Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
Vom Netzwerk:
dein Bad... oder nicht?”.
    „Ich
würde mich freuen.”.
    „Dann
sage ich es ihm.“ und er lächelt glücklich über mein Angebot.
Dann kneift er mir sachte in die Seite und sagt
    „Jetzt
solltest du aber aufstehen, damit wir bald darüber reden können,
wie es weiter geht.”.
    „Kannst
du dich nicht einfach wieder zu mir legen?”. Und ich sehe ihm an,
dass er darüber nachdenkt. Und seine Entscheidung wird dadurch
deutlich, dass er sich neben mich legt, mich dicht zu sich zieht und
beginnt sachte durch mein Haar zu streicheln.
    „Aber
nur fünf Minuten.”. Ich schließe die Augen und genieße die Ruhe
die sein Körper ausstrahlt und sämtliche aggressiven und
ablenkenden Gedanken in mir vertreibt. Und ich bin mir sicher, dass
es doch eine Form von Liebe sein muss, die ich für ihn empfinde.

    „Du
solltest mit ihr reden”, sagt er, während ich mühselig aus dem
Bett krabbele.
    „Ja,
das sollte ich.”. Aber aus anderen Gründen, als er annimmt.
    „Soll
ich warten?”. Ich bleibe auf meinem Weg zum Bad stehen. Ist es denn
klug gemeinsam aus meinem Schlafzimmer zu treten? Sollten wir es
öffentlich machen? Und mit einer Gegenfrage antworte ich
    „Sollten
die anderen von uns wissen?”. Meine Frage scheint ihn etwas
unvorbereitet zu treffen und ein wenig traurig sieht er mich an.
    „Möchtest
du denn, dass das hier geheim bleibt?“ und zeigt zwischen uns
beiden hin und her. Eigentlich habe ich keine Lust auf Schauspielerei
und Zurückhaltung.
    „Nein.
Warte bitte auf mich und dann gehen wir gemeinsam runter.”. Er
setzt sich wieder auf einen der beiden Stühle und sagt sichtlich
erfreuter
    „Dann
beeil dich.”. Und das tue ich.

    Im
Erdgeschoss begegnet uns Daniel und sieht uns beide verwundert an.
    „Guten
Abend.”, sage ich freundlich. Er wirkt etwas zögerlich, aber
erwidert meinen Gruß.
    „Wo
ist Vanessa?“, frage ich ihn. Und weiter zwischen uns beiden hin
und her blickend, sagt er
    „Sie
ist unten. Sie will mit dir reden.”.
    „Das
trifft sich gut. Ich auch.”. Ich will mich bereits Richtung Treppe
wenden, da sagt Andrew
    „Wir
sind in der Nähe... falls etwas ist.”. Ich verstehe, er will mich
sicher nicht noch einmal halb tot auf dem Boden vorfinden. Ich nicke
ihm zu und lasse die beiden dann zurück.
    Ich
klopfe an ihre Tür, kein Geräusch ist von innen zu hören. Ich
trete also ohne Aufforderung hinein. Sie hat das Zimmer großflächig
mit ihrem eigenen kreativen Chaos überzogen. Kleidungsstücke und
CD-Hüllen liegen auf dem Boden verteilt und zwei Poster, die vorher
dort sicher nicht hingen, verzieren die Wände. Sie sitzt auf dem
Klappbett, steht aber auf, als sie mich sieht.
    Ich
lasse die höfliche Begrüßungsfloskel weg, schließe die Tür
direkt wieder und sage
    „Wir
müssen uns unterhalten.”. Sie nickt stumm, geht einige Schritte
auf mich zu, bleibt aber mit respektablem Abstand schließlich
stehen.
    „Ich
weiß nicht, was genau mein Primogen dazu bewogen hat, uns beide
wieder in einem Klüngel zu vereinigen. Vielleicht soll es eine
Strafe für uns beide sein.”.
    „Oder
eine Chance.“, sagt sie dazwischen.
    „Ja,
oder das.”. Ich lächle kurz über ihren unangebrachten Optimismus.
    „Jedenfalls
müssen wir es noch etwas miteinander aushalten. Und es gibt Dinge,
die der eine jeweils über den anderen weiß, die keinem weiter etwas
angehen.”. Sie sieht mich nur stumm an, also fahre ich fort
    „Ich
habe eine Chance wieder mehr Stabilität und Zuversicht in dieses
Klüngel und sicher auch mein Verhalten zu bringen und ich bitte
dich, mir diese Möglichkeit nicht kaputt zu machen.”.
    „Wirst
du meinen Bruder in Ruhe lassen?”.
    „Wenn
du dich an deine Schweigepflicht hältst, ja.”. Sie sieht mich
lange an. Sie muss jetzt eigene Bedürfnisse über den Drang nach
Gerechtigkeit stellen und die Gefahr akzeptieren, dass meine Tat den
anderen ewig unbekannt bleibt.
    „Sie
haben mich die ganze Zeit gefragt, ob ich noch Kontakte zum Sabbat
habe. Warst du das?”.
    „Vergiss
nicht, wer in offiziellen Angelegenheiten von uns beiden am Ende die
Zügel in der Hand hält, Vanessa.”.
    „Wenn
ich das Geld nicht bräuchte, wäre ich nicht zu diesem Klüngel
zurückgekehrt.”.
    „Ich
bin mir dessen vollkommen bewusst.”.
    „Ich
werde schweigen, aber solltest du eine Gefahr für uns werden und uns
bedrohen, werde ich dir keine Überlebenschance mehr lassen.”.
    „Drohst
du mir?”.
    „Ich
habe mich nur mit Daniel unterhalten.”.
    „Hast
du ihm von dem

Weitere Kostenlose Bücher