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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Kontaktliste heraussuche, höre ich sie rufen.
    „Hey,
schickes Handy!”. Ich sehe zu ihnen, drei halbstarke Burschen.
Sicher keine zwanzig Jahre alt, versuchen sie mit ihrer Kleidung und
den Zigaretten bedrohlich zu wirken.
    „Was
gibt es denn, meine Herren?“, frage ich fast schon amüsiert.
    „Halt
die Fresse, Arschloch, und gib uns dein Geld, dein Handy und deine
Uhr!”. Ich lache kurz erheitert, das darf doch nicht wahr sein.
    „Was
gibt’s da zu lachen?“, fragt ein anderer und ich höre das
Schnappgeräusch eines ausfahrenden Messers.
    „Ich
werde euch ganz bestimmt nicht mein hartverdientes Geld geben, ihr
widerwärtigen Unterschicht-Schmarotzer!“ und dann brenne ich das
Blut in mir, um auf sie einzuwirken. Doch es passiert nichts! Sie
gehen weiter bedrohlich auf mich zu. Wie kann das sein? Und jetzt
erst begreife ich, dass ich in einer Gasse stehe, die keinen anderen
Weg zulässt, als der an den Dreien vorbei.
    „Wir
können das sicher auch friedlich klären...”.
    „Wie
hast du Arschloch uns gerade genannt?”.
    „Der
Penner hat uns ‘Unterschicht-Schmarotzer’ genannt. Hält sich
wohl für was Besseres.“ und da trifft mich etwas Spucke von einem
der Angreifer. Ich bin in einer Notsituation und mein Klüngel noch
im Club. Ich versuche es noch einmal, indem ich einen in die Flucht
schlagen möchte. Wieder lasse ich meine Kräfte wirken, senke leicht
den Kopf, blicke ihm zornig in die Augen und tatsächlich schaffe ich
es, dass er seine Waffe fallen lässt und mich irritiert und auch
verängstigt anblickt. Doch die anderen beiden sind derweil nicht
untätig. Sie stürmen auf mich zu und ich kann gar nicht schnell
genug reagieren, da fühle ich wie eine Klinge in meinen abwehrenden
Arm schneidet. Es tut weh, sehr weh. Ich hatte erwartet, dass sich
körperlicher Schmerz als Untoter gedämpfter anfühlt. Und während
ich noch realisiere, dass dem nicht so ist, sticht der andere richtig
zu. Ich fühle brennend und ungnädig, wie sein Messer mit Kraft in
meinen Unterleib gleitet, er es wieder heraus zieht und erneut zu
sticht. Ich sacke zu Boden und es dauert nur einen kurzen Moment bis
mir das Blut aus dem Mund läuft. Er sticht ein drittes Mal zu, dann
nimmt mir sein Partner Uhr, Handy und Portemonnaie ab.
    „Du
verdammter Wichser!“, schreien sie mich noch an, treten mehrmals
auf meinen Bauch und an den Kopf. Mir wird kurz schwindelig. Es fühlt
sich an, als würden meine Eingeweide zerreißen und ich merke, wie
mir das Blut aus den Wunden läuft. Ich kann nicht sprechen, meine
Atemwege sind angefüllt. Ich sehe nur noch, wie sie nach dem
Verängstigten greifen und davon rennen. Ich rolle mich auf die
Seite. Der Boden unter mir wird langsam rot benetzt und ich muss mich
zusätzlich auch noch erbrechen. Da höre ich Kampfgeräusche, ich
blicke auf und sehe Vanessa an der Ecke. Ich bin durch die
zusätzlichen Tritte so benommen, dass ich es nicht gleich bemerkt
habe. Einer der Angreifer liegt bereits am Boden, während sie mit
den anderen beiden ringt und geschickt ihren Waffen ausweicht. Ihre
Schläge scheinen eine unglaubliche Wucht zu haben, sie schmettert
die beiden an die Wand und lässt sich meine Sachen aushändigen. Da
erkenne ich auch Andrew, wie er an ihr vorbei und auf mich zu rennt.
Sie hat in dem Kampf auch vollkommen die Oberhand, er würde
wahrscheinlich nur stören.
    „Melville,
was hast du?”, er beugt sich zu mir herunter. Ich versuche zu
reden, doch nachschießendes Blut verweigert mir diese Möglichkeit,
so röchle ich nur hilflos etwas. Er dreht mich wieder auf den Rücken
und sieht sich meine Wunden an.
    „Das
sind schwere Stichverletzungen.”. Ach
was, wirklich Andrew? Ist mir gar nicht aufgefallen
.
    Da
steht auch Vanessa wieder hinter ihm und blickt auf mich hinab.
    „Was
los, Melville, verschließ die Wunden doch. Oder willst du so
rumbluten?”. Verschließen? Ich habe das noch nie gemacht und ich
bin gerade nicht in der Lage mich zu konzentrieren.
    „Ich
glaube, er weiß nicht wie.“, antwortet Andrew erklärend.
    „Was?
Warum nicht?”.
    „Er
ist noch nicht lange Neugeborener, vielleicht hat er als Küken das
noch nie machen müssen.”. Sie kniet sich plötzlich neben mich und
schlägt mir etwas kräftiger auf die Wange, damit ich sie ansehe.
    „Komm
schon, Melville, wenn du jetzt verreckst, bekomm’ ich kein Geld
mehr. Reiß dich zusammen.”, sie lacht kurz, aber nicht böswillig
und fährt fort
    „Das
ist ähnlich wie bei den Disziplinen, du musst

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