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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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erwartet für
das morgige Treffen eine detaillierte Ausfertigung eines
Angriffsplanes und nach zehn Minuten verabschiedet sie sich. Ich
verbeuge mich auch ergeben vor ihnen, doch diese Geste scheint sie
ein wenig zu verwirren, als würden sie es von mir nicht erwarten,
ihrem eben noch als Kaiser empfundenen Gegenüber.

    Sie
öffnet die Tür, eine unbekannte Wohnung, eine fremde Straße und
als Antwort auf meinen Blick, sagt sie
    „Glaubst
du, ich habe nur eine Zuflucht?“.
    „Jetzt,
wo du so fragst…“, lasse ich die Antwort offen. Eine kleinere
Wohnung, die Möbel sind abgehangen und es ist wohl ihre eigene
Übertagungsstätte für Notfälle. Nur zwei Zimmer, aber das für
uns jetzt bedeutende Zimmer ist vorhanden. Sie schaut auf die Uhr,
deutet mir einen Platz im Wohnzimmer und holt ihr Telefon hervor.
Anscheinend muss sie noch ein Gespräch führen. Leise entferne ich
das abdeckende Tuch und setze ich mich, doch sie sorgt nicht dafür,
dass ihr Telefonat für mich ungehört bleibt. Mit nur einigen Metern
Abstand steht sie vor mir.
    „Sergej?...
Es wird später werden, vielleicht sogar erst morgen Abend… Ich bin
in meiner Wohnung im Norden Frankfurts… Nein, du musst nicht
herkommen, Melville ist bei mir… wenn es denn sein muss.“. Sie
legt plötzlich auf und rollt leicht genervt mit den Augen, aber auch
amüsiert. Sie tippt auf ihrem Telefon herum und hält es sich
erhoben vor das Gesicht, anscheinend hat Sergej ein Videotelefonat
verlangt.
    „Siehst
du Sergej, alles in Ordnung. Ich stehe hier und dort sitzt
Melville…“, sie wendet das Telefon in meine Richtung und ich
winke unentschlossen in Richtung des Telefons und seinem Bildnis auf
dem Display.
    „Ich
kann dem wirklich nicht zustimmen, Erzbischöfin.“, kann ich ihn
jetzt auch über die Lautsprecher hören.
    „Du
wirst es akzeptieren müssen. Weißt du was? Komm morgen um
zweiundzwanzig Uhr hierher und hole mich ab. Dann fahre ich nicht
ohne dich zu den Besprechungen. Und auf dem Weg setzen wir Melville
dann ab.“.
    „Wie
Sie wünschen.“, sagt er etwas zerknirscht.
    „Ich
wünsche euch allen eine schöne weitere Nacht. Bis dann, Sergej.“.
    „Bis
morgen, Erzbischöfin.“, dann legt sie auf und schaltet des Handy
ganz aus. Sie legt es in ein Regal und kommt dann zu mir. Während
sie sich setzt, sagt sie
    „Ich
weiß ja um seine Bedeutung und er ist der beste Wachmann, den ich
mir vorstellen kann, aber manchmal ist sein Übereifer etwas
lästig.“.
    „Ich
bin froh, dass er immer um dich ist, es gibt mir die nötige
Sicherheit, dass du gut beschützt bist.“. Sie lächelt und
schmiegt sich plötzlich, für mich fremd, an meine Schulter.
    „Weißt
du, dass was du heute gemacht hast, hat noch niemand vor dir
geschafft. Ähnlich wie bei Gregori, nur dass es mich angemacht
hat…“, säuselt sie plötzlich in mein Ohr. Ich bleibe in meiner
aufrechten Position, darauf bedacht nicht unter ihren Worten und
ihren Berührungen zu zerfließen. Denn das würde den Zauber meiner
Tat sicher ins Gegenteil verkehren.
    „Ich
habe dich vor mir knien lassen, du hast dich mir unterworfen, gegen
deinen Willen.“, sage ich noch einmal erinnernd.
    „Jaaahaa…“,
haucht sie fast atemlos zurück.
    „Willst
du, dass ich dich ein wenig befehlige?“.
    „Ich
will, dass du für heute Nacht mein König bist. Ein König vom Clan
der Könige, du wirst dieses Verhalten zu genüge erlernt haben. Und
nur für heute Nacht will ich wissen, wie es sich anfühlt deine
Untergebene zu sein. Natürlich ohne unnötige Schmerzen, du weißt
schon, aber so ein bißchen… dominant und arrogant.“.
    Sie
streichelt mit ihrem Zeigefinger an meiner linke Wange entlang und
fast erschreckt sie und will sich beschweren, als ich grob nach ihrem
Handgelenk greife. Sie will mich direkt und ehrlich? Sie soll mich
bekommen.
    „Berührt
eine Untergebene ihren Herren ungefragt im Gesicht?“, frage ich
ernst. Ich sehe sie an, mein Blick fest und selbstsicher, ähnlich
wie damals, als ich auf den Kopierer in meinem Haus mit ihr gewartet
habe und sie erotisch gehaucht hat, wie erregend sie meine Haltung
findet. Ich erkenne, wie sie sich innerlich windet und etwas
überrumpelt ist von meinem schnellen Wandel.
    „Nein.“,
antwortet sie dann aber folgsam und es ist dermaßen elektrisierend
ihre Stimme so zu hören.
    „Als
dein König, wie sollte da deine angemessene Haltung sein,
Dienerin?“, ich erhebe die Augenbrauen und sehe sie abwertend an,
dafür, dass sie noch nicht von

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