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Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Titel: Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianna Baggott
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eine Ecke zu, hinter der nichts zu erkennen ist. »Wer ist da!?«
    »Ich bin’s nur! Hab mich auf der Suche nach der Toilette verlaufen!«, antwortet eine nervöse Männerstimme – und Glassings biegt mit hochrotem Kopf in den Gang ein. Er sieht aus, als wäre er gerannt.
    »Bitte kehren Sie um und gehen Sie zurück«, sagt Beckley im Befehlston.
    »Moment!« Partridge hetzt auf Glassings zu. Augenblicklich dröhnt ihm der Kopf, sodass er langsamer laufen muss. »Mr Glassings!« Er streckt die Hand aus.
    Glassings begrüßt ihn mit einem kräftigen Handschlag. »Partridge!«
    Doch Iralene schiebt sich zwischen sie. »Wir können jetzt nicht reden! Partridge darf keine Fremden treffen. Sein Immunsystem ist noch sehr schwach. Oder, Beckley?«
    Beckley legt Glassings eine schwere Hand auf die Brust. »Wenn Sie bitte zurücktreten würden, Sir …«
    »Nein«, ruft Partridge, »nein! Das ist doch nur Glassings.« Iralene zerrt an seinem Arm. »Lass mich los! Lass ihn, Beckley! Mann, das ist mein Weltgeschichtslehrer!«
    Doch Beckley ignoriert ihn und zieht seine Waffe. »Ich muss Sie auffordern, sofort umzukehren, Mr Glassings.« Noch richtet er die Pistole auf den Boden.
    »Du meine Güte!«, ruft Glassings.
    »Scheiße, Beckley, was ist denn los mit dir?«
    »Kein Grund zur Aufregung«, wiegelt Glassings ab. »Ich wollte nur Hallo sagen. Schließlich habe ich Partridge nicht gesehen, seit er es zu uns zurückgeschafft hat.«
    »Zurück zu uns?«, fragt Partridge.
    »Maul halten!« Beckley hebt die Waffe.
    »Verdammt noch mal, Beckley!«, brüllt Partridge. »Reiß dich gefälligst zusammen!«
    Doch Glassings schweigt. Er weicht langsam, mit erhobenen Händen zurück.
    »Einfach weitergehen, Partridge. Dann wird alles gut«, befiehlt Beckley.
    Glassings nickt ihm zu. Der meint es ernst , sagt sein Blick. Tu, was er sagt.
    »Komm schon«, flüstert Iralene.
    Partridge lässt sich von ihr um die Ecke zerren. Dort angekommen, reißt er sich sofort los. »Still!«
    Doch er hört keinen Schuss. Kein Gerangel. Nichts.
    Nach ein, zwei Minuten kehrt Beckley zurück, als wäre nichts gewesen. »Gehen wir«, murmelt er und läuft den Gang hinunter.
    Partridge holt ihn ein. »Mann, was war das denn?«
    »Ich halte mich nur an meine Befehle. Kein Kontakt zu anderen Personen als Iralene. Punkt.«
    »Aber Glassings war doch einer meiner Lehrer in der Akademie. Und du hast ihn mit deiner Knarre bedroht!«
    »Nichts gegen Mr Glassings. Befehle.« Beckley geht stur weiter, mit steifen Schultern und ausdruckslosem Gesicht.
    Partridge fehlen die Worte. Er dreht sich zu Iralene um. »Er hat nun mal seine Befehle«, sagt sie und streckt die Hand aus. Partridge wischt sie weg, sprachlos vor Wut.
    Als sie im kleinen Unterwassertheater ankommen, hockt Partridge sich in die letzte Reihe und starrt geradeaus auf die extrastarke Glaswand. Auf der anderen Seite schieben sich schöne, kräftige Belugawale mit ihren massigen Fluken durchs Wasser.
    Iralene setzt sich neben ihn. Er spürt, wie sie ihn mustert, doch er will sie nicht ansehen. »Kannst du mir erklären, warum mein Vater befohlen hat, dass ich nur mit dir reden darf?«, fragt er, während er Beckley aus dem Augenwinkel beobachtet.
    »Um dich zu schützen. Zu deinem eigenen Wohl.«
    »Hör auf damit, Iralene. Ich merke doch, dass da was nicht stimmt.«
    »Natürlich stimmt was nicht! Du kehrst langsam ins Leben zurück. Das ist ein schwerer Schock, Partridge.«
    »Was hat Glassings gemeint? Er hätte mich nicht gesehen, seit ich es zu euch zurückgeschafft habe? Wo soll ich denn gewesen sein?«
    »Ich weiß es nicht!« Iralene zuckt ärgerlich mit den Schultern. »Vielleicht am Rand des Todes? So hab ich ihn jedenfalls verstanden. Du warst weg, und jetzt bist du wieder da!«
    »Aber so hat es sich nicht angehört. Es hat sich anders angehört.«
    »Wahrscheinlich ist es ganz normal, dass Patienten mit Erinnerungslücken misstrauisch werden. Wollen wir wetten? Ich werde mich beim Arzt erkundigen.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Ich bin mir sicher.«
    Zwei Belugas gleiten Seite an Seite vorüber. Partridge ist nur noch müde. Er reibt sich die Augen, bis sein Blick verschwimmt, und starrt weiter ins Wasser. »Warum sind wir hier, Iralene? Warum das alles?«
    »Wir müssen die Vergangenheit wiederherstellen. So haben wir uns verliebt. Ich kann das nicht alles aufgeben. Wir müssen deine Erinnerungen neu erschaffen, sonst bricht es mir das Herz.«
    Partridge kann kaum glauben, dass

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