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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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etwas frecher an, während ich nur leicht die Augen verdrehe.
    „An
was hast du denn gedacht? Doch nicht wieder diese schrecklichen
Clubs, oder?”.
    „Nein,
ich glaube, da finden wir nichts, was allen gleich gut gefällt, aber
es gibt ja noch andere Sachen. Wir leben in London, das muss sich
doch irgendwie auszahlen.”. Ich überlege, wie so ein Abend mit uns
aussehen könnte und antworte
    „Ich
will aber keine Touristenattraktionen abklappern und mich unter
Menschenmassen wiederfinden.”.
    „Du
bist mehr der häusliche Typ, was?“ und lacht leise, greift nach
dem Rasierschaum und bemüht sich, die letzten Stoppeln zu erfassen.
    „Ich
wüsste nicht, was dagegen spricht, sich in den eigenen vier Wänden
zu amüsieren.”.
    „Wir
können ja mal mit den anderen reden, ob ihnen etwas einfällt.”.
    „Du
meinst das wirklich ernst?”.
    „Ja,
durchaus, Melville.”. Ich betrachte ihn weiter stumm, unschlüssig,
ob ich mich dieser Planung anschließen soll.
    „Wir
können uns doch auch zu zweit einen schönen Abend machen.”.
    „Das
können wir doch dann immer noch. Aber ich glaube, dass Daniel danach
wieder nach Belgien abreisen wird. Wäre doch schade, ihm nicht
wenigstens ein bißchen London oder unsere gesellschaftlichen Vorzüge
zu zeigen.”. Er wäscht sich das Gesicht und greift dann nach dem
Aftershave, welches ich James habe besorgen lassen. Wohlgefällig
verteilt sich der maskuline Duft im Raum.
    „Wenn
es dich glücklich macht...”, sage ich nur. Er überprüft noch
einmal seine Arbeit, greift dann nach seinem T-Shirt und kommt auf
mich zu.
    „Ja,
es würde mich glücklich machen, mein kleiner Ausgehmuffel.“ und
küsst mich herausfordernd auf den Mund.
    „Hör
auf mich zu küssen und zieh endlich dein Oberteil an oder wir kommen
heute Nacht nicht mehr aus dem Schlafzimmer.”. Er streckt mir die
Zunge heraus, zieht sich dann das Textil über und geht aus dem Bad.
Ich folge ihm und befürchte, dass er Vanessa direkt fragen wird.
Nein, mir ist wirklich nicht nach Ausgehen.
    Als
wir nach unten gehen, ist Vanessa gerade dabei in ihre Jacke zu
schlüpfen.
    Andrew
begrüßt sie freundlich, ich halte mich lieber im Hintergrund.
    „Wo
möchtest du denn hin?”.
    „Warum,
bin ich Rechenschaft schuldig?”, fragt sie gleich angriffslustig.
    „Nein,
ich dachte nur, wir könnten heute etwas gemeinsam unternehmen. Wir
vier, keine Aufgabe, einfach nur etwas Freizeit bevor es ernst
wird.“, antwortet Andrew und scheint sich von ihrer Laune nicht
beeinflussen zu lassen. Sie blickt von ihm zu mir und wieder zu ihm
zurück.
    „Wirklich?
Wir alle?”.
    „Ja,
warum nicht.”. Sie scheint zu überlegen und antwortet dann
    „Na
gut, aber ich muss noch dringend wo hin. Bin so in zwei Stunden
zurück. Reicht das noch?”.
    „Ja,
natürlich. Daniel muss ja auch erst einmal herkommen.”.
    „Und
was wollt ihr unternehmen?”. Mir entgeht nicht, dass sie uns als
Pärchen anspricht, was erst befremdlich ist, aber eigentlich nicht
verkehrt.
    „Da
sind Melville und ich uns noch nicht einig. Aber im Grunde steht uns
alles frei.”.
    „Alles,
was noch geöffnet hat.”, füge ich verbessernd an.
    „Okay...“,
sagt sie langgezogen und merkt dann an
    „Ich
habe aber nicht viel Geld, also bitte nichts zu Abgehobenes.”.
    „Wir
finden schon was, jetzt mach dich erst einmal auf den Weg. Wir warten
hier auf dich.”.
    „Gut
dann... bis dann.”. Sie sieht mir noch einmal in die Augen und
ergründet wohl, ob ich etwas gegen sie in unserer Verabredung haben
könnte. Doch ich versuche möglichst neutral zu wirken. Andrew
scheint ja diese Idee wirklich gut zu gefallen, also will ich es ihm
nicht verbauen.
    Sie
dreht sich um und verlässt dann schließlich das Haus, so dass
Andrew und ich zurück bleiben.
    „Du
rufst Daniel an!”, sage ich dann bestimmend.
    „Eigentlich
bist du doch der Klüngelsprecher.”.
    „Ja,
aber für offizielle Themen, nicht für Freizeitvergnügen. Da
überlasse ich dir gerne den Posten.”. Er stupst mir etwas in die
Seite und lächelt zufrieden. Und ich fühle mich angenehm verliebt
und freue mich, dass ihm der Gedanke, so den Abend zu verbringen,
gefällt. Das muss sie also sein, vertraute Zweisamkeit.
    Er
geht dann einige Schritte in das Wohnzimmer hinein und ruft Daniel
mit seinem Handy an. Ich setze mich auf die Couch und warte ab, doch
sein Gespräch dauert nur wenige Minuten. Dann dreht er sich zu mir
und sagt freudestrahlend
    „Daniel
kommt auch. Er braucht etwa eine Stunde,

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