Melville
Umarmung sucht und ihn fest hält.
„Schon
gut, Melville, es ist mir eine Freude.”.
Nachdem
ich mich etwas beruhigt habe und Benedict wieder auf meiner Bettkante
sitzt, kann ich ihn endlich zu diesem Dienst befragen, den ich
eingehen soll. Ich sehe zu ihm und erkenne immer noch sein leichtes
Grinsen darüber, dass sein Geschenk mich so überwältigt hat.
„Was
genau bedeutet denn Klüngeldienst nun, Benedict?”.
„Das
ist der gehobene Dienst, der es einer Gruppe von Auserwählten
gestattet, investigativ und die Domäne beschützend, Fälle zu
erarbeiten. Auch in unserer Gesellschaft gibt es Verbrechen und
Fehltritte. Besonders die Maskeradenbrüche oder politisch
fehlgeleitete Wesen innerhalb unserer Gemeinde können für
Instabilität und Unruhe sorgen. Die Aufgabe eines Klüngels besteht
darin, sich, aufgetragen durch die Prinzregentin oder einer der
Primogene, um Angelegenheiten zu kümmern, die uns alle bedrohen.
Jeder Kainit ist zur Mitarbeit mit diesen Klüngeln verpflichtet und
sie genießen auch den Ruf, von besonderer
Exzellenz zu sein, wenn man ihnen solch eine Aufgabe überträgt.”.
Exzellenz, ich sehe ihn mit großen Augen an.
„Ich
will dir nichts vormachen, Melville, ich habe Mr von Hohentannen um
diesen Dienst für dich gebeten, denn diese Verpflichtung würde dich
von anderen Pflichten dem Clan gegenüber befreien. Und ich weiß,
dass Rufus nicht besonders begeistert sein wird. Doch es ist mir
wichtiger, dass du eine wirkliche Chance hast deinen Weg zu finden
und nicht als Knecht für Rufus Spielchen missbraucht wirst.”.
Natürlich, ich bin nicht exzellent, sondern bedürftig. Aber er hat
Recht, so kann ich diesen
Verhören entgehen und gleichzeitig das Gesicht wahren.
Und da unser Primogen es direkt verkündet hat, kann Rufus dem nichts
entgegenstellen.
„Ich
bin dir wieder einmal zu Dank verpflichtet, Benedict.”.
„Wenn
du einmal selbst ein Kind hast, erwarte ich von dir nicht weniger als
den gleichen Einsatz. Du bist mir nichts schuldig, außer, dass du
deinen Dienst gewissenhaft und ehrlich ausüben wirst.”.
„Das
werde ich, Benedict, das verspreche ich.”. Sein Mund zieht sich zu
einem breiten Lächeln.
„Gut,
Melville... dann wünsche ich dir viel Erfolg in deinem neuen Leben.
Du bist bereit.”.
- Man fällt nicht über seine Fehler. Man fällt immer über seine Feinde, die diesen Fehler ausnutzen. -
(K.
Tucholsky)
Mein erstes Klüngel
Bereits
zwei Nächte nach meiner Ernennung zum Neugeborenen möchte Benedict
mir Unterlagen zu meinem Klüngel überreichen. Er lässt keine
weitere Verzögerung zu, um auch wirklich sicher zu sein, dass alles
wie geplant seinen Weg gehen kann.
Ich
betrete früh am Abend sein Büro und bin schon gespannt, was genau
er mir zu berichten hat.
„Schön,
Melville, nimm doch bitte Platz.“ und deutet mir auf einen freien
Stuhl. Ich setze mich und bin froh, dass es endlich soweit ist.
„Mr
von Hohentannen hat mir diese Dokumente überlassen und mir
aufgetragen, dich genau zu instruieren. Du wirst als Klüngelsprecher
eingesetzt werden, das ist nicht weniger, als die leitende Position
im Klüngel. Dir obliegt es damit, wichtige Entscheidungen zu treffen
und das Klüngel nach außen hin zu vertreten. Ich denke, dass du
dieser Rolle durchaus entsprechen kannst.”. Er zieht eine Schublade
zu seiner Rechten auf, holt zwei Ordner heraus und legt sie auf den
Tisch.
„Dein
Klüngel wird aus zwei weiteren Mitgliedern bestehen. Ein Brujah
namens...”, er öffnet einen der beiden Ordner und liest kurz über
die Informationen hinweg.
„Andrew
Buchanan und eine Gangrel namens...”, er öffnet auch den anderen
und fährt fort
„Vanessa
Miller. Sie beide werden dir treu zur Seite stehen und dich bei der
Lösung deiner Aufgaben unterstützen.”. Er klappt beide Ordner
wieder zu und reicht sie mir mit den Worten
„Du
kannst dich gleich in die Daten einlesen. In etwa zwei Stunden hast
du einen offiziellen Termin mit Mr von Hohentannen. Er wird dir dann
deine genaue Aufgabe erörtern und auch für mögliche weitere Fragen
zum Klüngel zur Verfügung stehen.”. Es wird also ernst, aber mir
drängt sich natürlich eine andere Frage auf.
„Werde
ich in der Lage sein, mich noch adäquat um meine Firma kümmern zu
können? Ich hatte in den letzten drei Jahren schon wenig Zeit dafür
und sie bedarf dringend einer Generalüberholung.”. Er legt seine
Arme auf den Tisch, beugt sich auf sie gestützt zu mir und antwortet
„Ich
verstehe
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