Melville
liegen.
„Ich
hoffe, dass sie alle Spaß hatten. Einige werden sicher kein weiteres
Fest mehr erleben.”. Sie sagt es ganz nüchtern, wie wenn man sich
über das morgige Wetter unterhält.
„Ja,
du hast schon angedeutet, dass es kriegerisch werden könnte. Aber
muss es einen Krieg geben?”, eigentlich steht mir der Sinn weniger
nach politischen Gesprächen, aber ihr scheint es wichtig.
„Die
Befehle sind eindeutig, Melville. Und die Camarilla wird uns
freiwillig sicher nicht Platz für Diözesen in Wiesbaden und Mainz
machen. Frankfurt ist nur die erste Stadt auf meiner Liste.”. Ich
drücke sie noch etwas fester an mich.
„Passe
nur auf dich auf, Sophia. Wir brauchen dich... ich brauche dich...”.
Und jetzt sind es ihre Lippen, die sich nach mir strecken. Es vergeht
einige Zeit, bis sich unsere Münder wieder lösen können, dann sagt
sie ganz leise und fast schon ungewohnt schüchtern
„Ich
habe mir etwas überlegt, Liebster.”. Mein Herz schmilzt, als ich
ihre Bezeichnung für mich höre.
„Ich
bin ganz Ohr, meine Liebste.“ und lächle sie glücklich an.
„Es
ist doch immer etwas mühselig... dein Bett... mein Bett. Möchtest
du nicht lieber bei mir übertagen? Also regelmäßig?”.
„Du
meinst, ob wir unsere Schlafzimmer zusammenlegen sollten?”, es ist
eine wirklich verlockende Vorstellung.
„Ja...”,
haucht sie mir entgegen, so dass es beinahe einen Schauer über
meinen Körper sendet.
„Ich
möchte sehr gerne in dein Schlafzimmer ziehen und mit dir den Tag
verbringen. Kein Gedanke könnte angenehmer für mich sein als mir
vorzustellen, mit dir in meinen Armen einzuschlafen und gemeinsam
wieder zu erwachen.”.
Glücklich
über meine Antwort, drückt sie ihr Gesicht an meine Brust und ich
höre wie sie bewusst ein- und ausatmet. Und es gibt daran nichts
anderes zu deuten, als dass sie meinen Duft in sich aufnimmt.
Gemeinsam
und ganz verliebt entschwinden wir beide aus dieser Nacht, die erste
Nacht, in der wir zum selben Augenblick die Lider schließen.
Manchmal ist Krieg die bessere Lösung
Die Monate ziehen ins Land und erst merkt man die Veränderung der Diözese in unserem Rudel nicht wirklich. Ich sammle weiter fleißig Kontakte zu den administrativen Organen der menschlichen Gemeinschaft, gewöhne mich an den Umgang mit ihnen und stellenweise entstehen sogar Annäherungen, die so nicht ganz eingeplant waren. Besonders die nicht geguhlten Zielpersonen, die, die noch echt und unbeeinflusst reagieren können, sind manchmal erstaunlich unterhaltsam. Doch mit Beginn unserer kürzesten Nächte im Sommer, startet auch Sophias Offensive.
Ich bekomme alles nur gefiltert und etwas außenstehend mit. Es ist nicht meine Aufgabe, bei den Vorbereitungen zu unserem Kreuzzug anwesend oder einwirkend zu sein.
Die offiziellen Besuche in Sophias Heim nehmen in einem erheblichen Maße zu, Sergej wirkt besonders angespannt und auch Gregori ist nicht mehr wirklich ansprechbar. Ehrlich gesagt, fühle ich mich ein wenig überflüssig. Denn vorerst sind auch sämtliche Außenaktivitäten in Grenznähe zu Camarilla Domänen, dass betrifft natürlich ganz besonders mein Aufgabenfeld, verboten. So bleiben mir nur das Telefon und das Internet, um meine Beziehungen nicht ganz erfrieren und meine Blutsbande nicht gänzlich verwelken zu lassen.
Und dann steht der erste feste Angriffstermin fest. Zum Glück wird Sophia dafür nicht das Haus verlassen, aber die zuständigen Ducti werden am Abend vorher penibel eingewiesen und auf Erfolg getrimmt. Wie ihre Stimmung gegenüber den Befohlenen sein muss, merke ich nur an ihrem Verhalten mir gegenüber nach den Besprechungen. Sie ist sehr bestimmend und duldet keine Widerworte. Eigenschaften, die sie natürlich auch schon vorher innehatte, aber sie treten jetzt besonders hervor. Ihre Zuwendungen beschränken sich auf grobe Küsse und Geschlechtsakten, die ganz eindeutig nicht der Liebe dienen, die aber natürlich nur sie einfordern kann. Aber ich gebe mich ihrer Laune ganz hin, denn sie braucht mich. Ein Halt und fester Punkt in ihrem Unleben, der ihr in den Zeiten des jetzigen Umschwungs Selbstvertrauen geben soll. Nicht, dass es ihr daran mangelt.
Heerscharen von sogenannten ‚Schaufelköpfen‘ werden im Zentrum der Frankfurter Domäne erschaffen und auf alles Leben und Unleben in diesen Bereichen losgelassen. Wir nutzen den Umstand aus, dass die Camarilla sich fest an die Maskerade klammert und alles versucht, sie aufrecht zu erhalten. Sie
Weitere Kostenlose Bücher