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Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Titel: Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianna Baggott
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danach ausgestreckt – doch irgendetwas sagt ihm, dass er Iralene nicht darauf aufmerksam machen sollte.
    Zuerst besuchen sie das Schmetterlingshaus, in dem eine konstante, feuchte Wärme herrscht. Dichtes Blattwerk umgibt sie. Überall flirren und gaukeln Schmetterlinge. Beckley, dem zwischen den unzähligen flatternden Flügeln offenbar unwohl ist, wahrt einen angemessenen Höflichkeitsabstand.
    Auch dieser Bereich des Zoos wurde für Partridge und Iralene abgeriegelt, doch andere Teile haben anscheinend geöffnet – er hört Kinderstimmen, die nicht allzu entfernt klingen. Der Ausflug erinnert ihn an die Weihnachtsfeste, die er bei den Hollenbacks verbracht hat, mit Julby und Jarv, an gefüllte Strümpfe und Geschenke und einsame Feiertage, wenn sein Vater so eingedeckt war mit Arbeit, dass er Partridge nicht mal kurz zu sich nehmen konnte. Manchmal sind sie dann im Zoo spazieren gegangen.
    Iralene klammert sich an seine Hand, als würde sie sich vor den Schmetterlingen fürchten.
    »Meinst du, mein Vater will, dass ich Weihnachten zu ihm komme? Werden wir jetzt plötzlich Freunde, weil er mich auf meine neue Zukunft vorbereiten muss?« Obwohl es gar nicht so gemeint war, klingt es ein wenig sarkastisch.
    Ein strahlend blauer Schmetterling landet auf seiner Schulter. »Sieh nur!«, ruft Iralene. »Wie zierlich er ist! Wie perfekt!«
    Der Schmetterling ist wirklich schön. Aus der Nähe sind selbst die schwarzen, seidigen Ränder seiner Flügel zu erkennen. Doch Partridge betrachtet nicht den Schmetterling, sondern Iralene – ihre glänzenden grünen Augen, ihr ebenmäßiges Gesicht, ihr schimmerndes Haar. » Liebt mein Vater mich jetzt plötzlich?«, fragt er, während ihnen die Schmetterlinge um den Kopf schwirren.
    Iralene lässt die Arme um seine Hüften gleiten. »Vielleicht ist es ihm nur schwergefallen, seine Liebe zu zeigen, weil ihr beide so viel verloren hattet.«
    »Du meinst, weil meine Mutter gestorben ist und Sedge sich umgebracht hat?« Partridge weiß selbst nicht, warum er so schroff ist. Vielleicht um sie zu testen?
    »Ja, das ist traurig«, erwidert sie. »Aber darüber sollten wir jetzt nicht reden. Die Vergangenheit ist vergangen!«
    Partridge hat das Gefühl, seine Mutter und Sedge dagegen verteidigen zu müssen, einfach so beiseitegeschoben zu werden. Auf einmal ist er wütend. Er greift sich an den Rücken und schüttelt Iralenes Hände ab. »Sag das nicht.«
    »Was?«
    »Red nicht so über sie. Die Vergangenheit ist nicht vergangen.« Er lässt sie stehen und geht.
    »Aber jetzt wo wir verlobt sind, beginnt doch etwas Neues! Ein Neuanfang. Das können wir für deinen Vater sein. Und füreinander.«
    »Hier stimmt was nicht.« Er reibt sich die Schläfen.
    »Was soll denn nicht stimmen?«
    Als sie auf ihn zugeht, weicht er zurück. »Ich weiß es nicht.« Er ballt die Faust und blickt an sich hinab. »Mein Körper …«
    »Was ist damit?«
    Sein Körper fühlt sich nicht an, als hätte er ewig im Bett gelegen. Seine Muskeln sind stärker, zäher denn je. Und obwohl Iralene etwas Unschuldiges, Aufrichtiges an sich hat, traut er ihr nicht über den Weg.
    »Partridge. Red mit mir.«
    »Es ist nichts«, sagt er. »Nichts.«
    Über ihnen versprüht die Sprinkleranlage einen feinen Wassernebel.
    Partridge denkt an Blut. An einen feinen Blutnebel, wie ein Schleier – ein Bild wie ein Schmutzfleck auf seinen Gedanken. Die Schmetterlinge geraten in Panik. Als er sich nach Iralene umdreht, sieht er nichts als Bruchstücke ihres Kleids, ihres Haars, als wäre sie von den vielen Flügeln in winzige Fetzen gehackt worden.
    ***
    Selbst die Korridore zwischen dem Schmetterlingshaus und dem Aquarium wurden abgeriegelt. Partridge und Iralene laufen durch einen gläsernen Tunnel. Zu beiden Seiten und über ihren Köpfen schwimmen Fische. Quallen plustern sich auf und gleiten, plustern sich auf und gleiten. Iralene drückt eine Hand gegen die Scheibe.
    »Schade, dass wir keine Kamera dabeihaben«, sagt sie. »Es wäre so schön, ein Foto davon zu haben.«
    »Aber du hast doch sicher haufenweise Fotos davon, aus deiner Kindheit?« Im Kapitol gibt es nur wenig Schauplätze für einprägsame Kinderfotos.
    »Stimmt, natürlich!« Iralene zuckt von der Scheibe zurück und fasst seine Hand.
    Eine Weile gehen sie schweigend weiter, bis es ein Stück vor ihnen plötzlich laut wird. Sie hören hastige, huschende Schritte.
    Als Beckley eine warnende Hand hebt, bleiben sie stehen. Der Wachmann geht voraus, auf

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