Melrose Avenue
eingezogenem Schwanz zurück nach England.“
Mark sah Maggie eindringlich an, und erwiderte: „Ich wette, das tun Sie nicht.“
Sie plauderten noch eine Weile, tranken Eistee und redeten hauptsächlich über Musik und Filme. Am frühen Nachmittag verabschiedete sich Mark, er wollte Sams Eltern kennen lernen und machte sich auf den Weg zu ihr.
Maggie ging mit ihm hinaus.
„Und, was hältst du von „Mister Pop“?“
Mark z uckte die Schultern. „Ganz nett!“
Maggie legte den Kopf schief und sah ihn an. „Du magst ihn nicht.“
„Er ist ein ziemlicher Wichtigtuer. Redet gern von sich selbst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er wirklich an dir als Person interessiert ist.“
Sie stemmte eine Hand in die Hüfte und sah zur Seite.
„Ich werd‘ ihn trotzdem zur Party mitbringen, wenn es dir nichts ausmacht.“
„Nein, ist schon okay.“ Er küsste sie auf den Mund. „Ich möchte nur, dass du nicht ausgenutzt wirst, das ist alles.“
„Ich pass‘ schon auf mich auf.“
„Wann kommt Shane heute zurück?“
„Ich denke erst später am Abend.“
„Ich bin froh wenn er wieder da ist. Es geht mir besser, wenn ich weiß, dass er in deiner Nähe ist.“
Tja, da bist du nicht der Einzige, dachte Maggie traurig, denn ihr Wunsch hatte, wie bekannt, andere Gründe. Sie ging zurück ins Haus, als das Tor hinter Marks Auto wieder zuging.
Sie brauchte einen Drink.
Auf dem Weg zu Chris nahm sie eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank, schnappte sich zwei Gläser und trat hinaus. Er strahlte sie an und nahm ihr die Flasche ab.
„Dein Bruder ist wirklich sehr nett. Ich glaube er mag mich.“
Sie schluckte ob so viel Selbstüberschätzung und nickte nur lächelnd.
Als er eingeschenkt hatte, hob sie schnell das Glas. Sie musste trinken. Maggie prostete ihm schnell zu und ließ das prickelnde G etränk ihre Kehle hinunter rinnen. Das tat gut. Allein die Erwähnung von Shanes Namen und der Gedanke an ihn hatte das ausgelöst. Kein Wunder, dass sich Mark und Samantha Sorgen machten. Sie musste wirklich aufpassen. Sie konnte ihren Kummer nicht ständig in Alkohol ertränken.
Jetzt kam Chris um den Tisch herum, beugte sich über Maggie und stütze seine Hände auf den Armlehnen ihres Stuhles ab. Er fixierte sie mit seinem Blick.
„Wir haben uns noch gar nicht richtig geküsst heute“, sagte er mit samtweicher Stimme.
Sie blinzelte ihn unschuldig an. Dann senkte er seinen Kopf und sie spürte seine Lippen auf den ihren. Chris intensivierte den Kuss schnell und Maggie war etwas erschrocken, mit welcher Heftigkeit er nun in ihrem Mund eindrang. Er wühlte in ihrem Haar und streichelte ihr Gesicht. Atemlos kämpfte sie sich frei.
„Langsam Chris, langsam!“
„Du machst mich so heiß! Du hättest keinen so knappen Rock anziehen dürfen. Meine Phantasie geht mit mir durch.“
„Ich nehme es als Kompliment, danke. Aber lass‘ uns Zeit. Ich bin normalerweise nicht so schnell unterwegs in diesen Dingen. Vielleicht bist du von den englischen Frauen anderes gewohnt.“
„Allerdings. Sie sind da ziemlich offen, was Sex anbelangt. Aber, um ganz ehrlich zu sein, dann muss ich deine Erwiderung des Kusses soeben missverstanden haben. Ich dachte du wärst genauso heiß wie ich.“
„Nun ja, ich bin ja nicht aus Stein. Aber bevor ich mit jemandem schlafe, möchte ich diese Person ein bisschen besser kennen, okay? Und je älter man wird, umso überlegter handelt man.“
„Hört sich langweilig an“, sagte er und setzte sich wieder.
„Na ja, d u bist doch fünf Jahre jünger als ich. Und wir kommen aus verschiedenen Ländern. Aber ich hab eigentlich keine Lust, das Thema jetzt länger breitzutreten. Akzeptier‘ es oder lass‘ es!“
Genervt sah er sie an, versuchte es aber dann doch mit einem schw achen Lächeln.
Maggie trank einen weiteren Schluck, um ihren Ärger hinunterzusp ülen.
„Tut mir leid, Maggie. Ich wollte dich nicht bedrängen. Vergessen wir’s einfach, okay?“
Sie sah ihn an und rang si ch zu einem Nicken durch. „Okay!“
„Erzähl mir von deiner Kindheit, wie und wo du aufgewachsen bist“, sagte er.
Maggie ließ sich gerne darauf ein und fing an, Chris eine Chronol ogie ihres Lebens zu liefern.
Ab und zu warf er Kommentare aus Situationen in seiner Kindheit ein. Alles in allem entwickelte sich ein nettes Gespräch.
Sie hatten die Flasche gelehrt und Maggie stand auf und betrachtete die Brandung. Es war bereits kurz vor sechs Uhr abends. Chris stellte sich neben sie und
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