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Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Titel: Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianna Baggott
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Capitán wissen, gefolgt von Helmuds traurigem Echo.
    »Nein!«, schreit Bradwell. »Das kann nicht sein.«
    »Wahrscheinlich ist Fignan doch nur ein schwarzer Kasten«, meint Partridge. »Und manche Teile der Vergangenheit sollten vielleicht vergangen bleiben.«
    »Klar, dass das einer sagt, der in einer süßen, sauberen Blasenwelt überlebt hat, mit einem hübschen Anstrich und einer netten kleinen Schule, auf die er mit seinen Kumpels und seiner putzigen Freundin gegangen ist!«
    »Halt die Klappe«, faucht Partridge. »Das muss ich mir nicht anhören.«
    »Und ich bin keine putzige Freundin.« Lydas Kiefer verkrampfen sich. Partridge sieht sie an – hat sie ihn überrascht? Ein Teil von ihr wollte ihn überraschen.
    »Wir haben keine Zeit zum Streiten«, mahnt El Capitán.
    »Nein.« Bradwell steht auf und blickt auf Partridge hinab. »Es liegt an ihm. Vor Willux’ Sohn verrät Fignan natürlich keine Geheimnisse. Nicht, wenn er von Art programmiert wurde.«
    Pressia schüttelt den Kopf. »Ich glaube, du überschätzt Art ein bisschen. Woher soll Fignan wissen, wer wir sind und wer unsere Eltern sind? Das ist doch Schwachsinn.«
    »Leider nicht.« Partridge betrachtet sein Handgelenk. »Er hat eine Blutprobe von mir genommen.«
    »Von mir auch«, sagt Bradwell. »Er hat mir in den Daumen gebissen.«
    »Mir hat er ein paar Haare ausgerissen.« Pressia nimmt eine Strähne zwischen die Finger.
    Im selben Moment hören sie Schritte an der Oberfläche.
    »Ich fürchte, langsam geht uns wirklich die Zeit aus«, bemerkt El Capitán.
    Mutter Hestra reißt die Luke zum Tunnel auf, klettert hinab und ruft: »Sie kommen!«
    »Wer?«, fragt El Capitán. »Die Spezialkräfte?«
    Die Mutter nickt, ihr Sohn auch. »Und sie haben es ziemlich eilig.«
    Partridge greift sich eine Karte und holt einen Bleistift aus der Tasche. »Hier.« Er malt ein X an eine Stelle und zieht eine Linie tief ins Medizinische Zentrum auf Ebene Zero. Dann kritzelt er die Anzahl der Ventilatoren in der Filteranlage dazu, die Anzahl der Ventilatorblätter und der Filterbarrieren – und die Zeitspanne, die die Anlage stillsteht: drei Minuten und zweiundvierzig Sekunden. »Lyda. Wo ist das Ladedock?«
    Sie ist sich nicht sicher. »Da, glaube ich. Da war ein Hang und weiter hinten Bäume … also vielleicht eher hier?«
    »Schon gut«, sagt Pressia.
    Als Bradwell die Karten zusammenrafft, stampfen über ihnen erneut Schritte. Alle starren nach oben, als könnten sie durch die Tunneldecke und die Erdschichten blicken.
    Lyda muss Partridge die Wahrheit sagen – dass sie nicht zurückkehren kann. Dass sie lieber den Rest ihres Lebens hier draußen in der feindlichen Wildnis verbringt, als ins Kapitol zurückzukehren.
    Partridge schiebt sein Hemd hoch. »Die kann ich nicht mitnehmen.« Langsam und vorsichtig bindet er die Ampullen los. »Ich glaube, mein Vater hat das Serum sowieso schon, aber er darf nicht wissen, dass wir es haben. Vielleicht bringt es euch noch was. Aber Vorsicht – das Zeug ist wirklich eine Art Wundermittel, das Zellen heilen und regenerieren kann und so, aber es ist unberechenbar.« Einzeln eingewickelt gibt er die Ampullen an Pressia weiter. »Hier. Sie hätte gewollt, dass du sie bekommst.«
    Pressia hält sie behutsam in der Hand. »Wenn alles schiefgeht, wenn du nicht wieder auftauchst … dann kommen wir dich holen.«
    »Danke«, sagt Partridge.
    »Wir bleiben hier unten bei dem Mädchen, bis die Luft rein ist«, ergänzt Bradwell.
    »Pass gut auf da oben«, mahnt El Capitán.
    »Da oben«, wiederholt Helmud.
    Partridge dreht sich zu Lyda, nimmt ihre Hand und drückt sie ganz fest. »Lyda und ich bleiben zusammen.« Und mit diesem Moment, mit diesen paar Worten, ist Lydas Schicksal besiegelt. Sie spürt es. Wie soll sie ihm jetzt, hier, vor den anderen sagen, dass sie nicht mitkommt? Er opfert alles, was er hat. Muss sie nicht auch ein Opfer bringen? Sie stellt sich vor, wie die Mütter sie anflehen, bei ihnen zu bleiben. Doch sie kennt ihre Rolle – die Rolle, die ihr ein Leben lang eingebläut wurde: Eine Frau ist die treue Gefährtin ihres Mannes. Sie muss ihm folgen.
    »Wir schaffen das schon«, sagt Lyda, wirft sich den Umhang über und tritt hinter Partridge in den Tunnel. Als er die Blechluke aufklappt, sieht sie zuerst nur flimmerndes, flatterndes Licht. Sie erinnert sich an ihre Zelle im Therapiezentrum, an das falsche Fenster an der Wand, durch das falsches Sonnenlicht fällt, und an das gelegentliche

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