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Memoria

Memoria

Titel: Memoria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Stufen hinter ihnen zurückblieb, um das Risiko zu minimieren, dass einer der beiden von einer verirrten Kugel getroffen wurde, die mir gegolten hätte. Immer wieder warf ich einen hastigen Blick zurück – ich durfte weder stolpern noch aber die Treppe über uns aus den Augen lassen.
    Es dauerte nicht lange, bis ich die Schützen ins Treppenhaus stürmen und hinter uns die Treppe herunterpoltern hörte. Ich sah sie flüchtig über uns und verfolgte sie durch das Visier meiner Pistole, widerstand jedoch dem Drang zu schießen, denn ich wollte keine Munition verschwenden, solange ich nicht eine freie Schusslinie hatte. Die Dreckskerle hielten sich an den Wänden, außerhalb meiner Sicht, und spähten nur einmal für einen Sekundenbruchteil über das Geländer. Sofort feuerte ich ein paar Schüsse ab. Wir alle rannten sechs Treppenabsätze hinunter, so schnell, wie es nur möglich war. Endlich erreichten Michelle, Alex und ich das Erdgeschoss und stürzten aus dem Treppenhaus in die Lobby des Hotels.
    Ich fuchtelte mit meiner Pistole und schrie: «Alle runter auf den Boden!», während wir durch die große, offene Halle schnurstracks auf den Ausgang zurannten. Die Lobby war ziemlich leer. Die wenigen anwesenden Personen drehten sich verwirrt und erschrocken um; manche begannen panisch zu schreien und gingen hastig in Deckung, während andere einfach erstarrten. Wir stürzten am Aufzug vorbei, dessen Tür sich gerade öffnete – und ein einzelner Schütze kam heraus, der uns direkt in den Weg rannte. Michelle wich ihm aus, stürmte an ihm vorbei wie ein von Teufeln gejagter Quarterback und rannte mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Jetzt war ich an der Reihe: Mit aller Kraft rammte ich ihm den Unterarm gegen das Kinn. Durch die Wucht meines Ansturms aus vollem Lauf wurde der Mann zu Boden geschleudert und verlor seine Waffe, die dicht neben mir über den Boden schlitterte. Es gelang mir, sie mit einem Fußtritt wegzustoßen, ohne meinen Lauf zu verlangsamen. Ich blieb Michelle weiter auf den Fersen.
    Wir erreichten die Tür und kamen im Vorhof des Hotels schlitternd zum Stehen. Er grenzte an einen mittelgroßen Parkplatz, wo die Hotelgäste ihre Wagen abstellten. Mir war klar, dass wir keinen Augenblick zögern durften. Schwer atmend und mit wild klopfendem Herzen überblickte ich den Parkplatz und entdeckte links von uns das, womit ich gerechnet hatte: einen weißen Lieferwagen, mit der Front zum Hoteleingang geparkt, und darin eine einzige Silhouette, die eines weiteren Schützen. Sobald er uns sah, riss er die Tür auf und sprang aus dem Wagen.
    «Da lang», rief ich und lotste Michelle von dem Lieferwagen fort – in dem Moment sah ich ein Auto auf den Parkplatz einbiegen und auf eine Parklücke zusteuern.
    «Da drüben.» Ich zeigte auf die blaue Limousine. «Der Wagen da. Los.»
    Wir rannten darauf zu, wobei ich für Rückendeckung sorgte. Gerade als wir an einer Reihe geparkter Fahrzeuge entlangstürmten, ging eine weitere Salve los. Die Kugeln schlugen um uns herum in Karosserieteile ein und zertrümmerten eine Windschutzscheibe direkt hinter uns.
    «Bleib nicht stehen», schrie ich Michelle zu, während ich herumfuhr und das Feuer der zwei Schützen, die auf uns zurannten, erwiderte.
    Wir erreichten den Ford, als der Fahrer, ein kahler, dickbäuchiger Mann im Anzug, gerade eingeparkt hatte und aus seinem Wagen steigen wollte.
    «Geben Sie mir Ihre Schlüssel», verlangte ich knapp und hielt ihm die Pistole vors Gesicht, damit er nicht lange zögerte. Der arme Kerl hielt mir mit zwei Fingern die Wagenschlüssel hin. Ich riss sie ihm aus der Hand, zerrte ihn aus dem Wagen und stieß ihn von mir. «Ducken Sie sich», befahl ich ihm.
    Der Mann warf sich auf den Boden. Ich riss Michelle die Tür zum Rücksitz auf, schrie «Steig ein» und feuerte noch eine Salve gegen die Verfolger.
    Michelle hob Alex in den Wagen und wollte hastig einsteigen, als ich sah, wie einer der Schützen die Pistole hob und auf uns zielte. Ich nahm ihn ins Visier, aber gerade als ich abdrückte, sah ich das Mündungsfeuer seiner Waffe und hörte rechts neben mir ein lautes Stöhnen.
    Grauen durchfuhr mich, als ich mit einem Seitenblick sah, wie Michelle mühsam hinter Alex auf den Rücksitz kletterte.
    Unter ihrer Brust bemerkte ich einen kleinen, dunklen Fleck.
    «Mish?!»
    Ohne etwas zu erwidern, verschwand sie im Wagen.
    Ich fluchte innerlich, denn mir war klar, was gerade geschehen war. Genau an dieser Stelle, wo dicht

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