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Melrose Avenue

Melrose Avenue

Titel: Melrose Avenue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Holzner
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vielleicht sogar während der Massage ein.“
    Sie legte sich gespannt auf ihr Bett und streckte die Füße unter der Bettdecke hervor. Shane nahm etwas aus einer Tube. „Das ist eine leichte Creme, die dann schnell einzieht.“ Er kniete sich ans Be ttende und rieb sich die Hände damit. Dann fing er an, ihren rechten Fuß zu kneten und zu massieren. Sie hätte vor Genuss beinahe laut aufgestöhnt. Mein Gott tat das gut. Seine Hände fühlten sich weich an, aber an den richtigen Stellen übte er sanften Druck aus. Schnell entspannte sie sich bis er zum zweiten Fuß überging. Sie merkte, wie sie müde wurde und war eingelullt in diese köstliche Berührung. Als er fertig war, war sie fast eingeschlafen. Er deckte leise ihre Füße zu und ging dann aus dem Zimmer. Sie wollte noch etwas sagen, aber sie war bereits auf dem Weg ins Traumland.

    Am nächsten Tag trafen sie um kurz vor 14 Uhr im Büro ihrer Anwältin Jane Coletti ein.
    Sie hatte ihre Kanzlei in der Melrose Avenue, so wie Maggie in ihrer Serie als Jennifer.
    Es war das erste Mal, dass Maggie Dr. Fields traf. Sie waren sich auf Anhieb sympathisch und Dr. Fields sprach Maggie ihr Mitgefühl für die ganze Sache aus.
    „Das tut mir alles so leid!“ Sie sagte es, als ob sie Schuldgefühle haben müsste.
    „Jeff war sicher in guten Händen bei Ihnen Dr. Fields. Niemand kon nte ahnen, dass sein Geltungsdrang in diese Richtung schlagen würde.“
    Sie nickte.
    Jane sagte: „Ihr Bodyguard kann so lange beim Empfang warten. Ich werde dafür sorgen, dass er Kaffee bekommt.“
    Maggie hielt sie auf. „Nein, bitte !“, sie warf Shane einen scheuen Blick zu, „ich möchte dass er dabei ist. Er hat zwar das Polizeiprotokoll gelesen, aber ich denke, es könnte nicht schaden, wenn er es noch einmal von mir hört. Er muss genau wissen, wie Snider sich verhalten könnte, sollte er wieder…“, sie brach ab. Shanes feine Härchen im Nacken stellten sich auf bei diesem Vertrauensbeweis.
    „Natürlich, wie Sie wollen.“ Sie bat alle in ihr Büro.
    Nachdem Maggie alles noch einmal erzählt hatte, schwiegen alle.
    Jane Coletti ergriff als Erste wieder das Wort. „Dr. Fields, wie schätzen Sie Snider in punkto Gewalt ein?“
    „Nun, es gab bisher keine Anzeichen dafür. Ich habe auch einige Tests mit ihm gemacht, um ihn einschätzen zu können. Aber dabei habe ich bisher keine Tendenzen zu Gewalttätigkeit entdeckt.“
    Maggie überlegte. „Also ich möchte das auf keinen Fall herunterspi elen, aber die Verletzungen entstanden, als ich mich wehrte. Ich denke nicht, dass er mir wehtun wollte. Als er sich sozusagen auf mich drauf legte, wollte er mir ‚nur‘ nahe sein, glaube ich. Aber ich geriet in Panik und dann ist das Ganze eskaliert.“
    „Hatte er eine Erektion?“, fragte Jane Coletti.
    „Ich … ich kann das nicht mit Bestimmtheit sagen. Er lag irgendwie seitlich auf meinem Hüftknochen. Ich habe etwas gespürt, aber das könnte auch sein Hüftknochen gewesen sein. Snider ist ziemlich dünn.“
    „Was können Sie uns zu seinen sexuellen Neigungen sagen, Dr. Fields?“
    „Nun, er war vorher in einigen anderen Institutionen zur Behandlung, bevor er bei mir gelandet ist. Den Berichten zufolge, glaubte er längere Zeit nach dem Tod seines Onkels, dass er schwul sei. Sein Onkel hatte ihm den Missbrauch so verschleiert dargestellt, indem er ihm erklärte, dass er gemerkt hätte, dass Jeff auf Männer stehe. Er muss sehr überzeugend gewesen sein, denn Jeff glaubte das lange Zeit. Als Jeff dann Anfang zwanzig war, fing er an zu Prostituierten zu gehen. Irgendetwas hatte sich in ihm geregt und er wollte es ausprobieren, mit Frauen zu schlafen. Als ich mit ihm zu Arbeiten begonnen hatte, erklärte er mir, er wäre zu sensibel für käufliche Liebe. Er sehne sich nach etwas anderem. Bis dato hatte er noch nie eine feste Freundin.“
    „Also ist er nicht schwul.“
    „Nein, auf keinen Fall. In meinen weiteren Tests konnte ich auch keine abartigen Vorlieben in punkto Sex bei ihm entdecken. Er war dahingehend ganz normal.“
    Maggie mischte sich ein. „Nun ja, er schrieb einmal, er wolle meine nackten Füße küssen, aber ich denke das kann man nicht wirklich als abartig einstufen. In den meisten Briefen schrieb er von Liebe.“
    „Maggie, glauben Sie, dass er Sie vergewaltigen wollte?“
    Shanes Kopf schnellte in die Höhe. Er hatte sich schon gewundert, wohin das Gespräch führen würde. Aber darauf war er nicht vorbere itet. Er hatte das Protokoll gelesen.

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