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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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nur.
    „Wir sind Memo, alle. Oder wir werden es“, sagte Jarek, der die wachsende Anspannung bei Yala spürte.
    Yala nickte. „Ja, genau. Wir werden alle Memo.“
    „Auch wenn Hama uns nicht verraten will, wie das geschehen wird“, lieferte Adolo seinen Beitrag.
    „Ihr werdet es erfahren ...“ fing Hama an.
    „... wenn es an der Zeit ist“, ergänzten alle und lachten. Auch Hama.
    Sie gingen einige Schritte, ohne dass jemand sprach, zum ersten Mal, seit Mareibe sich ihnen angeschlossen hatte.
    „Ich will nicht, dass du denkst, ich hätte etwas gegen dich“, sagte Yala nach einer Weile. „Weil du eine Solo bist. Oder einfach nur so.“ Yala schien nach den richtigen Worten zu suchen, was sehr ungewöhnlich für sie war, da sie normalerweise damit keine Schwierigkeiten hatte.
    Mareibe ging weiter im gleichen Schritt mit Yala und wartete auf eine weitere Erklärung.
    Yala seufzte. „Ich mag es einfach nicht, wenn mir jemand, den ich gar nicht kenne, eine persönliche Frage nach der anderen stellt“, versuchte sie es. „Ich bin seit zweihundertvierundsiebzig Lichten mit Carb und Hama unterwegs, seit hundertzweiundachtzig mit Adolo und seit vierzehn mit Jarek. Und von denen hat mir noch niemand eine dieser Fragen gestellt!“
    Mareibe schaute zu Boden und beobachtete nachdenklich ihre Füße, als würde sie sich wundern, dass die von selbst weitergingen, dann schaute sie wieder auf und sagte leise: „Und deshalb kennt dich keiner von ihnen wirklich. Nach zweihundertvierundsiebzig, hundertzweiundachtzig und vierzehn Lichten.“

    Sie rasteten auf einer weiten, ebenen Steinfläche, die seitlich des Weges lag, und saßen am vordersten Rand nahe dem Abgrund. Alle schauten talwärts und ihre Blicke folgten der tiefen Schlucht, die sich in vielen Windungen bis zum Horizont zog und, gerade noch in Sichtweite, in einer Schleife um einen großen Schwarzfelsenberg führte.
    Sie hatten den Pfad erreicht.
    Hinter ihnen sank Sala bereits in Richtung des fernen Raakgebirges, von dem nun jetzt nur noch die letzten Spitzen zu sehen waren.
    Jarek hatte in den Schänken von diesem Aussichtspunkt gehört, den man die „Mitte“ nannte, weil er auf halbem Weg zwischen der Wüste und dem Pass von Ardiguan lag, dem höchsten Punkt des Pfades. Reisende hatten von dieser Stelle erzählt, an der man mit einem einzigen Blick die unendlich erscheinende Weite der Lebensader von Memiana erfassen konnte.
    Der Pfad war etwa zweihundert Schritt breit und lag gute fünfzig Mannslängen tief im Gestein. Der Grund war mit fein gemahlenem Sand bedeckt, der die gleiche Farbe hatte wie der ihn umgebende Fels. Die Farbe des Sandes wechselte mit der Gesteinsart, durch die sich die Schlucht jeweils zog.
    Carbs Augen folgten der Linie, die sich zum Horizont hin immer mehr verjüngte, bis sie ihn, kaum noch erkennbar, berührte. Dann drehte Carb sich um und schaute aufwärts, in Richtung der Raakhöhen, wo sich der Pfad zwischen den immer steileren und spitzeren Bergen wand, bis er zwischen den Gipfeln des Gebirges außer Sicht geriet.
    „Da ist er wieder. Der Pfad der Phyle“, sagte Carb nachdenklich und sah in die Ferne.
    „Und er läuft wirklich um ganz Memiana?“ So etwas wie Ehrfurcht war in der Stimme des riesigen Fero zu hören und er schien bei diesem Anblick tatsächlich beeindruckt zu sein.
    „Ja, einmal herum“, bestätigte Yala. „Tausend Lichtwege weit.“
    „Und diese Schlucht haben nur die Tiere in die Felsen getrampelt?“, sagte Carb beeindruckt.
    „Sie hatten ja genug Zeit dazu“, antwortete Adolo mit einem Achselzucken.
    „Kein Mensch weiß, wie lange die Phyle schon um Memiana wandern“, bemerkte Jarek. „Aber es müssen so viele Umläufe sein, dass kein Mensch sie zählen kann.“
    „Die Phyle, was sind das für Tiere? Aaser oder Reißer?“, fragte Carb weiter.
    „Weder noch“, antwortete Mareibe und stellte ihren Rückenbeutel vor sich ab.
    Carb runzelte die Stirn. „Verstehe ich nicht.“
    Alle bis auf Mareibe, die in ihrem Beutel wühlte, sahen Yala fragend an.
    „Yala, die Vaka handeln mit den Phylo, dem Volk der Pfadwanderer. Magst du es Carb erklären?“, bat Hama.
    Yala schien keine besondere Lust zu haben, dann zuckte sie die Achseln. „Von mir aus. Es gibt zwei Arten von Phylen, die Fooge und die Mahle. Sie leben in zwei riesigen Herden und wandern immer rund um Memiana. Immer auf genau entgegengesetzten Seiten. Phyle fressen nichts, sie trinken nur. Sie folgen Sala von einer Wasserstelle zur

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