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Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Titel: Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianna Baggott
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Mädchens. »Wie geht’s dir?«, erkundigt er sich leise. Er fragt sich, ob sie dieselben Albträume über ihre Mom hat – ob sie auch dazu verdammt ist, im Schlaf ständig über ihre Leiche zu stolpern. Aber selbst wenn, würde Pressia es zugeben? Wohl kaum. Sie behält vieles für sich. Aber sie weiß, wie es ist, die eigene Mutter wiederzufinden, nachdem man sie jahrelang für tot gehalten hat – und sie sofort wieder zu verlieren. Das haben sie gemeinsam, auch wenn sie nie darüber reden.
    »Ganz okay«, antwortet sie. Mehr will sie offenbar nicht sagen.
    »Ich versuche, nicht so oft daran zu denken.« Ist es nicht feige, die Morde an Sedge und seiner Mutter durch ein daran zu ersetzen? »Tut mir leid«, fügt er schnell hinzu. Aber wofür entschuldigt er sich eigentlich? Vielleicht für die Vergangenheit selbst. »Ich wollte nicht …«
    »Schon gut.« Und sie meint es, wie sie es sagt – es ist gut.
    »Sieh dir das an, Cap.« Bradwell deutet auf die Karten auf dem Boden.
    El Capitán dreht sich um, sogar Helmud beugt sich über seine Schulter. »Hast du die gezeichnet?«, fragt El Capitán Partridge.
    »Ja, mit Lydas Hilfe. Sie sind noch lange nicht perfekt, aber vielleicht bringen sie was, falls wir irgendwann …«
    »So sieht es dadrin also aus?« El Capitán beißt die Zähne zusammen, als er in die Knie geht. Was mussten die drei alles aus dem Weg räumen, um hierherzugelangen?
    »Sie sind noch nicht fertig«, betont Partridge.
    »Warum seid ihr gekommen?«, fragt Lyda.
    Pressia sieht sie an. »Alles verändert sich.«
    »Was meinst du?«, sagt Partridge.
    Bradwell schnallt die Blackbox ab, die er auf dem Rücken getragen hat, und schließt sie an die Batterie der Lichterkette an. Die Lämpchen leuchten nicht mehr ganz so hell. »Wir haben euch was zu erzählen. Und ein paar Fragen hätten wir auch.«
    »Noch was.« Pressia sieht sich verunsichert um. »Das ist Wilda.« Das Mädchen blickt auf. Nein, sie ist keine Reine. Mit der Kleinen stimmt was nicht. Aber was genau?
    Bradwell setzt sich und reibt sich die kalten Hände. »Die Kapitol-Verehrer haben sie im Wald gefunden, wo sie angeblich von Spezialkräften ausgesetzt wurde.«
    El Capitán kratzt sich verkrustetes Blut von der Hose.
    »Von Spezialkräften?«, fragt Partridge. »Im Ernst?«
    »Ja. Einer von ihnen hat mich sogar zu ihr geführt«, sagt El Capitán, der richtig blass wirkt. »Und er hat eine seltsame Botschaft geschrieben. Nur ein Wort: Hastings .«
    »Hastings?«, wiederholt Partridge.
    »So wie Silas Hastings?«, fragt Lyda.
    El Capitán runzelt die Stirn. »Ihr kennt ihn?«
    »Er war mein Mitbewohner«, antwortet Partridge. »Verdammt, jetzt haben sie auch noch Hastings! Wie sah er aus?«
    El Capitán reibt sich die Knie, als hätte er starke Schmerzen. »Noch sehr menschlich. In seinen Augen war noch ein echter Mensch zu erkennen. Kann man ihm trauen?«
    »Er war nicht besonders hart oder zuverlässig, aber er war ein guter Freund.« Partridge erinnert sich, wie der hochgewachsene, ungeschickte Hastings auf dem Ball versucht hat, ein Mädchen aufzureißen. »Die Codierungen verändern die Menschen. Aber wenn er kann, wird er helfen.«
    »Wir können jede Hilfe brauchen«, sagt El Capitán.
    »Was ist denn passiert?«, fragt Partridge.
    »Wilda hat eine Neue Botschaft aus dem Kapitol dabei«, erwidert Pressia. »Von deinem Vater.«
    »Von meinem Vater? Woher wollt ihr das wissen?« Er weiß, wie er klingt – als müsste er sich verteidigen.
    »Sie ist genauso aufgebaut wie die erste Botschaft«, erklärt El Capitán. »Sechsunddreißig Wörter und dann das Kreuz mit dem Kreis.«
    Lyda nickt. »Ein Keltenkreuz. Es stammt aus Irland.«
    »Die Spezialkräfte haben sie ins Kapitol gebracht«, erzählt El Capitán. »Und gesäubert.«
    Partridge hält sich an einer Stange über seinem Kopf fest und setzt sich. »Gesäubert?«
    »Sie war eine Unglückselige«, sagt Pressia.
    »Mein Gott«, flüstert Partridge. »Sie haben, was sie brauchen. Wenn mein Vater Verschmelzungen rückgängig machen kann, kann er auch sich selbst wiedererschaffen. Wahrscheinlich hat er seine Zellen schon regeneriert. Ich hab ein bisschen mit den Ampullen experimentiert …« Partridge zieht das Hemd aus der Hose und zeigt ihnen die Ampullen, die immer noch vor seinen Bauch gebunden sind. »Meine Mutter hatte recht, sie sind wirklich gefährlich. Aber wenn mein Vater …« Er beugt sich vor und betrachtet die makellose Haut des Mädchens. »Wenn mein

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