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Melvin, mein Hund und die russischen Gurken

Melvin, mein Hund und die russischen Gurken

Titel: Melvin, mein Hund und die russischen Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlene Roeder
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Fünf Minuten sind um!«
    Fabian will sich von Janina lösen, aber sie hält ihn fest. »Ist doch egal«, flüstert sie und drängt sich dicht an ihn. Er kann ihre Brüste durch den Stoff spüren. Da stößt er sie leicht zurück, er weiß auch nicht, wie das gekommen ist.
    Etwas in Janinas Augen verändert sich. »Was ist, bist du schwul oder was?«
    Einen Moment ist Fabian sprachlos. Dann reagiert er, ohne nachzudenken. »Spinnst du? Bloß weil jemand nicht auf dich steht, muss er doch nicht gleich schwul sein!«
    Ihre Augen blitzen jetzt wie blaue Glasscherben, scharfkantig, das kann einem echt fast Angst machen, ihm natürlich nicht, aber jemand anderem könnte das Angst machen …
    Janina B. ist eine fiese Dreckschlampe.
    »Komm schon, die anderen warten«, fügt er hinzu und ärgert sich, dass es wie eine Entschuldigung klingt.
    Als er die Badezimmertür aufschließt, empfangen sie Pfiffe, blöde Sprüche und der Blitz von Fraukes Kamera. »Wie war’s denn?«, fragt Ellie, und Janina schenkt ihr das Lächeln einer Frau, die wunderbare Geheimnisse hat. Fabian grinst auch. Seine Mundwinkel tun weh.
    Fabian W. + Janina B. = love
    Janina flüstert mit Ellie und Ellies Mund formt ein perfektes, lautloses Oh! Während die beiden Mädchen noch zu ihm rüberstarren, beginnt die Flasche sich schon wieder zu drehen.
    »Alles okay?«, fragt Lukas neben ihm leise.
    »Klar«, antwortet Fabian.
    Pass auf, wenn du neben Lukas pinkelst!
    Die Flasche dreht sich wieder und bleibt stehen. »Wahrheit oder Pflicht?«, fragt Janina.
    »Wahrheit«, antwortet Lukas.
    »Wen würdest du lieber knutschen? Ellie oder Fabian?«, will Janina wissen.
    Lukas zögert. »Fabian«, sagt er dann. Und grinst.
    Lukas ist schwul!
    Die Stille, die danach folgt, ist gefüllt mit Ausrufezeichen.
    Janina hakt nach: »Würdest du mit Fabian zum Knutschen ins Bad gehen?«
    Lukas zögert jetzt länger. »Käme darauf an, was Fabian dazu meint«, sagt er schließlich.
    »Und was meint Fabian dazu?«, fragt Janina lauernd. Ihre Augen blitzen, blaue Scherben, ihr Lächeln entblößt ihre glitzernden Zähne.
    Jetzt glotzen alle im Raum Fabian an. Fehlt nur noch, dass Frauke ein Foto von ihm schießt.
    Fabian springt auf. Jede Faser seines Körpers steht in Flammen. »Ich knutsch doch nicht mit ’nem Kerl rum!«, ruft er, ohne Lukas anzusehen, ohne zu sehen, was der für ein Gesicht macht, ist ihm auch egal. »Mir reicht’s mit der Kinderkacke hier!« Er stürmt aus dem Zimmer.
    Die Haustür schlägt hinter ihm zu. Es schneit immer noch und Fabian hat seine Jacke vergessen. Egal. Er steht in der Auffahrt und saugt die frostprickelnde Nachtluft in seine Lunge.
    Er hasst Janina, diese fiese Dreckschlampe, und Lukas hasst er auch und die anderen, die geglotzt haben. Am liebsten würde Fabian einfach abhauen, aber er weiß nicht mehr, in welcher Richtung die Bushaltestelle ist. Hier sehen alle Häuser gleich aus. Langsam fängt er an zu frieren, so ohne Jacke, aber er kann da jetzt unmöglich wieder reingehen.
    Plötzlich geht die Tür auf und jemand kommt raus. In dem seltsamen Winterlicht erkennt er erst nach einer Weile, dass es Lukas ist.
    Lukas Homofürst
    Lukas hat Fabians Jacke unterm Arm, aber Fabian will seine Jacke nicht. Und Lukas will er auch nicht. Lukas hängt die Jacke an den Gartenzaun. Dann hört Fabian das Geräusch eines springenden Basketballs, der Löcher in die Schneedecke stanzt.
    »Hab ich im Flur gefunden. Lust auf ein Spiel?«, fragt Lukas. Sonst nichts. Dribbelt nur ein bisschen.
    Fabian hätte nicht gedacht, dass man im Schnee Basketball spielen kann, aber es geht, obwohl sie rutschen und schlittern. Er versucht Lukas den Ball abzuluchsen, aber Lukas ist der Beste ihrer Mannschaft und spielt Fabian mühelos aus. Der Schnee knirscht unter ihren Sohlen und Lukas lacht.
    Bei diesem Lachen spürt Fabian plötzlich wieder die Wut. Er gibt jetzt 110 Prozent, aber wenn er den Ball erobert hat, verliert er ihn sofort wieder an Lukas. Das ist kein Spiel mehr, das ist eine Art stummer Kampf. Lukas hat die bessere Technik, aber Fabian ist stärker. Mit voller Wucht rempelt er Lukas an. Lukas stürzt und der Basketball kullert davon.
    Fabian steht keuchend da und schaut auf seinen Gegner hinunter, der auf dem Boden liegt. Lukas’ Arme sind ausgebreitet, als wollte er einen Schnee-Engel machen. Kinderkacke. Wenn die Flügel zweier Schnee-Engel sich berühren, ist man verliebt. Warum muss er jetzt an so einen Scheiß denken?
    Der Sturz hat

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