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Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Titel: Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianna Baggott
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Hand in den Maschendraht. Sie trägt einen langen Rock, dazu Turnschuhe und einen alten grünen Anorak, dessen Kragen teilweise geschmolzen ist. Pressia fasst Fandras gesunde Hand mit ihrer gesunden Hand. Zwischen den Drähten verschränken sich ihre Finger.
    »Du bist es wirklich«, sagt Pressia. Sie ist benommen vor Freude.
    »Pressia! Wie bist du hierhergekommen?«
    »Fandra?«, meldet sich Bradwells Stimme. »Fandra? Bist du das?«
    Fandra blickt an Pressia vorbei und lächelt aus ganzem Herzen. »Hallo, Bradwell.«
    Bradwell steht nur da, blutig und voller Staub, und sucht nach Worten. »Ich dachte … und es war meine Schuld …« Nach ein paar zögerlichen Schritten bleibt er stehen, als wäre Fandra vielleicht nur eine Luftspiegelung.
    »Ich bin nicht die Einzige, die es geschafft hat«, berichtet Fandra. »Die Wege im Untergrund – sie haben funktioniert! Aber wir konnten es euch nicht mitteilen.«
    Tränen lassen den Aschestaub auf Bradwells Wangen verlaufen.
    »Du bist ein Teil der Neuen Geschichte, Bradwell«, sagt Fandra.
    »Neue Geschichte?«
    Weitere Gesichter linsen hinter den Verschlägen hervor, hinter einem Miniaturzug, der mit seinen kreisförmigen Gleisen verschweißt ist, hinter der umgekippten Scheibe einer ehemaligen Walzerbahn.
    »Fennelly!?«, ruft Bradwell und stolpert auf den Zaun zu. »Stanton? Seid ihr das?«
    »Ja, Sir!«
    »Ich glaub’s einfach nicht! Verden! Du hast es auch geschafft! Ich war mir so sicher, dass ihr tot seid. Und dass es meine Schuld ist.«
    »Wir sind hier«, sagt Fandra. »Wir sind am Leben. Wegen dir .«

PARTRIDGE
Sterblichkeit
    Die Akademie-Jungs sind aufgewacht. Hinter geschlossenen Türen hören sie leise Radio. Partridge kennt alle Songs von der zugelassenen Liste – dieser handelt vom Strand, was ihm grausam vorkommt, da die Jungs in ihrem Leben keinen Strand mehr sehen dürften.
    »Wohin gehen wir?«, erkundigt er sich bei Iralene.
    Sie wirft einen Blick auf den Wachmann. Fragt sie um Erlaubnis, ihm zu antworten?
    Der Wachmann nickt. Iralene hat ihn vorgestellt – er heißt Beckley.
    »Dein Vater ist bereit, dich zu sehen«, sagt sie.
    »Im Ernst?« Ein Anflug von Übelkeit bohrt sich in seinen Magen. »Mein Dad nimmt sich also Zeit für den Sprössling! Wo steckt er denn?«
    Noch ein verstohlener Blick auf Beckley.
    Diesmal antwortet Beckley selbst. »In seinem Büro.«
    Also im Medizinischen Zentrum, wo Partridge gefoltert wurde. Er will nicht dorthin zurück.
    Am anderen Ende des Gangs fliegt eine Tür auf, und einige Jungs stürmen heraus. Sie sind jünger als Partridge, sodass er bloß zwei mit Namen kennt – Wilcox Brenner und Foley Banks. Zuerst fällt den Jungs nur der Wachmann auf, dann entdecken sie Partridge und Iralene. Sie erkennen ihn sofort. Das war schon immer so, er ist die Reaktionen der Leute gewöhnt – doch irgendetwas hat sich verändert. Er kann ihre Gesichter nicht lesen. Ist das Angst oder Aufregung? Oder sind sie einfach nur erschrocken?
    Offenbar wissen sie auch, wer Iralene ist. Sie nickt ihnen zu, fast ein wenig hoheitsvoll.
    »Partridge!«, ruft einer der Jungs. »Hi!« Hat Partridge jetzt plötzlich Fans? Schnell schiebt Beckley sich vor ihn, als könnte der Typ auf ihn losgehen.
    Die anderen rempeln den Jungen beiseite. »Halt die Klappe«, raunen sie ihm zu.
    Anscheinend wurde eine Geschichte über Partridge gestreut. Aber was für eine Geschichte? Er wünschte, er hätte sich bei Glassings danach erkundigt.
    Als die Jungs hinter der nächsten Ecke verschwinden, fragt er: »Was haben sie ihnen über mich erzählt?«
    »Ihre Geschichte ist an die Presse durchgesickert«, antwortet Beckley. Presse? Im Kapitol gibt es nur eine Zeitung: The Update. »In leicht bereinigter Form.«
    »Also an das Propagandablatt? Das mit den Pressemitteilungen des Kapitols und dem Klatsch aus der höheren Gesellschaft?«
    »Dann sind Sie wohl eine Klatschgeschichte«, erwidert Beckley, während er eine der schweren Türen zum Hof öffnet. Iralenes Augen huschen über die Kunstbäume und kastenförmigen Hecken, als könnte sie gar nicht genug davon bekommen – sie sieht die Welt mit den Augen einer Gefangenen, die ein paar Stunden Freigang hat.
    »Wie lautet die Geschichte?«, flüstert Partridge ihr zu.
    Statt zu antworten, blickt Iralene stolz geradeaus. »Nehmen wir denn nicht den Wagen, Beckley?«
    »Meine Befehle lauten, Sie per Monorail hinzubringen.«
    Iralene wird nervös. »Aber die ist um diese Uhrzeit doch immer

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