Melrose Avenue
Karte.
Er bedankte sich mit einem breiten Grinsen und joggte davon.
Maggie setzte sich wieder.
„Warte! “ Shane legte sein Jackett auf den Rasen und Maggie legte sich zurück um durch die Äste in den Himmel zu sehen. Die Vögel zwitscherten und die Welt hätte nicht friedlicher erscheinen können. Shane saß neben ihr und beobachtete die Gegend aufmerksam.
„Glaubst du, du hast nun ein umfassendes Bild von Snider?“, fragte sie ihn.
„Ich denke , ich weiß genug.“
„Du warst heute ziemlich aufgebracht in der Kanzlei.“
„Das hat das Thema so an sich.“
Sie hatte das Gefühl, dass mehr dahinter steckte. Aber sie wollte nicht drängen.
Shane zupfte einen Grashalm heraus und dreht in zwischen seinen Fingern.
„Ich war mal Zeuge einer Vergewaltigung. Kam praktisch direkt dazu.“
„Oh Gott Shane. Was ist passiert?“
„Eine Schutzperson hat damals seine Freundin vergewaltigt. Ich woh nte damals auch im Haus und hab Schreie gehört. Erst dachte ich mir nicht so viel dabei, sie waren öfters ziemlich laut. Aber dann hörte ich, wie sie immer wieder „nein“ schrie. Dann bin ich losgelaufen.“ Er atmete laut aus. „Tja, da war die Sache schon im Gange. Ich werde nie ihr Gesicht vergessen, als er da auf ihr lag. Ich hab’ ihn dann sofort runtergezerrt und ihn k.o. geschlagen. Dann hab’ ich sie erst einmal versorgt, ihr eine Decke umgelegt und so weiter. Erst wollte sie nicht, dass ich die Polizei rufe, aber dann willigte sie ein. Ich hätte es so oder so getan.“
„Scheiße !“, entfuhr es Maggie.
„Danach habe ich mich tagelang übergeben bei dem Gedanken daran.“ Er warf angewidert den Grashalm weg. „Seither bin ich… sagen wir mal, etwas empfindlich in solchen Dingen.“
„Wenn ich das gewusst hätte…! “
„Dann hätte ich es trotzdem erfahren müssen.“
„Stimmt!“, gab sie zu.
Er sah sie an. „Geht es dir jetzt besser, weil du das hinter dir hast, mit der Anklage?“
„Ja, um Einiges. Morgen noch das Interview und dann möchte ich erst mal nichts mehr hören und sagen davon.“
„Wann drehst du wieder?“
„In zwei Wochen. Da kommen auch meine Eltern wieder. Sie wohnen di eses Mal bei Mark. Mein Vater ist schon ganz heiß drauf, dich kennen zu lernen. Er liebt Wrestling genauso wie Mark.“
Er lächelte „Sag ihm , er muss mir vorab die Interviewfragen faxen.“
Maggie lachte. „Ja, er wird d ir sicher ein Loch in den Bauch fragen.“
Sie genoss noch eine Weile die Ruhe im Park und dann machten sie sich auf den Weg nach Malibu.
Abends telefonierte Maggie noch mit Samantha. Sie wollte ihre Freundin auf dem Laufenden halten. Sie vereinbarten, sich am Wochenende zu treffen.
Shane stand senkrecht im Bett. Maggie schrie. Er rannte in ihr Schlafzimmer. Sie hatte wieder geträumt. Sanft legte er ihr eine Hand auf die Schulter
„Maggie, ich bin da! “
„Sie ergriff weinend seine Hand und drückte sie so fest, dass er fast vor Schmerz aufgeschrien hätte.
„Oh Gott“, weinte sie. „es war wieder fast derselbe Traum.“ Ihr Körper wurde vom Schluchzen geschüttelt und Shane setzte sich zu ihr aufs Bett.
„Er … er war wieder hinter mir her. Aber diesmal hat er mich draußen, vor meinem Haus überfallen.“ Shane strich ihr beruhigend über den Rücken.
„Es ist alles okay, d u bist sicher. Niemand ist hier!“
Maggie beruhigte sich wieder und wischte sich die Tränen aus dem G esicht. Gequält sah sie Shane an. „Ich werde nicht aufhören zu träumen, bis sie ihn haben.“
Er konnte ihr nichts entgegnen. Das Unterbewusstsein spielte sein eigenes Spiel.
„Glaubst du, deine Fußmassage hilft auch gegen Albträume?“ Sie versuchte zu lächeln.
„Versuchen könnten wir’s.“
„Ist schon okay. Aber könntest du vielleicht bleiben, bis ich wieder eingeschlafen bin?“
Er sah sich um und entdeckte einen weißen Korbsessel im Eck. „Ich setze mich dort hin und warte solange, okay?“
„Danke.“
Sie kuschelte sich wieder in ihre Bettdecke und schloss die Augen. Shane lehnte sich zurück und lauschte ihrem Atem. Als dieser immer gleichmäßiger wurde, ging er leise hinaus und zurück in seine Wo hnung.
Maggie hatte sich am nächsten Vormittag nochmals die Interviewfragen durchgelesen und sich darauf vorbereitet. Sie trafen am Nachmittag pünktlich im Hotel ein. Die feudale Eingangshalle war in Cremefarben gehalten und versprühte luxuriöses Ambiente.
Das Interview fand in der Ambassador-Suite statt, welche sich im 14. Stock des
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