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Melrose Avenue

Melrose Avenue

Titel: Melrose Avenue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Holzner
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Darin war keine Rede gewesen von so etwas. Er schluckte hart. Sie wäre beinahe vergewaltigt worden?
    Maggie hatte Shanes Reaktion bemerkt, und seine Frage musste raus.
    „Moment mal, es geht hier um Vergewaltigung? Die Anklage lautet doch auf Stalking und Körperverletzung?“
    „Vorerst“, sagte Jane. „Detective Johnson hat Maggie geraten, das noch mal mit uns durchzusprechen. Die Lage sieht für Snider ganz a nders aus, wenn wir die Anklage auf versuchte Vergewaltigung erweitern. Aber dazu brauchen wir Maggies konkrete Aussage.“
    Sie sah Maggie mitfühlend an. Es lag nur an ihr.
    Shane fluchte innerlich. Verdammt. Dieser Mistkerl. Wenn es nur das kleinste Anzeichen dafür geben würde, sollte Snider jetzt schon zu beten anfangen, dass er ihn nie in die Finger bekommen würde. Er sah Maggie gespannt an.
    Sie brach unter dem Druck in Tränen aus. Sie konnte das nicht. Es lag an ihr, über das Schicksal eines Menschen zu entscheiden. Auch wenn er ein Verbrecher war, es ging hier um viele Jahre mehr im G efängnis.
    Shane stand auf und ging ans Fenster. Sie tat ihm so leid.
    Dr. Fields legte mitfühlend einen Arm um Maggie und Jane reichte ihr ein Taschentuch.
    Maggie atmete tief durch. Sie hatte eben noch einmal alles erzählt, alles noch einmal durchlebt. Es war schlimm, wirklich schlimm. Aber trotz allem war sie sich jetzt sicher, dass Snider ihr nichts antun wollte. Er hatte sie bedrängt, sie geküsst, ja. Aber nicht aus sex ueller Begierde heraus, sondern weil er wollte, das sie ihn liebte. Er hätte sie nicht vergewaltigt.
    Und genau so formulierte sie es jetzt auch für alle Beteiligten im Raum.
    Dr. Fields sagte: „Bei Vergewaltigung geht es immer um Macht. Snider hat nicht nach Macht gesucht. Er wollte einfach nur etwas gelten, er wollte gesehen werden. Der Tod seines Onkels hat eine große Lücke in seinem Leben hinterlassen, trotz des Missbrauchs. Und diese Lücke versuchte er mit seiner anderen Persönlichkeit zu füllen. Er suchte nach Liebe, auf eine verrückte Art und Weise.“ Sie machte eine kurze Pause. „Ich bin froh, Maggie, dass Sie so entschieden haben. Letztendlich ist es auch das, was ich als richtig empfinde.“
    Maggie nickte und sah Shane unsicher an, der sich wieder gesetzt hatte. Sie hatte mitbekommen, wie sehr ihn das gerade aufgeregt ha tte. Aber jetzt lächelte er sie aufmunternd an.
    „Gut, ich werde dann alles soweit vorbereiten. Wenn der Tag kommt, steht die Anklage“, sagte Jane Coletti.

    Als sie später wieder im Auto saßen sagte Maggie: „Macht es dir was aus, wenn wir nicht gleich nach Hause fahren? Ich weiß du magst keine Planänderungen, aber ich würde mir gerne ein bisschen die Füße vertreten.“
    „Wo?“
    „Kennst du den Coldwater Canyon Park?“
    „Nein“
    „Er ist oben, am North Mullholand Drive. Ich kann dich lotsen.“
    „Okay.“ Er wusste, sie brauchte jetzt etwas Luft zum Durchatmen.
    Nach einer halben Stunde Fahrt kamen sie dort an. Shane parkte den Wagen und sah sich um.
    Es war hauptsächlich ein Park für Radfahrer, Wanderer und Jogger. Um diese Zeit waren nicht sehr viele Leute unterwegs, aber Shane blieb trotzdem wachsam. Sie spazierten eine Weile den Fußgängerweg entlang und genossen die gute Luft und die Natur. Es war noch ziemlich heiß, um die 30 Grad, also suchte Maggie ein schattiges Plätzchen, um sich etwas hinzusetzen. Sie zog ihre P umps aus und marschierte barfuß unter einen großen Baum. Shane kam ihr hinterher. Gerade als er sich neben sie setzen wollte hörte er hinter sich ein „Hallo!“
    Maggie konnte nichts sehen, da Shane ihr die Sicht versperrte, aber es war eine männliche Stimme. Schnell drehte Shane sich um und e rblickte einen jungen Mann mit dunklen Haaren.
    Schützend stellte er sich vor Maggie und sah, dass es nicht Snider war. Aber er bedeutete Maggie mit der Hand, hinten zu bleiben.
    „Was gibt’s?“, fragte er den Mann. Der sah zu Maggie, die inzwischen aufgestanden war.
    „Sie sind Maggie Jenkins oder?“
    Sie nickte.
    Der Mann strahle sie an. „Dürfte ich wohl ein Autogramm von Ihnen haben? Ich hab’ Sie gleich erkannt, als ich eben dort drüben gejoggt habe. Und Sie auch“, er nickte in Richtung Shane. Der behielt sein Pokerface aufrecht. „Ich wollte die Gelegenheit nicht verstreichen lassen“, sagte er entschuldigend.
    „Schon okay! “ Maggie kramte in ihrer Handtasche nach Autogrammkarten. „Für wen soll ich schreiben?“
    „Bitte für Max.“
    Sie unterzeichnete und gab ihm die

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