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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Umgebung winde und verzweifelt
zurückhalte.
    „Du
kannst dir sicher sein, ich werde immer auf dich warten.”. Und
wieder antwortet sie nur
    „Ich
weiß.”.
    Dann
erbarmt sie sich schließlich ein wenig und haucht mir einen winzigen
Kuss auf die Lippen, obwohl ich wie ein Ertrinkender nach Luft,
direkt meine Lippen nach ihr schürze, lässt sie es nicht zu und
entfernt sich wieder.
    „Warte
noch zwei Nächte, Melville, dann habe ich wieder mehr Zeit. Und ich
muss sagen, dass ich sehr zufrieden mit der Umsetzung deiner Aufgabe
bin. Es ist bisher ein wunderbares Fest und alle amüsieren sich
vorzüglich. Für die Zukunft werden wir uns diesen Platz vormerken.
Und du, mein Liebster, sollst für deine Leistung belohnt werden.”.
    „Danke,
meine Erzbischöfin, für dieses Lob. Es bedeutet mir wirklich sehr
viel.“. Sie lächelt mir zu und sagt nur noch
    „Aber
jetzt muss ich mich vorbereiten. Ich wünsche dir viel Spaß beim
großen Tanz.”.
    „Ich
dir auch, Sophia. Danke.”.
    Ihre
Worte beflügeln meine Laune und ich lasse sie sich dann weiter in
Ruhe vorbereiten. Ich habe jetzt einen genauen Zeitpunkt, auf den ich
mich freuen kann. Noch zwei Nächte.

    Die
Arten zu tanzen sind natürlich von Clan zu Clan und Kainit zu Kainit
unterschiedlich, doch alle haben ihren Spaß. Durch die Vaulderie und
der gemeinsamen Lust am Feiern sind wir alle verbunden. Und unser
gleichmäßiges Wiegen im Takt der Musik, drückt dies besonders gut
aus. Und zu meiner Freude tanzt Sophia wirklich mit niemandem Arm in
Arm. Es sind eher die Gruppentänze, denen sie sich als Erzbischöfin
widmen kann, denn zu vertraut sollte sie sicher wohl niemanden
behandeln. Denn die Gleichheit aller für sie, muss doch irgendwie
gewahrt bleiben.
    Ich
bin etwas irritiert von den zugeworfenen Kusshänden und
herausfordernden Schlägen auf meinen Hintern, die mir Männer und
Frauen ab und zu geben. Sicher ein emotionales Überbleibsel der
ungehemmten Drogenorgie, dennoch lacht sich Gregori jedesmal schlapp,
wenn er Zeuge einer dieser Zugeständnisse wird und meinen
dazugehörigen missbilligenden Gesichtsausdruck sieht.
    „Da
hast du dich ja in was hinein... naja, gevögelt.“ und grunzt
schon, weil er vor Lachen kaum noch Luft bekommt.
    „Du
hättest mich ja auch davor bewahren können, Gregori!“, antworte
ich etwas ungehalten, denn ich bin genervt von meinem möglichen Ruf
als Sexobjekt.
    „Lieber
nicht. So wie du drauf warst, hättest du am Ende versucht mich zum
Liebesspiel zu nötigen. Du magst ja geschlechtlich wahllos sein,
aber ich nicht, Melville.”, sagt er mit erhobenem Zeigefinger und
aufgesetzt strengem Lehrerblick. Und damit bringt er mich zum
Schmunzeln.
    Wie
sich meine Stimmung doch wieder gewandelt hat, nachdem ich bei Sophia
war. Sie ist meine schönste Droge.
    „Das
waren die Halluzinogene und nicht ich.”.
    „Ja,
ja.”, antwortet er darauf nur und hebt zweideutig die Augenbrauen.

    Die
letzte Nacht markiert den großen Abschied. Geschäftiges Treiben und
Abbauarbeiten aller Utensilien beleben das Gelände. Die letzte
Gelegenheit bis zum nächsten Jahr, um die gesamte Diözese auf einem
Flecken Erde beisammen zu sehen. Man umarmt sich, wünscht sich alles
Gute und huldigt ein letztes Mal dem herrschenden Dreiergespann, mit
Sophia an der Spitze. Ich kann es kaum erwarten, nach Hause zu
fahren. Der Trubel und die teils verstörenden Erlebnisse der letzten
Nächte stecken mir in den Knochen und ich freue mich auf einen
ruhigen Augenblick mit meiner Geliebten.
    Und
kurz nach Mitternacht fahren unsere Geländewagen endlich wieder
Richtung Heimat. Eine ereignislose Fahrt, auf der auch Elina und
Gregori den Eindruck machen, als müssten sie über das Erlebte
nachdenken. Mein Bedarf an ausschweifenden Partys ist jedenfalls für
das Erste gedeckt.

Daheim

    „Es
ist erfreulich, dass wir alle noch einmal so schön zusammen sein
konnten. Ich hoffe, dir hat dein erstes Festival auch gefallen?”.
Sie blickt mich mit warmen Augen an, während ich sie immer wieder
berühre und streichle. Gemeinsam liegen wir in ihrem Bett,
befriedigt und einander ganz vertraut.
    „Ja,
es war wirklich überwältigend. Alle Veranstaltungen zuvor sind
Staub gegen diese Woche.”. Ich wickle mit meinen Fingerspitzen eine
Haarsträhne von ihr auf, küsse immer wieder zärtlich ihre Lippen,
um ihre Nähe nicht missen zu müssen. Denn ich würde ihre Lippen
vermissen, wenn ich sie nicht küsse, auch wenn wir Arm in Arm nur
weniger Zentimeter auseinander

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