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Memoria

Memoria

Titel: Memoria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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hinter weiteren Fahrzeugen verschwand, und entschied, dass ich keine Zeit verlieren durfte.
    Terry kam langsam und niedergeschlagen auf mich zu. Ich rief: «Bleiben Sie bei diesem Mann, bis der Rettungswagen kommt, und schicken Sie die Uniformierten mir nach.»
    Er nickte. «Wird gemacht.» Ich rannte los.
    Zwischen geparkten Fahrzeugen hindurch stürzte ich auf den angrenzenden Parkplatz, rannte an einem weiteren unaufgeräumten Bootsgelände und einem Lagerhaus für Fleisch vorbei, aber ich entdeckte ihn nicht mehr. Der Kerl war trotz seiner Verletzung verdammt schnell. Ich hatte ihn nur an der Schulter getroffen, an einer Stelle, wo keine größeren Arterien verliefen, sodass er nicht verbluten würde, und offenbar waren auch keine lebenswichtigen Organe verletzt.
    Ich sah mich suchend um, und in meinem Inneren breitete sich eine kalte Leere aus. Rings um mich herum sah ich eine Vielzahl niedriger Gebäude mit Geschäften, die mit Bootsbedarf oder Autos zu tun hatten, dazwischen große, vollgestellte Flächen – jede Menge Versteckmöglichkeiten und jede Menge Autos, die man stehlen konnte. Ich lief weiter in die Richtung, in der ich Soulpatch zuletzt gesehen hatte, aber mit jedem ziellosen Schritt wuchs das Gefühl der Leere wie ein schwarzes Loch, das mich von innen heraus auffraß. Niedergeschlagen musste ich einsehen, dass der Dreckskerl wohl auf und davon war.

Kapitel 20
    «Wo bist du?», bellte Walker ins Telefon.
    «Im Barrio», antwortete Ricky «Scrape» Torres. «Die Sache ist völlig in die Hose gegangen, Mann. Ich bin angeschossen.»
    Walker hörte die Anspannung und Verzweiflung in der Stimme seines Bikerkameraden. «Was? Was zum Teufel ist passiert?»
    «Der Wichser ist plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht und über uns hergefallen. Eben war er noch hinter dem Tor auf dem Lagergelände, und im nächsten Moment hält er Booster seine Knarre ins Gesicht. Ich wollte meine ziehen, und da hat er mich in die Schulter geschossen, Mann. Ich blute übelst.»
    «Was ist mit Booster?»
    «Den haben sie abgeknallt, Mann. Dieser verdammte Wachmann hat ihm eine Kugel in den Rücken gejagt, als wir abhauen wollten. Kann sein, dass er tot ist, weiß nicht.»
    «Verdammte Scheiße», stieß Walker hervor, und seine Adern schwollen vor Zorn an. «Wie zum Teufel hat er euch entdeckt?»
    «Keine Ahnung. Wir haben’s vergeigt, okay? Aber ich brauche hier Hilfe, ich verliere Blut, jemand muss mich zusammenflicken.»
    Walker überlegte eine Sekunde lang. Dabei bemerkte er, wie seine versammelten Jungs ihn anstarrten, Sorge und brennenden Zorn in den Augen. Dann blieb sein Blick an dem Mexikaner hängen, der ihn ebenfalls beobachtete. Dieser verdammte Mexikaner und sein verteufelter Scheiß- FBI -Mann. Walker fluchte innerlich, dass er seinem Club das eingehandelt hatte, dass er nicht das Handtuch geworfen hatte, sobald klarwurde, ein FBI -Agent war im Spiel. Das leicht verdiente Geld, das der Mexikaner für die Entführung der anderen zahlte, hatte ihn blind gemacht. Er hatte nicht ahnen können, in was für einem Fiasko dieser letzte Auftrag enden würde.
    Egal, jetzt steckten sie in der Sache drin, und einer seiner Männer war bei dem Einsatz verwundet worden. Und Eli «Wook» Walker ließ seine Männer nicht im Stich.
    Er fragte: «Du hast gesagt, du bist im Barrio?»
    «Ja, gerade unter der Brücke durch.»
    «Zu Fuß oder mit dem Auto?»
    «Zu Fuß, Mann. Das Auto ist Geschichte.»
    Darum machte Walker sich keine Sorgen. Es war ohnehin gestohlen. «Kannst du fahren?»
    «Denke schon. Aber dazu müsste ich erst mal an ein Auto kommen.»
    Walker dachte kurz nach, dann sagte er: «Okay, besorg dir einen fahrbaren Untersatz und fahr raus zur Grotto. Schaffst du das?»
    «Schätze schon.»
    «Dann los. Ich schicke jemanden hin, der dich verarztet.»
    «Mach schnell, Mann», drängte Scrape. «Ich geh hier vor die Hunde.»
    «Beweg einfach deinen Arsch dahin, so schnell du kannst, und warte. Du kommst schon wieder in Ordnung.»
    Als Walker auflegte, sah er sich lauter fragenden Gesichtern gegenüber. Ehe er etwas erklären konnte, ergriff der Mexikaner das Wort.
    «Gibt es ein Problem?»
    Walker war nicht in der Stimmung, etwas schönzureden. «Ja, ich würde sagen, es gibt ein verdammtes Problem», grollte er. «Einer meiner Männer ist niedergeschossen worden, und ein anderer hat eine Kugel in der Schulter, und das alles Ihretwegen.»
    Der Mexikaner erhob sich ruhig von der Couch und machte einen Schritt auf

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