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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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anderen. Wenn sie sie erreichen, säuft die Herde sie leer. Dann muss sie im nächsten Gelblicht weiterziehen. Das Wasser braucht lange, bis es die Cave wieder gefüllt hat. Bis die andere Herde da ist. Und so wandern die Phyle auf dem Pfad immer rund um Memiana.“
    Carb staunte. „Sie fressen nicht? Aber wie geht das? Jeder muss doch etwas essen? Wovon leben sie?“
    „Unsere Alten sagen, sie nehmen Licht über ihre Haut auf. Deshalb ist das Fell der Mahle so dick und zottig, damit es eine große Oberfläche hat. Die Fooge sind glatt, haben lange Schwänze und so etwas wie Flügel, nur dass sie damit nicht fliegen können. Zu Beginn des Gelblichts öffnen sie ihre Häute und ziehen los.“
    Yala machte eine Bewegung mit den Armen, die sie weit ausbreitete, um zu zeigen, wie die Tiere sich entfalteten.
    „Das muss großartig aussehen“, sagte Carb.
    Yala zuckte die Achseln. „Ich war noch nie dabei. Ich habe die Mahle zweimal gesehen. Die Fooge noch nie.“
    „Werden wir die Herde treffen, oder entfernen wir uns vom Pfad?“, fragte Jarek Hama.
    „Wir folgen ihm noch eine Weile“, sagte Hama. „Wir werden den Mahlen begegnen.“
    „Darauf freue ich mich“, sagte Carb.
    Mareibe hatte endlich gefunden, was sie gesucht hatte, und zog eine Flasche und dünn geschnittenes, getrocknetes Fleisch hervor, das zusammengerollt war. „Am Anfang sieht das eindrucksvoll aus, ja“, meinte sie. „Aber wenn dann zwanzig Lichte lang eine unendliche Zahl von blökenden, stinkenden, dämlichen, grünen Viechern an dir vorbeizieht, wird dir das schnell langweilig.“
    Adolo lachte, Yala lächelte und Jarek dachte daran, dass Mareibe wahrscheinlich so unrecht nicht hatte. Wie alle Xeno verband Jarek mit dem Erscheinen von Mahlen und Foogen in erster Linie viel Arbeit und Gefahr, denn zusammen mit den Herden kamen auch alle Sorten von Reißern und Aasern. Am schlimmsten war es, wenn das Ende der Herde nahte. Die langsamsten und schwächsten Tiere fielen an den Schluss zurück, wo sie leichte Beute waren.
    „Aber die Phyle sind die wichtigsten Wesen auf Memiana“, sagte Yana fast trotzig zu Mareibe. „Ohne die Phyle gäbe es kein Leben, weil sich am Ende doch alles von ihnen ernährt.“
    Hama schaute Yala freundlich an und nickte. „So ist es.“
    Mareibe meinte nur: „Mir reicht es, dass ich die Dinger essen kann. Deshalb muss ich sie ja nicht unbedingt lieben.“ Sie schnitt ein Stück von der Fleischrolle ab und begann zu kauen. „Was ist denn? Stimmt etwas nicht?“ Mareibe schaute die anderen verwundert an, als sie bemerkte, dass alle sie anstarrten.
    Jarek und Yala wechselten einen kurzen Blick und schauten dann fragend zu Hama. Der sah Mareibe an und fragte: „Möchtest du nichts abgeben?“
    „Habt ihr nichts zu essen dabei? Ich dachte, ihr hättet genug. Hat Carb jedenfalls gesagt.“
    Hama nickte lächelnd. „Wir haben genügend Vorräte für mindestens zehn Lichtwege.“
    „Aber du hast Memiana nichts gegeben“, sagte Yala empört.
    „Ach so“, entgegnete Mareibe und kaute seelenruhig weiter.
    „Kann passieren“, beeilte sich Adolo. „Das kann man schon mal vergessen.“
    „Nein“, erwiderte Yala knapp. „Es gibt Dinge, die vergisst man nicht einfach. Nie.“
    Mareibe schluckte hinunter, was sie gerade im Mund hatte, öffnete die große Feraflasche, die sie aus dem Beutel gezogen hatte, nahm einen tiefen Schluck, setzte ab, verschloss sie wieder und schaute einen nach dem anderen herausfordernd an. „Ich habe nichts vergessen“, sagte sie dann ruhig. „Ich vergesse nie irgendetwas. Warum soll ich Essen wegwerfen oder Wasser wegschütten? Um Schadlinge zu füttern?“
    Jarek schüttelte den Kopf. „Nein. Um Memiana deine Dankbarkeit für das zu zeigen, was sie dir gegeben hat.“
    Mareibe stopfte die Flasche zurück in den Beutel, sah Jarek in die Augen und sagte mit einem bitteren Ton in der Stimme: „Dankbarkeit? Wofür? Memiana hat mir noch nie irgendwas gegeben. Immer nur genommen.“

    Jarek stand auf dem Turm des Walls und ließ den Blick über die Landschaft streifen, wie er es von seinen Wachdiensten gewohnt war. Die üblichen Schreie der Reißer und Aaser des Graulichts erfüllten die kalte Luft, aber er lauschte aufmerksam, denn da war ein heiseres Heulen rechts zwischen einer Ansammlung kantiger Felsen, das er noch nie gehört hatte.
    Je weiter er sich von Maro entfernte, desto mehr veränderten sich das Land und seine Tiere. Jarek sah Hügel, Berge, Täler, die er noch nie

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