst e den Satz mit „Was wäre wenn…“ beginnen. Und sich dann dazu eine Geschichte ausdenken. Mark würde z.B. sagen: „Was wäre wenn mein Vater ein Pilot wäre. Ich würde mit ihm den Flughafen besuchen und er würde mir das Cockpit zeigen. Dann würden wir überall im Flughafen herumspazieren, wo andere Leute nicht hindürfen.“ Kindliche Freude! Ihre Mutter hatte immer bescheidene Träume. „Was wäre wenn ich in einem Kostümladen arbeiten würde. Ich würde jeden Tag nach Feierabend sämtliche Kostüme selbst anziehen und mich lachend vor dem Spiegel drehen.“ Und so weiter und so fort. Es war immer das Highlight am Sonntagmorgen. Alle liebten dieses Spiel.
Tja, dachte Maggie, was wäre wenn ich heute nicht zu der Gegenübe rstellung gehen müsste. Mein Leben würde sich zwar nicht total ändern, aber zumindest wäre der Ausblick des Tages angenehmer. Wie auf ein Stichwort läutete ihr Handy. Es war Steve.
„Guten Morgen“, meldete sie sich.
„Ach so, na ja, es ist bei mir elf Uhr, guten Mittag“, lachte er.
„Ich hatte Besuch gestern Abend, es wurde etwas spät.“
„Muss ich eifersüchtig sein?“, fragte er leise.
„Möchtest du eifersüchtig sein?“
„Vielleicht…..“, es entstand eine kurze Pause.
„Wenn du meine Serie kennst, dann kennst du auch Samantha Mitchell, sie spielt meine Assistentin Sheila. Und Thomas Wilson, er spielt Gary, den schwulen Besitzer meines Lieblingsrestaurants. Er ist im wirklichen Leben auch schwul.“
„Also, ich sehe ja generell nicht s o viele Serien, aber meine Fr…, also ich meine, ab und zu läuft bei mir zu Hause so was.“
Maggie grinste insgeheim. Ironie des Schicksals.
Sie wollte ihm weitere Peinlichkeiten ersparen und fragte: „Warum rufst du an?“
„Also ersten s wollte ich deine Stimme hören und zweitens wollte ich dir noch was sagen.“
„Ja?“
„Ich habe noch mal mit Dr. Fields telefoniert heute morgen, und ihr gesagt, dass ich Snider zur Gegenüberstellung bestellt habe. Snider hat erst in einer Woche wieder einen Termin bei ihr, deshalb hielt sie es für besser, heute dabei zu sein. Wir werden ihm den letzten Brief mit seiner Adresse zeigen und Dr. Fields wird ihm dementsprechend sagen, dass sie darüber in ihrer Therapie mit ihm sprechen möchte. Die Sache muss jetzt Teil der Behandlung werden.“
„Das hört sich sehr gut an, vielen Dank Steve. Jetzt habe ich gleich ein besseres Gefühl für heute.“
„Ja, ich auch!“
„Okay, dann sehen wir uns in ein paar Stunden.“
„Bis dann!“ Er legte auf.
Mark Jenkins war zu Hause und hatte gerade ein Telefonat mit seinem Manager beendet.
Das gefiel im gar nicht. Die Dreharbeiten in Europa für seinen neuen Film waren vorverlegt worden. Sie sollten schon in zwei Monaten in Kroatien stattfinden. Dafür mussten sie nächste Woche für einige Tage schon dorthin fliegen, um die Schauplätze zu begehen. Verdammt! Gerade jetzt wollte er Maggie nicht allein lassen. Er konnte sie zwar nicht rund um die
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