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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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halten erst an ihrem Ziel wieder an.“
    Jarek führte den Gedanken fort. „Krone sind die schnellsten Tiere, die es gibt. Sie können jeder Gefahr davonlaufen. Wer immer hinter all dem steckt, der muss den Reitern eine Falle stellen, der sie nicht ausweichen können.“
    Hama nickte. „So muss es sein.“
    Beide schwiegen. Hama ließ seine Hand nicht los und Jarek spürte, dass der Herzschlag des alten Memo raste. Hama hatte Angst. Schreckliche Angst. „Da ist noch mehr. Hama, sagt mir bitte alles.“
    Hama atmete einmal tief ein, schaute dann Jarek in die Augen, zögerte und nickte dann. „Es sind nicht nur die Boten.“
    Jarek fühlte die Kälte in sich, die er immer fand, wenn der Jäger eine große Gefahr wahrnahm. „Es gibt noch mehr Opfer?“
    Hama ließ Jarek los und klammerte sich an die Brüstung des Turms, als ob er den Stein zerbrechen wollte. Mühsam wie noch nie sagte er mit gepresster Stimme: „Ich bin lange unterwegs gewesen, mehrere Hundert Lichte. Man schickt mir immer wieder Botschaften, um mich über wichtige Ereignisse zu unterrichten. Aber von diesen Geschehnissen habe ich eben zum ersten Mal gehört. Es sind nicht nur Reiter. Es sind inzwischen auch sechs Memo verschwunden, die mit verschiedenen Aufgaben zu Fuß unterwegs waren.“
    Jarek hielt den Atem an. Weitere sechs Tote. Jarek und seine Gefährten waren keine Reiter und Hama war unverkennbar ein Memo.
    Die Geräusche des Graulichts schienen auf einmal so viel näher und bedrohlicher zu sein.
    „Was kann ich tun?“, fragte Jarek dann entschlossen.
    Hama schaute ihm in die Augen, eine lange Zeit, aber Jarek wartete geduldig. Er wusste, dass etwas Wichtiges geschehen würde.
    Schließlich holte Hama langsam und tief Luft. „Ich werde jetzt etwas tun, das noch nie ein Memo getan hat, so weit ich mich zurückerinnere. Ich vertraue dir, Jarek. Ich vertraue dir, wie ich noch nie einem Menschen vertraut habe, der kein Memo war. Ich kenne dich erst wenige Lichte, aber ich weiß, dass es richtig ist. Du wirst das, was ich dir jetzt sage, für dich behalten und mit niemandem darüber sprechen und es niemandem verraten, unter keinen Umständen, ganz gleich, was man dir anbietet oder womit man dich bedroht. Kannst du mir das versprechen?“
    Jarek nickte entschlossen. „Ich verspreche es.“
    Hama lächelte leicht und nickte. „Ich habe nichts anderes erwartet.“
    Jarek ließ den alten Memo nicht aus den Augen, der mit hängenden Schultern vor ihm stand, als würde ihn eine schwere Last zu Boden drücken. „Ihr alle habt mich immer wieder gefragt, wohin wir gehen“, fuhr er fort. „Ich habe geantwortet, dass ihr es erfahrt, wenn es an der Zeit ist. Für dich ist es jetzt an der Zeit, Jarek. Wir gehen hinter Utteno fünf Lichte pfadab. An der großen Schleife um den Berg, der die Form eines Fuuchschädels hat, verlassen wir den Pfad, ein Halblicht, nachdem wir den Wall mit den vier Türmen passiert haben. Unser Weg führt dann genau dreizehn Lichte zwischen den schwarzen Höhen von Zukasa und der Ebene von Staad hindurch. Am Ende des Gebirges wenden wir uns wieder in Richtung des Raakmassivs. Einen Lichtweg weiter liegt rechter Hand auf einem dunkelroten Berg ohne Spitze die geheime Stadt der Memo: Mindola.“
    Jarek hatte den Weg vor Augen und legte ihn in einem kleinen Raum seiner Gedanken ab, wo er ihn jederzeit erreichen konnte.
    „Ich weiß nicht, was uns auf der weiteren Reise noch erwartet. Falls mir irgendetwas zustößt, wirst du Yala, Adolo, Carb und Mareibe sicher dorthin führen.“
    Auf der Treppe des Turms waren Schritte zu hören. Frilu erschien, einer von drei weiteren Xeno, die sie hier getroffen hatten und die mit Jarek die Bewachung des Walls übernommen hatten. Frilu war für die Schicht des nächsten Kvarts eingeteilt. Er nickte Jarek und Hama freundlich zu.
    „Ich werde alles dafür tun, dass wir die Stadt gemeinsam erreichen“, sagte Jarek leise zu Hama. „Mit Euch.“
    Hama bedachte Jarek mit einem warmen Lächeln. „Ich weiß.“

    Briek lag erst einen Lichtweg entfernt, deshalb war der Wall groß, um den vielen Menschen, die den Markt besuchten, sicheren Unterschlupf zu bieten. Die zehn Bauten waren genauso schlicht wie die aller anderen Wälle, die sie bislang genutzt hatten, aber jeder hatte Schlafplätze für dreißig Reisende. In der Unterkunft, die Hama mit seinen Schützlingen gewählt hatte, waren noch eine Gruppe von Vaka aus sechs Erwachsenen mit drei lärmenden Kindern sowie zwei Solo.
    Die Vaka

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