Melville
Frage nicht stellen. Doch
anstatt Ms Manister, antwortet Andrew
„Sie
stehen als richtende Gruppe über den Regenten einer Domäne. Sie
wirken weltweit über die Städtegrenzen hinaus und sorgen für die
Einhaltung der Traditionen. Archonten sind ihre ausführenden
Gewalten, die in die Domänen reisen, in denen es Auffälligkeiten
gibt.”.
„Sehr
gut, wie war noch einmal Ihr Name?“, fragt Ms Manister Andrew
daraufhin.
„Buchanan,
Andrew Buchanan.“ und er verbeugt sich leicht in ihre Richtung.
„Genauso
ist es.”, sagt sie dann zu Vanessa gerichtet.
„Aber
vorerst brauchen wir Beweise. Und ich habe auch schon einen Plan, wie
das gelingen kann. Aber dafür benötige ich noch drei Nächte.”.
„Das
sind furchtbare Wesen, Ms Manister, wir können keinen Kampf mit
ihnen riskieren. Oder haben Sie vor uns eine kleine Armee zur Seite
zu stellen?”. Sie lacht kurz amüsiert.
„Nein,
eigentlich denke ich nur an zwei Kinder aus meinem Clan.”. Ich sehe
sie bestürzt an, sie ist wohl doch verrückt.
„Das
Klüngel besteht aus vier Personen, je zwei könnten an den Händen
meiner talentierten Freunde gehen. Dann werden sie unerkannt
hineingelangen und können sich dann umsehen und hoffentlich einiges
entwenden.”.
„Wie
sollte das klappen?“, frage ich, immer noch nicht einsehend wie uns
zwei weitere Leute helfen sollen.
„Sie
kennen sich mit dem Clan der Malkavianer nicht ganz so aus, oder Mr
Lancaster?”.
„Nur
was man so hört.“, sage ich und kneife leicht die Augen zusammen.
„Manchen
von uns ist es gestattet, von anderen nicht mehr erkannt zu werden.
Man ist noch da, aber die anderen ignorieren einen vollkommen. Und
ganz besonders Talentierten ist es gestattet, auch andere mit in
diese wunderbare Kuppel der Ignoranz zu ziehen. Man wird sie nicht
mehr sehen. Nennen sie es Unsichtbarkeit, wenn das ihr Verstand
besser versteht, Mr Lancaster.”.
„Sie
wollen doch nicht sagen, das...”.
„Doch,
das will ich.“ und sie lacht wieder hell. Ich sehe zu Daniel und er
nickt bestätigend mit dem Kopf. Unsichtbarkeit? Das ist so abwegig
und so unmöglich in meinen Augen, ich überlege, ob sie mich auf den
Arm nehmen möchte.
„Also
in drei Nächten?”.
„Genau,
die beiden sind nicht aus England, sie müssen erst anreisen. Aber
sie werden da sein, vertrauen Sie mir.”
„Sollen
wir dann wieder hier herkommen?“, frage ich weiter.
„Nein,
das treibt den Weg nur unnötig in die Länge und ich merke, dass Sie
sich im Grunde hier auch nicht wohlfühlen, Mr Lancaster. Ich schlage
vor, ich entsende die beiden zu Ihnen und sie starten dann von Ihrem
Haus aus.”.
„Sehr
wohl.”, aber ich zweifle dennoch an Ihren Worten.
„Daniel,
ich möchte, dass du bis dahin hier bei mir bleibst, damit ich
einiges mit dir vorbereiten kann. Die Geister müssen gnädig
gestimmt werden und wir dürfen auch die Mondphase nicht aus den
Augen verlieren.”.
„Gerne,
Cybill.“, antwortet er. Ein ehemaliger Neurologe, der jetzt Geister
anruft. Ein wenig bringt mich dieser Gedanke zum Schmunzeln.
So
verlassen wir, nur noch zu dritt, das Haus wieder.
Ich
sehne mich in Andrews Arme und freue mich auf Zuhause, auf das große
weiche Bett, auf ihn. Und seine Worte vorhin waren so bedeutsam, dass
ich beschließe heute Nacht endgültig mit Alfred zu brechen. Der
Kontakt zu ihm ist Gift für mich und ich will für Andrew nie wieder
so tief fallen, wie es damals bei Alfred passiert ist.
Und
während Vanessa stumm hinten im Wagen sitzt, betrachte ich Andrew
immer wieder verliebt und ab und an erwidert er meinen Blick und
greift dann mit seiner linken Hand an meine Knie. Dank dem Vertrauen
von Andrew und meiner positiven Veränderung, ist es mir nun wieder
möglich auch vorne im Wagen zu sitzen. Liebe fühlt sich gut an.
‚Ich
wünsche keinen weiteren Kontakt. Halte dich von mir fern und ich
werde keinesfalls auf deine Seite wechseln. Es ist vorbei.‘
Eine
kurze, aber eindeutige Nachricht, die ich ihm schreibe. Erst warte
ich noch ab und beobachte das Display, ob er vielleicht antwortet.
Aber nichts passiert. Ich schalte das Smartphone aus und lege es in
die Schublade zu Benedicts Uhr. Ich habe fast vergessen, dass ich sie
habe. Ich nehme sie heraus und betrachte das zerstörte Gehäuse. Ich
sollte einen talentierten Uhrmacher suchen, der sie mir reparieren
kann. Und mir fällt auch wieder dieser Name ein. ‘Lehman’, was
kann ich nur tun? Meine Rache muss gut geplant sein, damit ich ihn
auch wirklich zur
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